Findet Yamaha für 2025 ein zweites MotoGP-Team? Wenn es Pramac wird ...

VR46 und vor allem Gresini sind an Zusammenarbeit mit Yamaha nicht interessiert - Welche Auswirkungen die Variante Pramac-Yamaha auf Ducati hätte

(Motorsport-Total.com) - Die laufende MotoGP-Saison 2024 ist die zweite hintereinander, in der Yamaha mit lediglich zwei Motorrädern im Starterfeld vertreten ist. Das bislang letzte Yamaha-Satellitenteam war in der Saison 2022 der RNF-Rennstall von Razlan Razali. Zuvor firmierte dieser Rennstall drei Jahre lang unter den Farben von Petronas und war teilweise erfolgreicher als das Yamaha-Werksteam.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Alex Rins

Seit 2023 ist Yamaha mit lediglich zwei Bikes im MotoGP-Feld vertreten Zoom

Für die Zukunft hofft man bei Yamaha, wieder ein Satellitenteam im Feld zu haben. Laut Aussagen von Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli, die er am Randes MotoGP-Fahrbetriebs am vergangenen Wochenende in Le Mans gegenüber MotoGP.com tätigte, ist genau das "weiterhin eine Priorität". Allerdings räumte Meregalli bei dieser Gelegenheit ein, im Moment nicht besonders zuversichtlich zu sein.

Warum? Vom VR46-Team kam schon mehr oder wenige die Absage an Yamaha, als Teamchef Alessio "Uccio" Salucci vor wenigen Wochen erklärte, am Fahrplan mit Ducati festhalten zu wollen. Und jetzt gibt es auch vom Gresini-Team eine Absage an Yamaha.

Gresini-Teamchefin Nadia Padovani hat auf die Frage, ob die Chance bestehe, dass sich ihr Rennstall für die MotoGP-Saison 2025 mit Yamaha zusammentut, eine eindeutige Antwort: "Nein, überhaupt nicht", so Padovani im Interview mit Marca.

Nach den alles andere als begeisterten Aussagen aus den Lagern von VR46 und Gresini bezüglich einer Zusammenarbeit mit Yamaha bleibt dem japanischen Hersteller für die bevorstehende MotoGP-Saison 2025 nur noch ein Team als möglicher Partner.

Es ist das Pramac-Team - allerdings auch nur dann, sofern man sich dort zum Abschied von Ducati entscheidet. "Solange es Hoffnung gibt, werden wir es versuchen", sagte Yamaha-Teamdirektor Meregalli am Le-Mans-Wochenende.

Fabio Quartararo erklärt: Zweites Yamaha-Team "ganz wichtig"

Yamahas Starpilot Fabio Quartararo, der seinen Vertrag im Werksteam kürzlich um zwei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert hat, hofft inständig auf ein zweites Yamaha-Team. Er geht sogar so weit zu sagen, dass es ein simples Satellitenteam nicht ausreicht.

"Wir, und damit meine ich Yamaha und mich selber, arbeiten intensiv daran, ein Satellitenteam zu haben. Ich finde das ganz wichtig", so Quartararo, der gleich mehrere Gründe aufzählt. "Man muss sich nur mal vor Augen führen, wie viele Runden mehr man im Winter testen könnte. Wenn man die Anzahl unserer Runden mit denen von Ducati vergleicht, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht", so der Franzose.

Fabio Quartararo, Massimo Meregalli

Quartararo hofft auf zweites Yamaha-Team - Kann Meregalli den Wunsch erfüllen? Zoom

Mit mehr Motorrädern könnte Yamaha "viel mehr Dinge testen und hätte zusätzlich die Rückmeldungen von mehreren Fahrern", so Quartararo. "Deshalb ist es ganz wichtig, ein Team, und ich würde nicht mal sagen Satellitenteam, zu haben. Meiner Meinung nach muss es eine Erweiterung des Werkteams sein."

"Sie", spricht der Yamaha-Werkspilot über die Piloten von zwei zusätzlichen Yamaha M1, "müssten Werksmaschinen und Werksunterstützung haben. Ich finde das auch aus Fahrersicht ganz wichtig. Denn es ist doch so, dass dein erster Gegner derjenige auf dem gleichen Motorrad wie du ist. Wenn es aber drei Fahrer sind, dann gibt dir das sogar noch mehr Motivation. Und ich glaube, man kann in seinem solchen Fall noch mehr lernen".

Die Auswirkungen auf Ducati, wenn Pramac zu Yamaha wechselt

Sollte sich die Situation ergeben, dass Yamaha in der MotoGP-Saison 2025 mit dem Pramac-Team zusammenspannt, dann hätte das auch Auswirkungen auf das Ducati-Lager. Der Vertrag, den das Pramac-Team noch bis Ende 2024 mit Ducati besitzt, der besagt, dass man das Exklusivrecht darauf hat, das werksunterstützte Team zu sein.

Das heißt: Bleibt alles wie gehabt und Pramac verlängert den Vertrag mit Ducati, dann könnten VR46 und Gresini auch 2025 keine Desmosedici mit der gleichen Spezifikation wie das Werksteam erhalten. Sollte aber die Zusammenarbeit zwischen Pramac und Ducati nach Ablauf der Saison 2024 zu Ende gehen und sich das Team von Paolo Campinoti mit Yamaha zusammentun, dann könnten VR46 und/oder Gresini eine oder zwei Ducati GP25 erhalten.

Nadia Padovani

Gresini-Teamchefin Nadia Padovani erteilt Yamaha eine klare Absage Zoom

Das letztgenannte Szenario wiederum würde Marc Marquez die Möglichkeit geben, auch dann ein Werksmotorrad zu fahren, sollte es für ihn mit einem Wechsel ins Ducati-Werksteam nicht klappen. Der sechsmalige MotoGP-Weltmeister könnte dann seinen Vertrag bei Gresini, der derzeit nur ein Jahr umfasst, verlängern und trotzdem auf einer GP25 sitzen.

Gresini-Teamchefin Nadia Padovani sagt im Marca-Interview zu einer möglichen weiteren Zusammenarbeit mit Marc Marquez: "Das wäre wunderbar. Aktuell läuft sein Vertrag für ein Jahr. Wir werden sehen. Wir werden sehen, was Marc tun will."