• 08.06.2012 12:39

  • von Roman Wittemeier

Audi in Le Mans: Nur der Sieg zählt

Audi bringt ersten Diesel-Hybrid-Sportwagen nach Le Mans: Elfter Sieg der Marke bei der 80. Ausgabe des Rennens als Ziel

(Motorsport-Total.com) - Zum 80. Mal werden am 16. und 17. Juni 2012 die 24 Stunden von Le Mans ausgetragen, das wichtigste Langstrecken-Rennen der Welt. Pünktlich zum Jubiläum nutzt Audi den französischen Klassiker einmal mehr für den Einsatz von Zukunftstechnologien, die auch für die Produktentwicklung der Marke mit den vier Ringen von Bedeutung sind.

Titel-Bild zur News:

Alles ist bereit: Audi peilt bei den 24 Stunden von Le Mans den Sieg an

Nach zehn Siegen ist die Zeit reif für eine neue Herausforderung: Für Audi geht es in Le Mans nicht alleine um den nächsten Erfolg. Das Unternehmen möchte mit neuen Technologien an der Spitze stehen - wie schon so oft in der mehr als 30-jährigen Motorsport-Geschichte und ganz speziell in Le Mans. 2001 gelang Audi der erste Sieg mit der Kombination von Turboaufladung und Direkteinspritzung (TFSI), wie sie heute in der Serie Standard ist. Der erste Le-Mans-Erfolg eines Diesel-Rennwagens sorgte 2006 weltweit für Schlagzeilen. 2010 triumphierte erstmals ein Fahrzeug mit variabler Turbinengeometrie (VTG).

Jetzt kommt der Audi R18 e-tron quattro - der erste Rennwagen mit Diesel-Hybridantrieb in Le Mans, mit dem auch der quattro-Antrieb in den Motorsport zurückkehrt. Mit der Startnummer 1 gehen die Vorjahressieger Marcel Fässler/Andre Lotterer/Benoit Treluyer mit dieser Technik an den Start. Ihre Teamkollegen Dindo Capello/Tom Kristensen/Allan McNish steuern den Diesel-Hybrid mit der Nummer 2.

Zugleich bringt Audi einen "Zwilling" des R18 e-tron quattro nach Le Mans, der den Einsatz eines Diesel-Hybrid überhaupt erst möglich gemacht hat: den Audi R18 ultra, den leichtesten Le-Mans-Prototyp, den Audi je gebaut hat. Im Cockpit des R18 ultra mit der Startnummer 3 wechseln sich Romain Dumas/Loic Duval/Marc Gene ab. Die Nummer 4 pilotieren Marco Bonanomi/Oliver Jarvis/Mike Rockenfeller.

Mit Ausnahme des Hybridsystems und der unterschiedlichen Designs sind der R18 e-tron quattro und der R18 ultra technisch absolut identisch. Beide verkörpern die ultra-Leichtbau-Technologie und damit eine Kernkompetenz des Unternehmens. Ein Beispiel dafür ist das neue CFK-Getriebegehäuse - das erste seiner Art in einem LMP-Sportwagen.

Wie attraktiv Le Mans als Bühne für neue Technologien ist, zeigt sich 2012 eindrucksvoll: Noch nie waren so viele unterschiedliche Antriebskonzepte am Start. Audi erwartet Toyota als starken neuen Konkurrenten im Feld der 56 Teilnehmer. Beim Testtag begegneten sich beide Hersteller Anfang Juni erstmals zu einem direkten Vergleich - und dabei hatte Audi die Nase vorn.


Fotos: Testfahrten in Le Mans


Eingesetzt werden alle vier R18 vom Team Joest, dem erfolgreichsten Le-Mans-Team aller Zeiten. Auch der Fahrerkader ist hochkarätig: Insgesamt 19 Le-Mans-Siege vereinen die zwölf Audi-Piloten auf sich. 1.000 Gäste der Marke aus 24 einzelnen Märkten werden den Auftritt in Le Mans verfolgen. Auch die Publikumsränge dürften gut gefüllt sein: Bereits vor zwölf Monaten kamen 249.500 Zuschauer an die Sarthe - ähnlich viele Fans werden auch zum Jubiläum in diesem Jahr erwartet.

Stimmen der Verantwortlichen:

Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "In Le Mans starten wir im Vergleich zu den Vorjahren mit einer ganz neuen Aufstellung. Wir werden erstmals werksseitig mit vier Fahrzeugen und zwei unterschiedlichen Konzepten antreten, dem R18 e-tron quattro und dem R18 ultra. Wir haben das Rennen in Spa als Generalprobe für Le Mans genutzt und konnten es mit einem sehr guten Ergebnis abschließen."

