• 02.02.2012 19:51

  • von Roman Wittemeier

Pescarolo überrascht die Langstrecken-Szene

Henri Pescarolo sind vor dem Start in die neue Saison gleich zwei Coups gelungen: Einsatzteam für Dome, Chassis von Aston Martin

(Motorsport-Total.com) - Henri Pescarolo ist schon lange im Geschäft, aber an Flexibilität hat der 69-Jährige augenscheinlich bis heute nichts eingebüßt. Nach einem erfolgreichen Comeback-Jahr in der Le-Mans-Series 2011 mit dem Eigenbau-LMP1-Prototypen stellt sich das Team des Franzosen für die Saison 2012 noch einmal ganz neu auf. Das Pescarolo-Chassis bleibt in den Hallen, man rückt mit zwei unterschiedlichen Autos aus. In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wird Pescarolo mit einem Chassis namens "Pescarolo 03" antreten.

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Im zweiten Jahr nach der Auferstehung des Teams überrascht Pescarolo

Was hinter der Bezeichung steckt, wurde im Rahmen der Pressekonferenz am Donnerstag in Paris deutlich. Pescarolo stellte klar, dass das neue Chassis kein Eigenbau aus seiner Werkstatt in Le Mans ist, sondern ein Aston Martin AMR-One, den er allerdings mit einem Judd-Motor und bekannten Piloten (Collard/Boullion/Jousse) auf die Bahn schicken wird. Ein cleverer Schachzug, denn das Triebwerk galt as eindeutige Schwachstelle des neuen LMP1-Autos aus Großbritannien.

Aston Martin hatte - zur Überraschung vieler Fachleute - auf einen Reihen-Sechszylinder gesetzt. Ein absoluter Fehlgriff, wie sich sehr schnell herausstellte. Der Motor flog dem Team aufgrund lästiger Vibrationen immer wieder um die Ohren. Beim Einsatz in Le Mans konnte man nach einer Stunde einpacken, denn beide Autos liefen nicht mehr. "Das Chassis ist gut, auch die Aerodynamik passt", hatte Werkspilot Stefan Mücke immer wieder betont. Gut möglich, dass dies mit Judd-Power im Heck sichtbar wird.

Den zweiten Coup landete Pescarolo mit einem Dome-Deal. Die Japaner wollten nach 2008 endlich wieder nach Le Mans zurückkehren. Das tun sie nun. Die Einsätze des Dome S102.5 wird Pescarolo in die Hand nehmen. "Ich bin sehr glücklich, dass der ACO beide Nennungen für Le Mans akzeptiert hat", sagt Pescarolo, der aufgrund der LMS-Leistungen 2011 allerdings ohnehin zwei Startplätze sicher hatte. "Wir sind sicher, dass Pescarolo den Dome S102.5 mit all seiner Erfahrung zum Erfolg führen kann", meint Dome-Präsident Minoru Hayashi. Als Fahrer sind Sebastien Bourdais und Nicolas Minassian bereits bestätigt, ein Japaner soll noch folgen.