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  • 27.11.2011 12:42

BMW blickt auf eine erfolgreiche Saison 2011 zurück

Auch in der Motorsport-Saison 2011 hat BMW wieder rund um den Globus Siege, Podestplätze und Titel errungen. Wir werfen einen Blick zurück auf die Höhepunkte

(Motorsport-Total.com) - American Le-Mans-Series: Erstes "GT-Triple" für BMW seit 2001

Titel-Bild zur News: Jörg Müller, Augusto Farfus

BMW war in der ALMS und in der ILMC sowie in anderen Serien erfolgreich

Elf Podestplätze, drei Siege und nach jedem Rennen mindestens mit einer Fahrerkombination auf dem Treppchen: Die Bilanz vom BMW Team RLL in der GT-Klasse der American Le-Mans-Series (ALMS) 2011 liest sich beeindruckend. Nach neun spannenden Rennen in den USA und Kanada wurde die Mannschaft von Teamchef Bobby Rahal für ihre starken Leistungen mit dem Gewinn aller Titel in der GT-Klasse belohnt.

Dirk Müller und Joey Hand sicherten sich im BMW M3 GT mit 159 Punkten Platz eins in der Fahrerwertung. Ihre Teamkollegen Dirk Werner und Bill Auberlen brachten es am Saisonende auf 129 Zähler und belegten Rang drei. Bei den Teams schloss das BMW Team RLL die Saison mit 180 Punkten ebenso als Titelträger ab wie BMW mit derselben Punktzahl bei den Herstellern. Damit gingen zum ersten Mal seit 2001 wieder alle ALMS-Titel in der hart umkämpften GT-Klasse nach München.

BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt sagt über die Erfolge in Amerika: "Das BMW Team RLL hat in dieser Saison das Geschehen in der GT-Klasse der ALMS ab dem ersten Rennen bestimmt. Der Doppelsieg in Sebring war der perfekte Auftakt, weitere Siege und Podestplätze in Serie folgten. Die starke Leistung der Fahrer in Kombination mit der Konstanz der Mannschaft sowie der Performance und der Zuverlässigkeit des BMW M3 GT bildeten ein nahezu unschlagbares Paket."

" Müller und Hand sind sehr konzentriert und insbesondere im letzten Saisonabschnitt sehr kalkuliert zu Werke gegangen. So konnten sie ihre Führung in allen neun Rennen des Jahres verteidigen. Auberlen und Werner hatten nach dem Doppelsieg in Sebring zunächst Pech. Aber dann schafften sie ein sehr starkes Finish und waren für das Team RLL und BMW zur Stelle, wenn bei Dirk und Joey nicht alles optimal lief. So sicherten sie sich knapp den dritten Platz in der Fahrerwertung."

Teamchef Rahal meint: "Schon während der Vorbereitungen auf die Saison 2011 haben wir gespürt, dass wir alle nötigen Zutaten mitbringen, um wieder um den Titel zu kämpfen. Dieses Ziel dann aber auch in die Tat umzusetzen, verlangt von allen Teammitgliedern einen immensen Einsatz. Jeder unserer Fahrer ist ans Limit gegangen, BMW hat uns ein tolles Auto gegeben und uns fantastisch unterstützt. Unsere Mannschaft an der Strecke und zu Hause in der Werkstatt hat einfach alles gegeben. Nun haben wir unsere Ziele erreicht."


Fotos: ALMS/ILMC in Road Atlanta


Verstärkt von Andy Priaulx als drittem Piloten waren Müller und Hand mit einem Triumph beim traditionsreichen 12-Stunden-Rennen von Sebring in die Saison 2011 gestartet und ließen Siege in Long Beach sowie in Lime Rock folgen. Nach zwei vierten Plätzen in Mosport und Mid-Ohio kehrten die beiden Teamkollegen mit Rang drei in Road America auf das Podium zurück.

Mit Platz zwei bei der Premiere des "Baltimore Grand Prix" erarbeiteten sich Müller und Hand den Matchball für das Rennen in Laguna Seca, den sie souverän nutzten, indem sie auf Platz zwei ins Ziel kamen. Werner und Auberlen standen ebenfalls fünf Mal auf dem Podium und sammelten in jedem Rennen Punkte. In Sebring und beim Petit Le Mans in Road Atlanta zum Saisonabschluss ging das Duo gemeinsam mit Augusto Farfus an den Start.

Intercontinental Le-Lans-Cup:
Starker Auftakt, starkes Finale

Im Rahmen des Intercontinental Le-Mans-Cup (ILMC) waren zwei BMW Teams für die Einsätze der beiden BMW M3 GT bei den insgesamt sieben Saisonrennen verantwortlich: Beim Auftakt in Sebring erreichte das BMW Team RLL einen Doppelsieg in der GT-Kategorie, beim Finale in Road Atlanta folgte mit Rang zwei ein weiterer Podestplatz.

