• 27.12.2013 08:05

  • von Roman Wittemeier

Bruni: Der stille Kämpfer für mehr Sicherheit

GTE-Pro-Champion Gianmaria Bruni macht sich im Hintergrund für Sicherheitsverbesserungen in Le Mans stark: "Wir kooperieren mit dem ACO"

(Motorsport-Total.com) - Kurz vor Weihnachten hat der Le-Mans-Veranstalter ACO erste Veränderungen angedeutet, die nach dem tragischen Tod von Allan Simonsen im Juni zukünftig für mehr Sicherheit sorgen sollen. Unter anderem werden die Schutzmaßnahmen im Bereich der Tertre Rouge ausgebaut. Welche Wege man dabei wählt, ist noch nicht konkret formuliert worden. Im Hintergrund machen sich einige Fahrer im Dialog mit dem ACO für wichtige Maßnahmen stark. Einer der Wortführer ist GTE-Pro-Champion Gimmi Bruni.

Titel-Bild zur News: Gianmaria Bruni

Denkt viel über die Sicherheit in Le Mans nach: Gianmaria Bruni Zoom

"Wir haben in Emanuele Pirro einen ehemaligen Le-Mans-Fahrer, der quasi für uns in Sachen Sicherheit spricht. Aber auch ich setze mich sehr stark ein", so Bruni im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Emanuele und ich sind im ständigen Dialog. Wir verfolgen ganz genau, was man im Sinne der Sicherheit in Le Mans tun wird. Von Fahrerseite sind Leute von Audi und Porsche beteiligt und ich eben auch. Es geht uns darum, dass wir sicher über die Runden kommen. Vor allem nach dem, was mit Allan Simonsen passiert ist. Das darf nie wieder vorkommen."

"In der Formel 1 gibt es die Fahrergewerkschaft GPDA. So etwas haben wir in der WEC und in Le Mans nicht. Wir wollen dennoch möglichst konkrete Hinweise zur Verbesserung anbringen", erklärt der Italiener, der sich aus freien Stücken in seiner Freizeit immer wieder in Gespräche mit dem ACO begibt. "Immerhin haben nur wir die Perspektive aus den Autos heraus. Wir machen Vorschläge und wir hoffen, dass diese Ideen aufgegriffen werden."

"Wir stellen uns garantiert nicht gegen den ACO, sondern wir kooperieren. Wir wollen vorankommen. Und das schaffen wir am besten gemeinsam", betont der Ferrari-Pilot. "Le Mans ist und bleibt Le Mans. Wir können nicht alle Bäume abholzen lassen. Aber wir können doch zumindest Reifenstapel oder moderne Safety-Barriers aufstellen. Wir sollten die Randsteine so bauen, sodass sie immer Grip bieten und nicht derart rutschig werden. Mit solchen Kleinigkeiten kann das Leben für uns Fahrer viel sicherer werden."

"Ich bin noch relativ jung, ich bin erst 32 Jahre alt. Aber ich habe eine Menge Bücher über Le Mans gelesen. Die Gefahr gehört dazu, das stimmt sicherlich irgendwie. Aber ich finde, dass wir nicht mehr in den alten Zeiten leben", meint der erfahrene Ex-Formel-1-Pilot beim Blick auf die Entwicklungen in Le Mans. "Es ist bald das Jahr 2014. Die Sicherheit muss heutzutage doch besser sein als in früheren Jahren. Auch in diesem Bereich muss die Entwicklung immer weitergehen", so Brunis Wunsch für das kommende Jahr.