• 01.06.2017 14:49

  • von Wittemeier, Lüttgens & Stritzke

BoP beim 24-Stunden-Rennen: Audi und BMW auf Augenhöhe

Nach Diskussionen in Vorfeld des 24-Stunden-Rennens über die Einstufungen der GT3-Fahrzeuge herrscht nun Ruhe: Vermeintlicher BMW-Vorteil trat nicht zutage

(Motorsport-Total.com) - Die Vorbereitungen auf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2017 waren bestimmt von zwei großen Themen: Reifen und Balance-of-Performance (BoP). Während man auf Seiten der Gummis auf die Entwicklungsarbeit der großen Hersteller Michelin und Dunlop vertrauen musste, konnte man sich im Vorfeld politisch über sogenanntes "Sandbagging", also der Vertuschung der maximalen Performance, eine gute Ausgangslage verschaffen. BMW wurde unterstellt, die extrem betrieben zu haben.

Titel-Bild zur News: Markus Palttala, Nick Catsburg, Alexander Sims, Richard Westbrook

Die Reifen als entscheidender Faktor: BMW auf Michelin, Audi auf Dunlop Zoom

Die Münchener wurden durch eine Neueinstufung nach dem Qualifikationsrennen etwas eingebremst, aber die Befürchtungen der Konkurrenz waren damit noch längst nicht vom Tisch. "Die fahren uns hier auf und davon", so die Aussage eines Audi-Piloten vor dem Rennen. Aus den Lagern von Porsche und Mercedes war ähnliches zu vernehmen. Doch die Realität auf der Strecke sah anders aus. Die BoP ließ zumindest ein faires Duell zwischen BMW und Audi zu.

Beim Blick auf die Rundenzeiten aus dem Qualifikationsrennen und dem 24-Stunden-Rennen zeigt, dass beide Marken aufgrund der veränderten Bedingungen um rund vier Sekunden langsamer fuhren als bei der Generalprobe Ende April. Die Anpassungen bei den Einstufungen - die Audis mussten kurz vor dem Rennstart zehn Kilogramm zuladen - hielten die beiden Marken auf einem Niveau. Mercedes war langsamer, Porsche kämpfte viel zu sehr mit den Reifen.

BMW kann nur nachts Vollgas geben

Die Pneus waren auch im Duell zwischen Ingolstadt und München das Zünglein an der Waage. BMW konnte die Michelins nur bei kühleren Werten in der Dunkelheit voll ausnutzen. In der Nacht war man phasenweise sogar schneller als Audi, die am Tag vor dem Rennstart die Entscheidung pro Dunlop getroffen hatten. Die Ingolstädter konnten mit weniger Rücksicht auf die Reifenhaltbarkeit agieren, während die Teams Schnitzer und Rowe bei Sonnenschein schonend unterwegs waren.

"Der Podestplatz kam für uns etwas unerwartet. In der Nacht waren wir stark, aber bei strahlender Sonne hatten wir einige Mühe", berichtet Nick Catsburg, der im M6 GT3 von Roew auf Platz zwei kam. Sein Teamkollege Richard Westbrook erklärt: "Für uns gab es die Ansage, dass wir Gas geben sollen. Allerdings mit kleinen Einschränkungen. Tagsüber bei hohen Temperaturen mussten wir mit den Reifen vorsichtig sein. Da war der Audi sehr stark."


Fotostrecke: Alle Sieger der 24 Stunden Nürburgring

Anhand der Rundenzeiten war deutlich zu erkennen, dass der Brite mit seiner Aussage richtig liegt. Der Performance-Unterschied zwischen Tag und Nach fiel bei Audi ganz anders aus als bei BMW. "Es wird uns aber keiner erzählen können, dass wir ein besseres Auto als BMW hatten", so Sieger Christopher Mies. "BMW hat 15 km/h auf der Geraden seit dem Qualifikationsrennen gefunden", meint der Audianer. "Die haben echt gute Fortschritte gemacht. Porsche und Mercedes waren sicher ein bisschen hunten dran."

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