• 17.06.2012 01:18

  • von Christian Nimmervoll & Roman Wittemeier

Achterbahn für Toyota: "Hätten mitfighten können"

Bei Toyota ist die Enttäuschung über das Drama von Le Mans besonders groß, weil man sich ernsthafte Chancen ausrechnete, Audi herauszufordern

(Motorsport-Total.com) - Die dominante Emotion bei Toyota ist nach Mitternacht in Le Mans die Erleichterung, dass es Anthony Davidson nach seinem schweren Unfall den Umständen entsprechend gut geht. In diese Erleichterung mischt sich jedoch auch Enttäuschung darüber, dass das Potenzial des TS030 Hybrid nicht in ein gutes Rennergebnis umgemünzt werden könnte.

Titel-Bild zur News: Toyota TS030

Lange Zeit lief das Rennen in Le Mans für Toyota genau nach Plan

Bei der Fünf-Stunden-Marke machten Sebastien Buemi und Nicolas Lapierre Jagd auf den führenden Audi R18 e-tron quattro, als Buemi an die Box kam und an Davidson übergab. Lapierre übernahm wenig später in einem elektrisierenden Rad-an-Rad-Kampf mit Benoit Treluyer tatsächlich die Führung. Doch von da an schlitterte Toyota in ein Drama, das die Gnadenlosigkeit des 24-Stunden-Klassikers an der Sarthe neuerlich aufzeigte.

Toyota stolpert über Kettenreaktion

Denn ausgerechnet nach der von Davidson ausgelösten Safety-Car-Phase verstolperte sich Kazuki Nakajima beim Überrunden seines Landsmanns Satoshi Motoyama im Nissan-DeltaWing. Die Schuldfrage ist für DeltaWing-Fahrer Michael Krumm aus Deutschland geklärt: "Leider hat Nakajima im Toyota die Situation falsch eingeschätzt und uns einfach getroffen", ärgert sich Krumm.

Der um die Führung kämpfende Nakajima musste anschließend an die Box kommen, wo sein Heckflügel und die Reifen gewechselt wurden, doch schon wenig später blieb er auch noch am Boxenausgang stehen. Toyota wechselte die Lichtmaschine und nutzte die Gelegenheit gleich für einen routinemäßigen Wechsel der Bremsen. Inzwischen hat das Auto mit der Startnummer sieben 29 Runden Rückstand.

"Motorsport kann eine Achterbahn der Gefühle sein", seufzt Teampräsident Yoshiaki Kinoshita. "Es war eine große Freude, Nicolas die Führung in Le Mans übernehmen zu sehen. Leider löste der Unfall von Anthony weitere Probleme aus, weil Kazuki beim Restart im Überrundungsverkehr steckte und dann bei einer Berührung Pech hatte. Dann traten weitere Probleme auf, aber wir geben nicht auf und kämpfen bis zur Zielflagge."

Trotz allem positive Erkenntnisse

Auch wenn's innerlich schmerzt, wie Lapierre im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zugibt: "Anfangs war Audi ein wenig schneller, aber als es etwas abkühlte, wurden wir immer schneller. Wir konnten recht schnell aufholen. Es lief so gut. Wir können vier Stints auf einem Reifensatz fahren, was eine schöne Erkenntnis ist. Auch der Benzinverbrauch passt, denn wir schaffen elf, vielleicht sogar zwölf Runden am Stück. Das ist alles positiv."

Vor allem konnte Toyota vier Stints mit einem Reifensatz fahren, aber "das geht auch bei Audi. Es liegt nicht daran, dass unser Auto die Reifen besonders schont, sondern eher daran, dass Michelin die Pneus in diese Richtung weiterentwickelt hat." Dass der "Reifenflüsterer" TS030 in der Nacht im Nachteil sein hätte können, glaubt man bei Toyota nicht - und die Rundenzeiten sind tatsächlich weiterhin konkurrenzfähig.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Rennen


Umso größer ist die Enttäuschung bei Buemi: "Wir sind gut gestartet, haben dann ein bisschen Zeit auf die Führenden verloren, aber die Pace war gut. Ich hatte einen sehr guten Vierfach-Stint und konnte aufholen. Ich war mit meiner Leistung zufrieden und wir zeigten eindeutig, dass das Auto schnell ist. Schade, dass die Nummer 8 aus dem Rennen ist, denn wir hätten vorne mitfighten können."

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