Toyota startet mit dem TS040 in eine neue Ära
Mit einem allradgetriebenen 3,7-Liter-V8-Benziner und sechs Megajoule Energie sagt Toyota der WEC-Konkurrenz von Audi und Porsche den Kampf an
(Motorsport-Total.com) - Nach Porsche und Audi hat nun auch Toyota die neue LMP1-Waffe für die Saison 2014 der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) vorgestellt. Der bei TMG in Köln entstandene Toyota TS040 Hybrid kommt als allradgetriebener 3,7-Liter-V8-Benziner daher. Die Antriebssysteme - der V8-Saugmotor mit 520 PS und zwei Elektromotoren mit zusammengerechnet 480 PS - leisten in Summe stolze 1.000 PS. Was den Hybrid betrifft, hat sich Toyota für die 6-Megajoule-Klasse (6MJ) entschieden. Audi setzt auf zwei Megajoule, Porsche auf acht.
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Die Toyota-Werksfahrer und der neue TS040: Le-Mans-Sieg und WM-Titel im Visier Zoom
Beim Chassis schenkten die Toyota-Ingenieure der Aerodynamik besonderes Augenmerk. Der Luftwiderstand wurde verringert. Dadurch verbraucht der TS040 weniger Sprit als sein Vorgänger TS030. Gleichzeitig gelang es den Toyota-Technikern, den Abtrieb und damit das Griplevel zu erhöhen. Dies trotz der Tatsache, dass die in der LMP1-Klasse eingesetzten Reifen in diesem Jahr fünf Zentimeter schmaler sind als noch im vergangenen Jahr.
Im Verlauf von bisher zwölf Testtagen brummten die Toyota-Werksfahrer Alexander Wurz, Stephane Sarrazin und Kazuki Nakajima (Startnummer 7) beziehungsweise Anthony Davidson, Nicolas Lapierre und Sebastien Buemi (Startnummer 8) dem TS040 bereits rund 18.000 Kilometer auf.
Mit dem in den Jahren 2012 und 2013 aufgebauten Wissen will Toyota in der bevorstehenden WEC-Saison 2014 so richtig durchstarten. "Wir freuen uns sehr auf unsere dritte Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. In dieser wollen wir uns den Traum erfüllen, Le Mans und den WM-Titel zu gewinnen", kündigt Teampräsident Yoshiaki Kinoshita an.
"Neben den herausfordernden neuen Regeln, die dafür sorgen, dass der Langstreckensport im Gesamtgefüge des Top-Motorsports den größten Bezug zum Straßenverkehr darstellt, haben wir es in diesem Jahr mit einem neuen Gegner zu tun. Wir freuen uns auf den Wettbewerb mit Porsche genauso wie auf den mit unseren vertrauten Gegnern von Audi", so Kinoshita.
Erste Studien im Sommer 2012 - größerer Hybrid verworfen
Technikchef Pascal Vasselon ergänzt: "Als der ACO Mitte des Jahres 2012 die ersten Eckdaten des neuen Reglements bekanntgab, begannen wir sofort mit ersten Studien und Simulationen. Im vergangenen Jahr stellten wir dann einen Großteil unserer Ressourcen für die Entwicklung des TS040 Hybrid ab. In puncto Aerodynamik und Chassiskonzept ist der TS040 Hybrid eine weitreichende Evolution des TS030 Hybrid. Dabei wurden sowohl die neuen Vorgaben durch das Regelwerk als auch unsere Erfahrungen aus zwei Jahren Wettbewerb in der WEC berücksichtigt."
Wie Hisatake Murata, Geschäftsführer der Motorsportabteilung bei Toyota, anmerkt, trug man sich zunächst mit dem Gedanken, genau wie Porsche auf die 8MJ-Klasse zu setzen. "Wir hatten einen größeren Hybrid vorgesehen, haben uns dann aber für die 6 Megajoule entschieden, da sich ein Mehr an Rückgewinnung von kinetischer Energie nachteilig auf die Rundenzeit ausgewirkt hätte", sagt Murata und nennt das in einem solchen Fall höhere Gewicht als Grund.
Am Freitag und Samstag dieser Woche treffen die WEC-Teams beim zweitägigen Vortest in Le Castellet erstmals mit ihren 2014er-Autos aufeinander. Das Auftaktrennen der WEC-Saison 2014 steigt am Ostersonntag (20. April) in Silverstone.
