Kritik an Rennkommissaren: Johann Zarco nach Aussprache reumütig

In Jerez kochten die Emotionen von Johann Zarco gegenüber Freddie Spencer hoch - Nun kam es zu einer Aussprache, bei der Zarco auch eigene Fehler einräumt

(Motorsport-Total.com) - Die Arbeit der MotoGP-Rennkommissare ist immer wieder Gegenstand von Kritik, auch in dieser noch jungen Saison. Zuletzt fand Johann Zarco nach dem Grand Prix von Spanien deutliche Worte. Auslöser war eine Kollision mit Aleix Espargaro und die anschließende Anhörung bei Freddie Spencer.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco

Johann Zarco hat sich mit Freddie Spencer und den Rennkommissaren ausgesprochen Zoom

Anschließend bezeichnete Zarco den Vorsitzenden der Rennkommissare als inkompetent und mahnte, es brauche jemand anderen für den Job. Seine Schimpftirade schlug hohe Wellen, sodass der Franzose vor seinem Heim-Grand-Prix an diesem Wochenende in Le Mans zur Aussprache mit Spencer geladen wurde.

Am Donnerstag gab sein LCR-Team via X bekannt: "Zarco hat heute Morgen nach dem Vorfall in Jerez an einem Treffen mit den Stewards teilgenommen. Das Ergebnis war sehr positiv, beide Parteien haben darüber gesprochen, wie man die Sicherheit und die Überprüfung aller Vorfälle in der WM verbessern kann."

Später am Tag wurde Zarco in der Pressekonferenz darauf angesprochen und gestand seinerseits Fehler ein. "Zwei Wochen sind vergangen, also können wir etwas ruhiger zu einem Treffen kommen. Von meiner Seite aus war es unprofessionell, während des Meetings (in Jerez; Anm. d. R.) meine Stimme zu erheben."

"Das war unnötig, aber nach dem Unfall und dem, was passiert ist, und der Art und Weise, wie das Meeting ablief, musste ich diese Dinge sagen", versucht sich Zarco zu erklären und bekräftigt: "Aber das war nicht professionell von meiner Seite."

Mit der Arbeitsweise und den Entscheidungen der Rennkommissare hadert der LCR-Pilot weiterhin. "Ich habe Freddie und den anderen Kommissaren gesagt, dass es ihnen frei steht, eine Entscheidung zu treffen, aber es ist nur Freddie, der spricht, und dann treffen sie alle drei die Entscheidung", wundert sich Zarco.


MotoGP: Grand Prix von Spanien (Jerez) 2024

"Ich habe deutlich gemacht, dass wir nicht einer Meinung sind, und das bei einer Vielzahl verschiedener Dinge", hält er fest. "Sie versuchen, die Dinge zu untersuchen. Es spielen gewisse Absichten eine Rolle und dann gibt es auch den Kommentar der Fahrer. Und das macht alles ein bisschen kompliziert."

"Aber ich konnte meine Gefühle erklären und das war großartig. Wir haben darüber gesprochen." Deshalb gehe er aus diesem Meeting auch zufriedener als beim letzten Mal.

"Bei diesem letzten Vorfall war das Gefühl des Treffens nicht wirklich gut. Sie wollten wissen, was ich über den Unfall denke, aber was könnte ich über den Unfall schon sagen? Ich konnte nicht viel sagen, weil ich derjenige bin, der abgeschossen wurde, und ich musste mich rechtfertigen. Deshalb wurde ich ein bisschen wütend."