Bei den weiteren Starts in Spa-Francorchamps, Le Mans, Imola und Zhuhai gelang jeweils mindestens einem Fahrzeug vom BMW Team Schnitzer der Sprung in die Top-3 der GTE-Klasse. Beim Finale in China feierten Farfus und Jörg Müller sowie Priaulx und Uwe Alzen einen beeindruckenden Doppelsieg. Lediglich in Silverstone mussten die BMW Piloten bei der Siegerehrung zuschauen.

Zum Titelgewinn reichte es dennoch nicht ganz: Bei den GTE-Herstellern schloss BMW die zweite ILMC-Saison mit 152 Punkten auf Rang zwei hinter Ferrari (171) ab. In der Teamwertung sammelte BMW Motorsport insgesamt 101 Zähler. Der Rückstand auf die erstplatzierte Mannschaft von AF Corse betrug sieben Punkte.

"Es war eine interessante Erfahrung, dass im ILMC sowohl das BMW Team RLL als auch das BMW Team Schnitzer für uns Punkte gesammelt haben", sagt Marquardt. "Der Austausch zwischen den beiden Teams und BMW Motorsport hat trotz der räumlichen Trennung sehr gut funktioniert. Am Ende haben wir den Titel knapp verpasst."


Fotos: ILMC in Zhuhai


"Was die Performance angeht, war der BMW M3 GT in allen Rennen vorne mit dabei. In mehreren Situationen fehlte jedoch das nötige Rennglück, um die maximale Punkteausbeute mitzunehmen. Der Doppelsieg beim Finale in Zhuhai hat noch einmal gezeigt, dass der BMW M3 GT auch in dieser Meisterschaft ein echter Siegertyp gewesen ist."

"Der Doppelsieg zum Abschluss war für die Mannschaft eine tolle Belohnung für die harte Arbeit", ergänzt Teammanager Charly Lamm. "Im Saisonverlauf haben wir aus unterschiedlichen Gründen nicht immer die Resultate einfahren können, die möglich gewesen wären. So ist der Motorsport manchmal. Wenn aber beim Finale der Knoten noch einmal richtig platzt, dann ist das ein mehr als versöhnlicher Ausklang."

24 Stunden von Le Mans und Nürburgring:
Bei beiden Klassikern auf dem Podest

Wie im vergangenen Jahr, als das vom US-amerikanischen Künstler Jeff Koons gestaltete BMW M3 GT2 Art Car die Fans am "Circuit de la Sarthe" begeistert hatte, trat BMW Motorsport auch 2011 beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans an. Neben dem Prestige, bei diesem Klassiker um den Sieg zu kämpfen, ging es für das BMW Team Schnitzer auch um ILMC-Punkte.

"Le Mans war eines dieser Rennen, in denen wir unser Potenzial nicht zu 100 Prozent ausschöpfen konnten", meint Marquardt. "Wenn man von der Pole-Position in einen solchen Marathon geht, möchte man natürlich auch bis zum Schluss um den Sieg kämpfen. Platz drei war jedoch nach einem turbulenten Rennverlauf ein versöhnliches Ergebnis. Jeder, der in Le Mans nach 24 Stunden auf dem Podium steht, kann stolz auf diese Leistung sein."

Zwölf Jahre nach dem triumphalen Gesamtsieg mit dem BMW V12 LMR stand BMW Motorsport wieder auf dem Le-Mans-Podium: In der LM GTE Klasse erreichten Priaulx, Dirk


Fotos: 24 Stunden von Le Mans


Nur 14 Tage später bestritt die Mannschaft auf der Nürburgring-Nordschleife am 25./26. Juni den nächsten 24-Stunden-Marathon. Marquardt sagt: "Unser vor der Saison gesetztes Ziel war die Siegfähigkeit bei den 24-Stunden-Rennen. Dies wurde erreicht - trotzdem erfordert ein Sieg dann noch Glück und zwischenfallfreie Rennen. Beides war uns in diesem Jahr leider nicht vergönnt."

"Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring kam einmal mehr einer emotionalen Achterbahnfahrt gleich. Natürlich hätten wir gerne den Vorjahressieg in der Grünen Hölle wiederholt. Aber in einem solchen Rennen muss einfach alles zu 100 Prozent passen, wenn man ganz vorne stehen will. Letztlich hat uns ein Zwischenfall mit dem Nummer eins BMW M3 GT die entscheidenden Minuten gekostet, die am Ende gefehlt haben. Danach haben die Fahrer und die Teammitglieder gekämpft wie die Löwen - und wurden dafür mit Rang zwei belohnt."

Die Vorjahressieger Farfus, Jörg Müller, Alzen und Pedro Lamy wechselten sich am Steuer der Startnummer eins ab und lagen bei der Zieldurchfahrt 4:23 Minuten hinter dem siegreichen Manthey-Porsche mit der Nummer 18. Bis auf eine Kollision in der 24. Runde und die damit verbundene dreiminütige Stop-and-Go-Strafe absolvierte das Quartett ein fehlerfreies Rennen.


