Nissan-Entwickler: GT-R LM Nismo könnte 1.600 PS haben

Technikchef Ben Bowlby verrät interessante Details zum Nissan GT-R LM Nismo, dessen Bewährungsprobe auf Le Mans' Circuit de la Sarthe am Sonntag ansteht

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Nissan bei den 24 Stunden von Le Mans 2012 am Einsatz des überraschend konkurrenzfähigen DeltaWing beteiligt war und im vergangenen Jahr mit dem wenig überzeugenden ZEOD RC an der Sarthe angetreten ist, schlagen die Japaner in diesem Jahr ein neues Kapitel ihrer Geschichte mit unkonventionellen Fahrzeugen auf: Mit dem Nissan GT-R LM Nismo wird das Feld der LMP1-Klasse um das Konzept eines Fronttrieblers bereichert.

Titel-Bild zur News: Nissan GT-R LM Nismo

Im US-Bundesstaat Kentucky wurde der GT-R LM Nismo ausgiebig getestet Zoom

Anders als im vergangenen Jahr, als man einen einzigen elektrisch betriebenen ZEOD RC an den Start brachte, sollen in diesem Jahr gleich drei der neuen GT-R LM Nismo ausrücken. Als Fahrer sind Tsugio Matsuda, Mark Shulzhitskyi, Lucas Ordonez (Startnummer 21), Harry Tincknell, Michael Krumm, Alex Buncombe (Startnummer 22) und Olivier Pla, Jann Mardenborough, Max Chilton (Startnummer 23) gemeldet.

Ein vor dem Fahrer eingebauter 3-Liter-V6-Benzinmotor mit Twin-Turbo und Energie-Rückgewinnungssystem (ERS) treibt den in der Hybridklasse 2MJ eingestuften GT-R LM Nismo an. Das mit nur fünf Gängen bestückte Getriebe liegt sogar noch vor dem Motor. Vor dem Getriebe befindet sich lediglich die vordere Crashstruktur. Keine Frage, der GT-R LM Nismo ist das ungewöhnlichste Auto im Starterfeld für die 83. Auflage der 24 Stunden von Le Mans.


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Nissan-Technikchef Ben Bowlby glaubt trotz oder gerade aufgrund des ungewöhnlichen Konzepts an die Chance auf eine Überraschung: "Als Wettbewerber im ersten Jahr mussten wir uns die Frage stellen, wie wir gegen die Konkurrenz, die uns in Sachen Erfahrung und Entwicklung um Jahre und Dollar-Millionen voraus ist, etwas ausrichten können. Unsere Antwort war Innovation."

"Unser Budget ist nicht so groß wie das der anderen, aber wir sind reich an Ideen", rührt Bowlby im typischen Nissan-Stil die Werbetrommel für den japanischen LMP1-Boliden und meint: "Die Chance, unsere Gegner mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, ist vernichtend gering. Dank eines innovativen Ansatzes haben wir deutlich bessere Chancen, konkurrenzfähig zu sein."


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Mit dem frontlastigen Konzept verfolgt man vor allem ein Ziel: Die Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden zu verbessern. "Dank des geringen Luftwiderstands haben wir auf den langen Geraden einen richtig guten Top-Speed. Dieser Vorteil ist die einfachste und sicherste Methode, um andere Autos zu überholen", sinniert Bowlby. Die große Frage lautet: Wie verhält sich der GT-R LM Nismo in den Kurven? Immerhin gibt es davon auf dem 13,629 Kilometer langen Circuit de la Sarthe nicht weniger als 38. Erste Antworten wird der Le-Mans-Vortest am kommenden Sonntag liefern.

Dass man beim Debüt in der 2MJ-Klasse startet, war ursprünglich nicht geplant. "Bei Tests auf dem Prüfstand erreichten wir allein mit unserem 8MJ-KERS problemlos 1.100 PS. Zusammen mit dem Verbrennungsmotor ist das Potenzial für 1.600 PS vorhanden", rechnet Bowlby vor und ist überzeugt: "Wir werden in diesem Jahr eine Menge Erkenntnisse über unseren V6-Benziner sammeln. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass wir 2016 mit voller Kraft wieder in Le Mans antreten werden."

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