Honda und Alfa doch nicht in die WEC? Plötzlich verhaltene Töne

Honda und Alfa Romeo sind plötzlich bezüglich eines Le-Mans-Programms sehr verhalten - In beiden Fällen hat das unterschiedliche Gründe

(Motorsport-Total.com) - Das rasante Wachstum der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) könnte vorerst zum Erliegen kommen. Honda und Alfa Romeo galten als aussichtsreiche Kandidaten für ein Programm rund um die 24 Stunden von Le Mans in naher Zukunft. Doch der Tenor hat sich geändert.

Titel-Bild zur News: Honda stellt den WEC-Einstieg erst einmal hinten an

Honda stellt den WEC-Einstieg erst einmal hinten an Zoom

Im Zuge der Umstrukturierung von HRC (Honda Racing Corporation) wurde der US-Ableger (ehemals HPD - Honda Performance Development) stärker in den Mutterkonzern integriert, um Synergien zu schaffen, die einen Einstieg bei den 24 Stunden von Le Mans ermöglicht hätten.

Doch HRC-Präsident Koji Watanabe dämpft die Erwartungen plötzlich. Gegenüber der japanischen Ausgabe von Motorsport.com erklärte er, dass es "derzeit keine Pläne" für einen Start bei den 24 Stunden von Le Mans gebe. Honda, über die Edelmarke Acura in der IMSA SportsCar Championship vertreten, ist der einzige Hersteller, der mit seinem GTP-Boliden nicht gleichzeitig in der WEC aktiv ist.

"Ich sage nicht, dass das nie passieren wird, aber es ist eine Frage der Prioritäten", sagt er. "Zuerst stemmen wir unser IndyCar-Programm mit den wenigen Leuten, die wir haben. Dann ist die IMSA in den USA sehr stark, und unsere Priorität ist es, dort zu gewinnen."

"Dann kommt noch das Geschäft mit der Formel 1 dazu. Einige Mitglieder des amerikanischen Ablegers werden sich an dem Projekt beteiligen. An Le Mans denken wir nicht, solange diese Dinge nicht geklärt sind."

Doch ein Alfa-Rückzieher wegen der Kosten?

Und auch bei Alfa Romeo, das nach dem durch den Audi-Einstieg erzwungenen Rückzug aus Hinwil noch Anfang Dezember großes Interesse an der WEC bekundet hatte, ist die Begeisterung innerhalb weniger Wochen deutlich abgekühlt, nachdem man die angekündigten Berechnungen vorgenommen hat.

Markenchef Jean-Philippe Imparato sagt in einem Interview mit L'argus, dass ihm die wirtschaftliche Situation nicht gefällt. Weil so viele Hersteller in die WEC eingestiegen sind, seien die Kosten enorm gestiegen. Er spricht von einer "Tendenz, das Geld inflationär auszugeben". Es ist bekannt, dass die LMDh-Boliden teurer geworden sind als ursprünglich geplant.

Imparato spricht von einer Anfangsinvestition von 250 Millionen Euro und zwei Jahren für ein mindestens dreijähriges Programm. Das ist immer noch deutlich weniger als zu Zeiten der LMP1-Hybriden, als diese Summe fast einem Jahresbudget entsprach und die Anfangsinvestition in Richtung einer Milliarde ging. Aber es ist immer noch viel Geld.

Valtteri Bottas

Alfa Romeo musste sein Branding in Hinwil zwangsweise beenden Zoom

Imparato gibt das Projekt noch nicht auf und spricht von Lösungen, die gesucht würden. Aber der neue Tenor ist unüberhörbar, die Chancen standen schon einmal besser.

In beiden Fällen ist ein WEC-Programm derzeit alles andere als sicher. Für den ACO könnte das sogar eine gute Nachricht sein, denn die Rennserie platzt bereits in diesem Jahr aus allen Nähten, obwohl man Vanwall eine Absage erteilt hat. Und 2025 kommt Aston Martin hinzu. Der ACO hat bereits angekündigt, die Anzahl der Startplätze für die Saison 2025 auf 40 erhöhen zu wollen.

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