Vanwall arbeitet an WEC-Comeback: Stark überarbeitetes Auto für 2025

Vanwall überarbeitet den Vandervell 680 komplett und will 2025 mit Turbopower in die WEC zurückkehren - Änderungen am Le-Mans-Hypercar in fast allen Bereichen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem unfreiwilligen Ausstieg aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) für die Saison 2024 will Vanwall in der Saison 2025 mit einem rundum erneuerten Hypercar zurückkehren. Das bestätigt Colin Kolles gegenüber Motorsport-Total.com.

Titel-Bild zur News: Der Vanwall Vandervell 680 soll in stark überarbeiteter Form 2025 zurückkehren

Der Vanwall Vandervell 680 soll in stark überarbeiteter Form 2025 zurückkehren Zoom

Das Le Mans-Hypercar Vanwall Vandervell 680 wird dafür einem großen Update unterzogen. Herzstück ist der Einbau des Pipo-Motors, der in den vergangenen Jahren im SCG 007 von Glickenhaus Racing seinen Dienst verrichtete.

Der 3,5-Liter-V8-Turbomotor soll die Leistungsprobleme beheben, mit denen das Team in der vergangenen Saison zu kämpfen hatte. Der Gibson-Saugmotor mit 4,5 Litern Hubraum und V8-Hochdrehzahl-Konzept konnte die geforderte Leistungskurve nicht zuverlässig erreichen.

Laut Kolles fehlten bis zu 60 Kilowatt, also gut 80 PS. Der Pipo-Motor wurde einst für ein Hypercar-Reglement gebaut, in dem der Motor bis zu 870 PS leisten musste. Das wurde später im Zuge der LMH-LMDh-Konvergenz nach unten korrigiert. Der Motor ist also auf die geforderten maximal 707 PS (520 kW) über- und nicht wie sein Vorgänger unterkonstruiert.

Ein so großer Eingriff in das Fahrzeugkonzept bringt natürlich weitreichende Änderungen mit sich. Das Monocoque bleibt erhalten, Vanwall spart sich also neue Crashtests. Aber an der Peripherie wird fast alles geändert, was sich ändern lässt.

Das fängt bei der Luftansaugung und dem Kühlsystem an, schließlich muss ein Ladeluftkühler untergebracht werden. Auch der Auspuff hat andere Austrittswinkel als beim Gibson-Aggregat. Daraus ergeben sich diverse Änderungen an der Karosserie, die sich wiederum auf die Aerodynamik auswirken.

Darüber hinaus wird Vanwall die Karosserie in Eigenregie aerodynamisch optimieren, um die vorgegebenen Performance-Fenster besser ausnutzen zu können.

Debüt ursprünglich für Katar geplant

Der neue Motor ist mit einem neuen Getriebe gekoppelt, das nun sieben statt sechs Vorwärtsgänge hat. All dies erfordert wiederum eine komplette Neuprogrammierung der Elektronik und eine Neuinstallation der Hardwarekomponenten. Das Cosworth-Steuergerät wird auf den neuesten Stand gebracht.

Eine große Neuerung wird auch die Einführung eines Brake-by-Wire-Systems sein, das für mehr Stabilität in Bremszonen sorgen soll. Außerdem werden Bremsscheiben und -beläge in anderen Spezifikationen eingesetzt. Dies und Änderungen bei der Motor- und Getriebekühlung ziehen auch Anpassungen bei der Bremskühlung nach sich.

Auch die Mechanik wird unter die Lupe genommen. Mit einer neuen Lenkung geht auch eine neue Achskinematik einher. Das hat aber weniger mit dem Motor zu tun als mit den Erfahrungen aus der WEC-Saison 2023.

Im Spätsommer 2023, nach den Motorschäden in Le Mans und Monza, fiel die Entscheidung für den Motorwechsel mit all seinen Konsequenzen. Ursprünglich wollte Vanwall bereits für die 1.812 Kilometer von Katar 2024 bereit sein.


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Doch nach der Absage für die WEC 2024 wurde die kostenintensive Expressproduktion der Komponenten gestoppt. das Rollout des Autos, das sich derzeit im Aufbau befindet, stehe kurz bevor, versichert Colin Kolles.

Vanwall setzte 2023 nur ein Fahrzeug ein. Wie Motorsport.com, die globale Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com, erfuhr, will die WEC aber für 2025 eine Regel einführen, nach der jeder Hersteller zwei Fahrzeuge an den Start bringen muss. Kolles steht dem sehr positiv gegenüber und wäre auch bereit, zwei Autos an den Start zu bringen.

Die schwierigere Aufgabe wird natürlich sein, das Auswahlkomitee davon zu überzeugen, das Team wieder zu berücksichtigen. Die WEC plant für 2025 eine Aufstockung auf 40 Startplätze. Sollte die Zwei-Wagen-Regel in Kraft treten, müsste Aston Martin jedoch zwei statt wie bisher geplant ein Hypercar an den Start bringen.

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