"Die Anpassung unserer Fahrzeuge an die Strecke haben wir beim Testtag begonnen. Wir sind diesmal auch in der Situation, dass wir unseren voraussichtlich stärksten Konkurrenten Toyota zum ersten Mal in einer Rennsituation kennenlernen. Wir wissen noch nicht, wo unser Gegner genau stehen wird. In jedem Fall aber ist Le Mans jedes Jahr eine völlig neue Herausforderung, die man erst einmal bewältigen muss."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor): "Beim 14. Start von Audi in Le Mans setzen wir zum ersten Mal vier Rennwagen ein. Logistisch, personell und in unserem Umfeld haben wir uns gut darauf vorbereitet. Zum ersten Mal betreuen wir auch zwei verschiedene Technologien. Der R18 ultra gilt als konventionelles Auto, aber so konventionell ist er gar nicht. Wiegt man ihn ohne Ballastgewicht, ist er einer der leichtesten Prototypen und steckt voller Innovationen."

"Der R18 e-tron quattro ist das erste Diesel-Hybridfahrzeug. Das ist wieder eine Premiere für eine sehr fortschrittliche Technologie und der nächste Meilenstein nach TFSI und TDI. Bei den 6 Stunden von Spa hat alles funktioniert, auch der Umgang mit dieser Technik in der Box und bei den Stopps. Jetzt muss sich alles 24 Stunden lang bewähren. Wir sind bereit dafür."

Stimmen der Audi-Fahrer:

Marcel Fässler: "Es ist schön, nach Le Mans zu kommen und zu wissen, dass man dieses Rennen bereits einmal gewonnen hat. Und es ist eine besondere Ehre, mit der Nummer 1 an den Start zu gehen. Ein Jahr lang konnten wir davon zehren. Aber alles fängt jetzt wieder bei Null an. In diesem Jahr wird es besonders spannend, denn wir gehen mit dem Hybrid-Antrieb an den Start. Wir sind höchst motiviert und wollen zeigen, dass die neue Technologie sofort siegfähig ist."

Andre Lotterer: "Die Startnummer 1 ist natürlich sehr schön. Was wir vor einem Jahr erlebt haben, war einmalig und etwas ganz Spezielles. Aber das müssen wir jetzt erst einmal außer Acht lassen. Man kann nicht mit der Erwartung nach Le Mans kommen, wieder gewinnen zu müssen. Man muss erst in einen Rhythmus kommen und dem Rennen mit Respekt begegnen. Dann sehen wir, in welcher Position wir sind. Wenn man die Möglichkeit hat, etwas Schönes daraus zu machen, dann machen wir das. Man hat gesehen, wieviel Unplanbares im Rennen passieren kann."

Benoit Treluyer: "Ich glaube, das wird ein tolles Rennen und eine echte Herausforderung. Der R18 e-tron quattro ist ein wirklich gutes Auto, das noch ganz jung, aber schon sehr reif ist. Natürlich hoffen wir, noch einmal um den obersten Podestplatz kämpfen zu können. Nach dem Sieg im Vorjahr wissen wir, dass wir gewinnen können und wie wir das am besten erreichen. Aber ein solches Rennen bleibt immer eine Gleichung mit ganz vielen Unbekannten."

Dindo Capello: "1999 bin ich zum ersten Mal für Audi in Le Mans gestartet. Doch selbst nach so vielen Jahren gibt es für mich auch diesmal wieder eine Premiere. Wir dürfen zum ersten Mal die neueste Technologie in Le Mans zeigen. Aktuell ist e-tron quattro einfach die technologische Speerspitze. Das Auto fährt sich wunderbar. Die Motorleistung ist reglementbedingt seit Jahren gesunken, aber das Fahrgefühl ist das gleiche geblieben. Die Aerodynamik hilft sehr und die Kurvengeschwindigkeiten sind höher als früher. Nun kommt der Hybridantrieb dazu. Jedes Jahr durfte ich große Fortschritte bei Audi erleben. Das ist eine echte Ehre."

