• 14.01.2011 16:27

  • von Roman Wittemeier

Aston Martin: LMP1-Programm mit Zeitnöten

Der Bau des neuen LMP1-Prototypen geht bei Aston Martin offenbar nicht planmäßig voran: In Sebring höchstens mit einem Auto

(Motorsport-Total.com) - Während Audi und Peugeot mit Diesel-Coupes auf die Langstrecke gehen, wählt Aston Martin einen eigenen Weg. Die Briten bauen derzeit einen offenen Sportwagen mit Benzinermotor, der den Le-Mans-Siegern der vergangenen Jahre Paroli bieten soll. Allerdings liegt man beim Bau des neuen LMP1-Autos nicht mehr ganz im Zeitplan.

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David Richards will mit Aston Martin wieder in Le Mans angreifen

Man befinde sich in einem "Rennen gegen die Zeit", gibt Prodrive-Chef David Richards offen zu. Der Motor absolviert erst jetzt die ersten Tests auf dem Prüfstand, viele weitere Bauteile sind ebenfalls noch nicht reif. "Wir haben mit einem weißen Blatt Papier begonnen, um einen Motor zu bauen, der in Le Mans gewinnen kann."

"Das erste Chassis ist aus der Fertigung ans Rennteam ausgeliefert worden, dort läuft aktuell der Aufbau. Es sind aber noch nicht alle Teile fertig", beschreibt der Brite den Status. "Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, um ganz ehrlich zu sein. Der Plan war eigentlich, dass wir das Auto in der ersten Februarwoche zum Shakedown auf die Strecke bringen, es dann in die USA bringen, um dort am Sebring-Test teilzunehmen."

"Wir wollten dann in den USA bleiben und dort weiter entwickeln, bevor Anfang März das Rennen in Sebring startet. Wir werden aber wohl nur ein Auto bereit haben", erklärt Richards. Der Klassiker in Florida bildet den Auftakt zur neuen Saison im Intercontinental Le Mans Cup (ILMC), außerdem gilt Sebring als wichtiger Test im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt in Le Mans.


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"Die Strecke ist extrem hart. Wenn man zwölf Stunden auf der welligen Betonpiste von Sebring durchhält, dann schafft man normalerweise auch 24 Stunden in Le Mans", unterstreicht der Prodrive-Chef die Wichtigkeit dieses Einsatzes. An der Sarthe will man mit zwei Werksautos starten - entsprechende Zustimmung des Veranstalters ACO vorausgesetzt.

"Nach Le Mans haben wir mehrere Autos im Umlauf, wir haben mehr Testkilometer abgespult und werden auf verschiedenen Strecken in den USA und im Rahmen der Le-Mans-Series fahren", sagt Richards über den weiteren Fahrplan für 2011. Der Brite ist zuversichtlich, dass man gegen die Diesel eine Chance haben wird: "Endlich hat der ACO die Regeln zur Einstufung festgeschrieben. Die Absicht gab es immer schon, aber es hat früher nie schwarz auf weiß irgendwo im Regelbuch gestanden."