Müller: "Haben endlich die Früchte ernten können"

BMW Pilot Dirk Müller zog gemeinsam mit RLL-Teamkollege Joey Hand den ALMS-Titel in der GT-Klasse an Land und erlebte ein weiteres Highlight 2011

(Motorsport-Total.com) - Für Dirk Müller war die Saison 2011 eine erfolgreiche. Gemeinsam mit Teamkollege Joey Hand fuhr der BMW Pilot in Diensten des Teams RLL von Bobby Rahal zu drei Siegen in der GT-Klasse der American-Le-Mans-Series (ALMS). Bereits ein Rennen vor Schluss machte das Duo Müller/Hand mit Platz zwei in Laguna Seca den Sack zu und sicherte sich den Titel. Müller gelang damit eine Wiederholung seines Erfolgs aus der Saison 2000.

Titel-Bild zur News: Dirk Müller

Dirk Müller blickt hochzufrieden auf seine persönliche Saison 2011 zurück

Doch das Jahr 2011, das für Müller neben dem Titel den Sieg beim 12-Stunden-Rennen in Sebring sowie zwei weitere Saisonsiege parat hatte, war nicht nur jenseits des Atlantiks ein erfolgreiches. "Es war nicht nur in den USA ein super Jahr, sondern ich halte auch den dritten Platz in Le Mans für sehr beachtenswert", stellt Müller im Interview mit 'Motorsport-Total.com' heraus.

"Le Mans ist ein ganz spezielles Rennen", hält der BMW Pilot, der den dritten Platz beim 24-Stunden-Klassiker in der GTE-Pro-Klasse gemeinsam mit ALMS-Kollege Hand und Andy Priaulx einfuhr, fest. Mit einem dritten Platz gibt sich Müller üblicherweise nicht zufrieden. An der Sarthe war es in diesem Jahr jedoch anders. "Eigentlich ticke ich anders, normalerweise will ich gewinnen und Platz zwei ist schon eine Enttäuschung. Aber in diesem Jahr habe ich mich über den Podestplatz in Le Mans wirklich freuen können", sagt er.

Dirk Müller, Joey Hand, Andy Priaulx

In Le Mans fuhr Müller gemeinsam mit Joey Hand und Andy Priaulx aufs Podium Zoom

Den Grund dafür kennt Müller selbst nicht so genau. "Ich weiß nicht, wieso das so war, aber ich war dieses Jahr in Le Mans sehr gut drauf. Das hat viel Spaß gemacht." Bezogen auf die erfolgreiche ALMS-Saison sticht für den Burbacher keines der Rennen besonders heraus, wie er betont: "In Amerika mag ich gar keinen einzelnen Event herausheben. Da gab es einen dermaßen tollen Wettbewerb. Auch unser 55er-Auto mit Dirk Werner und Bill Auberlen war bärenstark."

Auberlen/Werner schlossen die Saison im zweiten BMW M3 GT des RLL-Teams als Dritte der Meisterschaft ab. Zudem gingen sowohl der Hersteller- als auch der Teamtitel an BMW beziehungsweise RLL. Der Schlüssel zum Gewinn der Meisterschaft liegt für Müller im starken Saisonbeginn begründet. "Joey und ich haben die dicken Punkte am Anfang des Jahres geholt und konnten danach reif und überlegt agieren. Wir mussten nicht jedes Rennen gewinnen", sagt er mit Blick auf die drei bei den ersten drei Saisonrennen herausgefahrenen Triumphe in Sebring, Long Beach und Lime Rock.

Dirk Müller, Joey Hand

In der ALMS fuhren Müller/Hand mit drei Saisonsiegen zum Titel Zoom

Im weiteren Verlauf der Saison ging das Duo Müller/Hand nicht mehr bis ans absolute Limit, sondern konnte sich den Luxus erlauben, den Punktevorsprung zu verwalten: "Ein Beispiel war Laguna Seca. Das Rennen dort wollten und konnten wir gewinnen. Wir lagen vorne, aber es gab nochmal eine Gelbphase. Zwei wütende Kollegen hinter mir hatten nichts anderes zu tun, als mir immer wieder hinten auf das Auto zu fahren. Dreimal hätte ich fast das Auto verloren. Hätte ich dort mit allen Mitteln um den Sieg kämpfen sollen? So viel Risiko? Nein! Ich wusste, dass wir mit Platz zwei Meister werden. So habe ich dann mit weniger Risiko den Titel nach Hause gefahren."

Zusammenfassend bezeichnet Müller die ALMS-Saison 2011 als "gigantisches Jahr". "Von der Saat der vergangenen Jahre haben wir nun endlich die Früchte ernten können", urteilt der 36-Jährige und erklärt: "Joey und ich haben uns bezüglich Setuparbeit schon im vergangenen Jahr blendend verstanden, aber dieses Jahr war es nochmal viel einfacher. Das hat einfach sensationell funktioniert. Wir haben sechs Pole-Positions und drei Siege herausgefahren. Das war schon gut."