Fotos: 24 Stunden am Nürburgring


Das zweite Auto mit der Startnummer sieben, pilotiert von Dirk Müller, Werner und Dirk Adorf, schied nach 139 Runden auf Platz 16 aus. Zuvor hatten ein Defekt am Bremssystem und die notwendigen Reparaturarbeiten den BMW M3 GT schon früh über eine Stunde gekostet. Vom Ende des Feldes arbeitete sich das Fahrertrio bravourös zurück in die Top-20, wurde jedoch für seinen Kampfgeist nicht belohnt.

BMW Kundensport:
Erfolge rund um den Globus

"Die privaten BMW Fahrer und Teams haben auch in dieser Saison wieder unzählige Siege gefeiert", sagt Marquardt. "Das Jahr begann mit Triumphen bei den 24-Stunden-Rennen von Dubai und Daytona perfekt. Zahlreiche Highlights folgten, ganz gleich ob mit dem BMW Z4 GT3, dem BMW 320 TC, dem BMW M3 GT4 oder anderen konkurrenzfähigen BMW Modellen."

"Die Titelgewinne in der GRAND-AM, der Gesamtsieg in der WTCC Independents Trophy und die Triumphe des BMW Z4 GT3 zeigen, wie facettenreich unser Kundensport-Programm ist. Wir sind sehr stolz auf das, was die BMW Privatfahrer auch in diesem Jahr wieder geleistet haben. Der Kundensport ist und bleibt ein wesentlicher Bestandteil des BMW Motorsport Programms."

Mit dem Triumph beim 24-Stunden-Rennen von Dubai fiel bereits im Januar der Startschuss für eine überaus erfolgreiche Saison des BMW Z4 GT3. Am Steuer dieses Fahrzeugs feierten BMW Privatiers unter anderem Siege in der FIA GT3-EM, in der Blancpain Endurance Series und in der japanischen Super GT Serie. Bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps erreichte das Schubert-Team mit dem BMW Z4 GT3 den zweiten Platz im Gesamtklassement.

Der BMW 320 TC erwies sich 2011 ebenfalls als Siegertyp. Franz Engstler und Tom Coronel feierten je einen Laufsieg in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft, Kristian Poulsen sicherte sich den Spitzenplatz in der WTCC Independents Trophy. In der Scandinavian Touring-Car-Championship (STCC) gelangen dem BMW 320si ebenfalls mehrere Erfolge. Mit dem BMW M3 GT4 war Ricardo van der Ende im GT4 European Cup sowie in der Dutch GT4 Serie das Maß aller Dinge.

Auch jenseits des Atlantiks wussten die BMW Piloten zu überzeugen: Chip Ganassi Racing feierte nicht nur einen Doppelsieg mit dem BMW Riley beim 24-Stunden-Rennen von Daytona, sondern verteidigte mit Scott Pruett und Memo Rojas auch den Titel in der GRAND-AM Rolex Sports Car Series.

Der BMW Sportpokal Gesamtsieger Paul Dalla Lana gewann im BMW M3 die Continental Tire Sports Car Challenge, sein Turner Motorsport Team feierte den Teamtitel und BMW gewann die Herstellerwertung. In der Pro IT Series errangen Robert Thiele und Robert Driscoll Gesamtsiege in ihren Klassen.

Carsten Knechtges, Manuel Metzger und Tim Scheerbarth sicherten sich im BMW Z4 den Meistertitel in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2011. Es war bereits der vierte BMW Gesamterfolg in der VLN hintereinander.

Formel BMW Talent Cup:
Wackerbauer sichert sich den Gesamtsieg

Nach vielen ertragreichen Stunden auf der Rennsport-Schulbank, vielen Stunden am Steuer des FB02-Rennwagens auf der Strecke und einer fehlerfreien Vorstellung beim großen Finale in Oschersleben stand in Stefan Wackerbauer der Sieger des Formel BMW Talent Cup 2011 fest.

Der Bayer verwies Maximilian Günther und Lukas Schreier auf die Plätze zwei und drei. "Das ist für mich ein unglaublicher Moment. Die ganze Saison habe ich auf diesen Sieg gehofft. Jetzt ist ein Traum wahr geworden", sagte Wackerbauer. BMW Motorsport finanziert dem Gewinner den nächsten Karriereschritt auf dem Weg in den professionellen Motorsport.

"Auf die Entwicklung aller Fahrer über die gesamte Saison bin ich wirklich stolz. Wir haben ein großartiges Finale gehabt und können sagen, dass unser Programm mit dem Formel BMW Talent Cup funktioniert", fasst Marquardt das Premierenjahr der Serie zusammen.