• 11.06.2008 14:37

  • von Britta Weddige

Rockenfeller: 2007 ist abgehakt

2007 kam sich Mike Rockenfeller "wie ein Idiot" vor, als er in Le Mans durch seinen Unfall ein Podium zunichte machte, jetzt stimmt das Selbstvertrauen wieder

(Motorsport-Total.com) - Le Mans ist für jeden Piloten das Größte - da bildet Audi-Werksfahrer Mike Rockenfeller keine Ausnahme. Im vergangenen Jahr bekam der DTM-Pilot von seinem Arbeitgeber die große Chance, mit dem R10 TDI in Le Mans anzutreten und damit die realistische Möglichkeit zu haben, beim berühmtesten Rennen der Welt ein Topergebnis zu holen. Doch seine Hoffnungen musste Rockenfeller damals gleich in der Anfangsphase des Rennens begraben, als er den R10 TDI in der 23. Runde in die Leitplanke setzte - damit war das Rennen früh für ihn und seine Kollegen Alexandre Prémat und Lucas Luhr beendet.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller und Alexandre Prémat

Mike Rockenfeller will mit Alexandre Prémat in Le Mans gewinnen

"Um ehrlich zu sein, habe ich mich richtig beschissen gefühlt", erinnerte sich Rockenfeller im Interview mit 'autosport.com' an das Malheur. "Es ist schwer zu beschreiben, so etwas war mir noch nie passiert - in einem so guten Auto zu sitzen, diese Chance zu haben und dann keinen Erfolg zu holen. Dritter zu werden, wäre ein Erfolg gewesen, aber ich habe es völlig vermasselt. Auch wenn dir jeder sagt 'Komm schon, mach dir keine Sorgen, es gibt immer ein nächstes Jahr', achtest du in dem Moment nicht darauf. Es war sehr schwer für mich, zurückzukommen und meinen Mechanikern und Audi-Sportchef Dr. Ullrich in die Augen zu schauen, weil ich mich wie ein Idiot gefühlt habe. Aber so etwas passiert."#w1#

Das nächste Jahr schreiben wir jetzt und Rockenfeller hat seinen Unfall abgehakt: "Jetzt kann ich Witze darüber machen und ich habe kein Problem mehr damit. Aber damals war es sehr schwer. Es hat mich stärker gemacht." Das Beste, was man machen könne, sei einfach weiterzumachen und erfolgreich zu sein, erklärte Rockenfeller: "Glücklicherweise hat mir Audi die Chance dazugegeben und ich bin wieder hier. Sie hätten auch nach dem letzten Jahr sagen können 'wir brauchen dich nicht mehr'."

LMS: Quelle der Erfahrung und des Selbstvertrauens

Audi gab Rockenfeller nicht nur die Chance, bei den 24 Stunden sein Können erneut unter Beweis zu stellen, sondern auch in der Le-Mans-Series LMS. Gemeinsam mit seinem DTM-Kollegen Prémat bildet er dort das Audi-Youngster-Team, das sich vor den erfahrenen Konkurrenten bei Weitem nicht verstecken muss - die beiden führen die Fahrerwertung an. Die LMS war für Rockenfeller die beste Vorbereitung auf Le Mans 2008 - nicht nur, weil er so viel Zeit im R10 TDI verbracht hat, sondern auch weil die Erfolge ihm zu noch mehr Selbstbewusstsein verholfen haben.

Am kommenden Wochenende wollen Rockenfeller und seine Kollegen Prémat und Luhr "zeigen, dass junge Fahrer ein gutes Ergebnis holen können." Und das bedeutet im Klartext: "Wir wollen gewinnen! Die anderen Jungs haben schon so unglaublich oft gewonnen, deshalb wäre es doch fair, wenn wir dieses Mal dran wären! Natürlich will jede Crew gewinnen - unser Ziel ist vor allem, bester Audi zu sein. Und das bedeutet dann hoffentlich auch, das Rennen zu gewinnen."