• 31.05.2012 12:43

  • von Roman Wittemeier

Audi in Le Mans: Der Hybrid im Nachteil?

Audi geht gut vorbereitet in den Vortest in Le Mans: Auf der Strecke an der Sarthe finden wichtige Abstimmungsarbeiten statt - Wie läuft der Hybrid-R18?

(Motorsport-Total.com) - Bei den kommenden 24 Stunden von Le Mans wird einmal mehr Geschichte geschrieben. Erstmals in der fast 90-jährigen Geschichte des Rennens wird es ein Duell von Hybridfahrzeugen geben. Audi und Toyota schicken zwei völlig unterschiedliche Konzepte auf die Bahn. Während die Ingolstädter bereits in Spa-Francorchamps einen Renneinsatz mit dem R18-Hybrid absolvierten, feiert Toyota erst an der Sarthe das Debüt mit dem TS030.

Titel-Bild zur News: Marcel Fässler

Der Hybrid-R18 war bei nassen Bedingungen in Spa sehr schnell

"Es ist für uns eine ganz neue Situation. Dass wir unsere Konkurrenten für die 24 Stunden von Le Mans wirklich erst in Le Mans das erste Mal treffen, ist für uns ganz neu", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. "Wir haben insbesondere den Konkurrenten Toyota bisher nicht im direkten Vergleich gesehen. Daher mache ich bestimmt nicht den Fehler und gehe davon aus, dass dort keine gute Performance ist. Ich gehe davon aus, dass die ein schnelles und zuverlässiges Auto haben werden. Wir werden beim Vortest ein bisschen mehr sehen."

Am kommenden Sonntag treffen die Kontrahenten beim Aufgalopp an der Sarthe erstmals direkt aufeinander. Für Toyota wird es die erste öffentliche Fahrt mit dem Hybrid-LMP1, Audi hatte den Wagen bereits beim WEC-Lauf in Spa im Einsatz. "Die Fahrzeuge waren in Spa-Francorchamps schon ganz nahe an dem, was wir in Le Mans fahren werden. Aber Le Mans ist Le Mans. Man kann ein optimales Setup wirklich nur auf der dortigen Rennstrecke herausarbeiten. Im Großen und Ganzen ist aber in Spa die Vorbereitungsarbeit erledigt worden."

"Wir müssen in Le Mans noch die Arbeiten erledigen, die man typischerweise beim Vortest macht, um dann für die Woche gut gerüstet zu sein", sagt Ullrich, der erstmals nicht beim Vortest vor Ort sein kann. Der Sportchef verfolgt die Geschicke der DTM-Abteilung in Spielberg. Dieter Gass wird - wie schon in Belgien und kürzlich beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife - die Verantwortung übernehmen. Im Fokus steht unter anderem auch die Abstimmung des Hybridsystems.

Beim WEC-Lauf in Spa wurden einige Nachteile des Hybridautos sichtbar. Durch die veränderte Gewichtsverteilung neigte das Fahrzeug zum Untersteuern, die Reifen bauten schneller ab. Was in Belgien nicht offenbar wurde: Der Hybrid hat den Nachteil eines um zwei Liter kleineren Tanks. Dieser könnte sich auf der 13,6 Kilometer langen Traditionsstrecke von Le Mans auswirken. "Die Frage ist, wie es ins Fenster fällt. Zwei Liter sind weniger als der Vebrauch auf eine Runde", sagt Ullrich.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps


"Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Hybridauto eine Runde weniger fährt als das konventionelle Fahrzeug. Wir sind aber noch nicht zu hundert Prozent sicher", erklärt er. Eine paradoxe Situation: Der Hybrid soll für Effizenz stehen, wird aber per Reglement früh an die Box geholt. "Man möchte denen, die sich gegen einen Hybrid entscheiden, etwas zurückgeben für die Tatsache, dass sie kein System haben, das während des Fahrens Energie zurückgewinnt. Das sind halt Entscheidungen bezüglich des Reglements, die geschehen. Man hat sich eben dafür entschieden, das über zwei Liter Tankvolumen zu machen. Das wiederum gibt Raum für Strategien", sagt der Audi-Sportchef.

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