• 19.01.2013 09:39

Davidson: "Konnte Le Mans 2012 endlich abhaken"

Bei Testfahrten in Le Castellet kletterte Anthony Davidson erstmals seit seinem Le-Mans-Crash wieder in den Toyota: "Ein breites Grinsen im Gesicht"

(Motorsport-Total.com) - Beim Gedanken an die 24 Stunden von Le Mans 2012 kommen vielen Fans die Bilder vom heftigen Crash von Anthony Davidson wieder vor Augen. Der Brite war mit seinem Toyota TS030 abgehoben und hart in die Barrieren eingeschlagen. Bei diesem Zwischenfall hatte Davidson Wirbelverletzungen davongetragen. Nach genau 215 Tagen kehrte der Ex-Formel-1-Pilot wieder in den Prototypen zurück. Gemeinsam mit Stephane Sarrazin und Nicolas Lapierre testete er den Wagen von Mittwoch bis Freitag in Frankreich.

Titel-Bild zur News: Stephane Sarrazin, Sebastien Buemi

Nach sieben Monaten erstmals wieder im Toyota TS030: Anthony Davidson Zoom

Frage: "Anthony, wie geht es dir?"
Anthony Davidson: "Mein Unfall in Le Mans war am 16. Juni vergangenen Jahres, am 16. Januar 2013 saß ich dann erstmals wieder im Toyota. Es waren also genau sieben Monate. Mein Rücken ist wieder fit, ich kann wieder fahren. Angesichts der Art meiner Verletzung sind sieben Monate für die Erholung nicht viel. Ich bin mit dem Speed in Sachen Rehabilitation sehr zufrieden. Es ist toll, nach so langer Zeit endlich wieder fahren zu können. Zwischendurch habe ich mich manchmal gar nicht mehr wie ein Rennfahrer gefühlt. Jetzt bin ich aber wieder einer, und das ist sehr cool!"

Frage: "Wie war denn das Gefühl, als du erstmals wieder im Cockpit des Toyota TS030 gesessen hast?"
Davidson: "Ich habe in meiner Erholungsphase mehrfach im Kart gesessen. Als ich kürzlich bei den Tests in Daytona war, saß ich erstmals seit dem Unfall wieder in einem echten Rennwagen. Es war toll, das Tempo und die g-Kräfte zu spüren. Ein Daytona-Prototyp hat ordentlich Leistung, aber man kann es nicht mit dem TS030 vergleichen. Das ist eine ganz andere Nummer."

"Der Körper ist ganz anderen Belastungen ausgesetzt. Ich hatte aber dennoch keinerlei Probleme. Ich bin sehr zufrieden. Nach sieben langen Monaten hatte ich fast vergessen, wie stark das Auto ist. Man spürt das auf den ersten Runden. Auf der langen Geraden in Le Castellet hatte ich ein richtig breites Grinsen im Gesicht."

Faszination Speed: Spaß im Auto

Frage: "Also hattest du Spaß..."
Davidson: "Ja! Das Gespür kam zurück und das Empfinden für die Geschwindigkeit war besser als ich es in Erinnerung hatte. Vielleicht liegt es daran, dass das Auto seither weiterentwickelt wurde. Vielleicht hatte ich aber das enorme Tempo einfach nur vergessen und verdrängt."


Le Mans 2012: Unfall von Anthony Davidson

"Zu Anfang war es ein komisches Gefühl, aber mein Körper hat gut mitgemacht und ich fand schnell wieder einen guten Rhythmus. Endlich kann ich Le Mans 2012 abhaken. Das war das, was mir als letzte Erinnerung im Toyota im Kopf geblieben war. Jetzt freue ich mich auf weitere Rennen."

Frage: "Wie war es, wieder Teil des Teams sein zu können?"
Davidson: "Ich war Ende des Jahres bereits im Simulator. Dort habe ich viele TMG-Leute getroffen. Es ist aber toll, dass wir endlich wieder an der Strecke zusammenarbeiten können. Es ist irgendwie lustig: Ich verspüre viel mehr Emotionen seitens des Teams. Wir haben so viel gemeinsam durchgestanden. So etwas verbindet. In schwierigen Zeiten rückt man eben doch noch enger zusammen."

Le-Mans-Sieg ist das große Ziel 2013

Frage: "Mit was rechnest du in der Saison 2013?"
Davidson: "Ich hatte viel Freude an den Erfolgen, die das Team in der zweiten Saisonhälfte 2012 gefeiert hat. Ich war beim Rennen in Silverstone vor Ort. Dort waren wir nahe am Sieg dran. In diesem Moment war mir klar, dass der erste Triumph bald folgen würde. Brasilien war dann genau das, was das Team brauchte. Die Zuversicht ist gestiegen, die Arbeit wurde beschleunigt."


Fotos: Bau des Toyota TS030 bei TMG


"Alles ist jetzt in einem noch besseren Fluss. Es sind genau solche Siege, die dir das nötige Selbstbewusstsein geben können. Ich bin beeindruckt, wie schnell sich das Team entwickelt hat. Ich kann es kaum erwarten, in Le Mans nach dem Sieg zu greifen. Wir haben dort unsere Chancen. Die 13 ist eine Unglückszahl. In anderen Jahren habe ich oft Pech gehabt in Le Mans. Ich hoffe, dass es sich dieses Jahr ändert."

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