• 22.01.2011 15:32

  • von Roman Wittemeier

Audi gegen Porsche: Nicht vor 2013

Das mögliche Duell der beiden VW-Konzernschwestern Audi und Porsche in Le Mans ist noch nicht in Sicht: Vorbereitung dauert noch mindestens zwei Jahre

(Motorsport-Total.com) - Audi hat zwar die vergangenen Jahre in Le Mans mit neun Erfolgen in elf Jahren geprägt (2003 ließ man Bentley siegen, 2009 gewann Peugeot), doch historisch gesehen hat im großen VW-Konzern eine andere Marke immer noch die Le-Mans-Hosen an. Mit 16 Gesamtsiegen ist Porsche der Rekordhalter an der Sarthe. Diese Bilanz möchte man womöglich schon bald weiter ausbauen. Porsche könnte wieder auf den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Klassiker aus sein.

Titel-Bild zur News:

Audi testet den neuen R18 bis zum Mai lieber abseits der ILMC-Rennevents

Vorzeichen für ein solches Vorhaben gibt es schon seit Monaten. Durch eine Aussage von Porsche-Vorstand Matthias Müller kam neuer Schwung in die Diskussion. Er könne sich keinen Schritt in die Formel 1 vorstellen, ein Duell gegen Konzernschwester Audi in Le Mans hingegen schon. "Porsche wären die LMP1, also die großen Le-Mans-Prototypen am liebsten", sagte Müller. "Wir müssten nicht unbedingt gegen Audi antreten, aber zur Not würden wir auch das tun."

Was zunächst nach einem Alleingang von Porsche klingt, könnte durchaus der Konzernstrategie dienen. Porsche stellt moderne Benzinermotoren samt KERS in die Auslage, Audi darf weiterhin das Konzept des Dieselmotors verfolgen. Ein Duell Audi gegen Porsche würde zwangläufig auf der Strecke einen Verlierer generieren - wahrscheinlich aber auch mindestens einen Gewinner. "Die Wahrscheinlichkeit, dass der Konzern gewinnt, würde dadurch deutlich erhöht", sagt Müller.

Nicht nur sportlich auf der Strecke dürfte man sich als Gewinner fühlen, sondern auch bezogen auf serienrelevanten Motorsport. Straßentaugliche Technologien wird man auch in den kommenden Jahren eher in Le Mans sehen als in der Formel 1. Auch wenn die Königsklasse ab 2013 auf das von VW gewünschte Motorenformat umschwenkt, sind die Möglichkeiten bezüglich der Darstellung von technischer Kompetenz eher begrenzt.

¿pbvin|64|2897|audi|0|1pb¿"Als wir uns 2009 für ein Coupe und einen kleineren Dieselmotor entschieden hatten, stand ein Porsche-Einsatz noch nicht zur Debatte", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich im 'Donaukurier'. Einerseits stellt er somit klar, dass die Entwicklungen in Ingolstadt keinerei Einfluss aus Zuffenhausen ausgesetzt sind und waren, gleichzeitig drückt er damit aus, dass der Porsche-Weg in Richtung Le Mans durchaus Thema einiger Diskussionen ist.

"So ein Sportprototyp muss erst einmal entwickelt werden", will Ullrich von einem baldigen Duell an der Sarthe noch nichts wissen. Zwei Jahre müssten mindestens veranschlagt werden. Vermutlich wird Porsche allerdings schon seit vielen Monaten an einem entsprechenden Programm arbeiten. Der kürzlich vorgestellte 918 RSR ist zwar weit weg von einem LMP1, technologisch aber bereits eindeutig auf dem richtigen Weg - samt Schwungrad-KERS, das über Monate im 911er entwickelt wurde.

Bei Audi geht man davon aus, dass man von nun an mindestens zwei Jahre lang mit dem neuen R18 von der hauseigenen Konkurrenz in Ruhe gelassen wird. Es sollen weitere Siege gegen Peugeot und die anderen LMP1-Mannschaften folgen. Den ILMC-Auftakt in Sebring bestreiten die Ingolstädter mit einem "R15 plus plus" - ein Vorjahreswagen mit einigen Elementen des neuen Coupes.


Fotos: Der neue Audi R18 TDI für Le Mans


"In Sebring stehen Dauerläufe auf dem Programm", erklärt Ullrich und meint damit nicht nur den Renneinsatz des alten R15. Mit dem neuen Coupe geht man schon in der kommenden Woche auf die Buckelpiste von Florida. Warum nur der Test und kein Renneinsatz mit dem R18? Dies hat vermutlich seine nicht nur Gründe im Entwicklungsprogramm von Audi, sondern auch im Reglement des ACO.

Die Le-Mans-Organisatoren behalten sich per Reglement vor, im Sinne der Chancengleichheit neue Einstufungen vorzunehmen. Voraussetzung: Der Unterschied in den Rundenzeiten zwischen den verschiedenen Antriebskonzepten liegt bei zwei aufeinanderfolgenden Rennen bei zwei Prozent oder mehr. Lässt Audi also beim ILMC-Lauf in Sebring den R15 rennen, so kommt der R18 vor dem Saisonhöhepunkt in Le Mans nur ein einziges Mal in den Wettbewerb: Im Mai beim ILMC-Lauf in Belgien. Für Le Mans könnte man Audi kaum noch einbremsen - jedenfalls nicht ohne hitzige Diskussionen.

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