Pescarolo-Autos nach Beschlagnahmung wieder frei

Update: Die am Nachmittag von der Justiz beschlagnamten Pesacrolo-Autos wurden am Abend wieder freigegeben - Teilnahme am Vortest nicht gefährdet

(Motorsport-Total.com) - Viele Langstreckenfans freuen sich auf den Aufgalopp der Le-Mans-Teilnehmer an diesem Wochenende beim Vortest an der Sarthe. Die Stimmung vieler Fahrer und Teammitglieder am Circuit de la Sarthe war am heutigen Tag der Technischen Abnahmen bestens, bis sich eine traurige Nachricht verbreitete: Die beiden LMP1-Autos von Pescarolo wurden von der französischen Justiz beschlagnahmt! Hintergrund ist ein Streit mit Pilot Julien Jousse.

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Henri Pescarolo muss seine Autos nun bei Gericht wieder auslösen

"Es stimmt, die beiden Autos liegen an der Kette", erklärt Henri Pescarolo auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Die Le-Mans-Legende versucht, seine beiden Einsatzautos kurzfristig auszulösen. "Ich bin auf dem Weg ins Gericht. Um 18:30 Uhr will man dort über eine Freigabe der Fahrzeuge entscheiden", so Pescarolo, der am Telefon einen gefassten Eindruck hinterließ.

Die aktuellen Vorgänge sind eine Konsequenz der Wirrungen der vergangenen Wochen. Vor dem WEC-Auftakt in Sebring hatte Pescarolo eine Kooperation mit Luxury geschlossen, doch das Team kam gewissen Verpflichtungen angeblich nicht nach. Der Geldfluß versiegte, der Bau des neuen Pescarolo 03 lag zwischenzeitlich auf Eis. Mittlerweile ist das neue LMP1-Auto fertig und bereits getestet worden.

Besitzer des Fahrzeuges ist der Deutsche Roald Goethe, der mit seiner Unterstützung die Fertigstellung des Pescarolo 03 erst ermöglichte. Goethe möchte im Gegenzug gern den britischen Piloten Stuart Hall im Pescarolo-Auto sehen. Er sollte Julien Jousse ersetzen, der allerdings einen gültigen Vertrag beim französischen Team besitzt und nun vor das Gericht gezogen ist.

"Ich bin zutiefst enttäuscht", gibt Jousse zu Protokoll. "Es war vereinbart, dass ich seit WEC-Saisonstart für Pescarolo fahre. Selbst als es Schwierigketen gab, habe ich mich zum Team bekannt. Die Situation war nach dem Abschied von Sponsor Autovision wirklich nicht einfach. Jetzt muss ich aber langsam zusehen, dass ich meine Karriere rette. Ich will nicht das Team Pescarolo zerstören, sondern einfach nur bei den 24 Stunden von le Mans im Auto sitzen."

Update: 20:17 Uhr:

Entwarnung aus Le Mans! Das Gericht hat in der Anhörung am heutigen Abend entschieden, die Autos wieder freizugeben. "Alles ist wieder normal. Wir haben die Autos zurück, werden sie morgen zur technischen Abnahme bringen und am Sonntag dann wie geplant am Vortest teilnehmen", erklärt ein erleichterter Henri Pescarolo im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.