Tom Kristensen: "Die 80. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans ist ein wunderbares Jubiläum. Und zu diesem Anlass tritt Audi einmal mehr als Technologie-Pionier an. Ein Jahr lang gab es eine intensive Vorbereitung. Um nur einige Stichworte zu nennen: e-tron quattro, Aerodynamik, LED-Scheinwerfer, ultra-Leichtbau, V6-Monoturbo-TDI-Motor, elektrische Schaltung, digitaler Rückspiegel. Unser Ziel ist ganz einfach: Damit wollen wir bei den 24 Stunden von Le Mans die weiteste Distanz zurücklegen."

Allan McNish: "Le Mans ist ein spezieller Ort, das Rennen etwas ganz Besonderes. Wir haben schon mit der TFSI- und TDI-Technologie Geschichte geschrieben. Jetzt beginnt eine neue Ära mit e-tron quattro. Die neueste Generation der ultra-Leichtbau-Technologie hilft uns ebenfalls. Wir haben zwei Fahrzeugtypen im Team, die das Rennen gewinnen können. Nach der ersten Trainingsbestzeit in Spa wollen wir mit dem R18 e-tron quattro am liebsten auch den ersten Sieg einfahren. Das wird bei dieser Konkurrenz keine leichte Aufgabe. Alle haben sich bestens vorbereitet. Endlich geht es los."

Romain Dumas: "Le Mans ist das größte und wichtigste Rennen des Jahres. Für mich ist es ein großes Vergnügen, wieder dabei zu sein - auch, weil es für uns Franzosen das Heimspiel ist. Audi hat in diesem Jahr einmal mehr gute Voraussetzungen geschaffen. Unser R18 ultra funktioniert exzellent. Ich starte mit zwei neuen Teamkollegen. Wozu wir fähig sind, haben wir schon in Spa gezeigt. Das Rennen ist offen, und das bedeutet für die Fans und für uns sehr viel Spannung. Wir rechnen uns gute Chancen aus."

Loic Duval: "Le Mans ist das wichtigste Rennen des Jahres und hier stellt Audi seine neuesten Technologien vor. Es ist auch der schwierigste Lauf im Kalender. Ich habe hier noch nie auf dem Podium gestanden, das will ich in diesem Jahr nachholen. Außerdem geht es für Audi um wertvolle Punkte in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Die Saison lief bisher sehr rund für uns. Wir sind gut vorbereitet und wollen für Audi ein schönes Ergebnis einfahren."

Marc Gene: "Audi gibt mir eine Chance, bei der 80. Ausgabe des schönsten und wichtigsten Rennens der Welt dabei zu sein. Ich bin stolz darauf, mit einer Erfolgsmannschaft wie Audi und einem so guten Auto wie dem R18 ultra dabei sein zu dürfen. Ich würde gerne noch einmal um den Sieg kämpfen, auch wenn es nicht einfach wird. Aber mit der Hilfe von Loic (Duval) und Romain (Dumas) haben wir die Chance dazu."

Marco Bonanomi: "Ich bin im zweiten Jahr bei Audi und darf jetzt zum ersten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans starten. An das Vorjahr habe ich viele tolle Erinnerungen, auch wenn ich nur als Reservepilot in Le Mans war. Die riesige Veranstaltung, 24 Stunden Arbeit ohne Unterbrechung für alle - eine sehr intensive Erfahrung. Ich hoffe, dass ich alles, was ich gelernt habe, jetzt auf der Strecke umsetzen kann und dass wir ähnlich gut unterwegs sind wie in Spa."


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps


Oliver Jarvis: "Sechs Monate lang habe ich das Rennen geplant, viel trainiert und mich gut vorbereitet. Schon am Testtag haben wir eine besondere Atmosphäre gespürt. Ich freue mich riesig auf die gesamte Veranstaltungswoche und darauf, wieder im Auto zu sitzen. Ich hoffe auf ein erfolgreiches Wochenende."

Mike Rockenfeller: "Ich freue mich enorm, mit meinen beiden Teamkollegen für Audi in Le Mans anzutreten. Ich bin mir sicher, dass wir ein tolles Team bilden. Mit Marco (Bonanomi) und Oliver (Jarvis) habe ich zwei gute Teamkollegen. Wir haben mehrfach zusammen getestet und ich kenne beide seit einiger Zeit. Im LMP in Le Mans habe ich die meiste Erfahrung von uns dreien, aber meine beiden Teamkollegen sind auch schon überall auf der Welt Rennen gefahren und haben gewonnen. Das ist eine gute Mischung. Wir sind sehr jung und trotzdem erfahren. Ich rechne mir Chancen auf ein gutes Rennen aus. Mein Traum wäre es, auf dem Podium zu stehen. Denn ich weiß, wie schwierig das ist."

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