• 02.05.2024 18:42

  • von S.Hall, Co-Autor: B.Viniel, Übersetzung: M.Fritzsche

Andretti plant F2-/F3-Team, aber "kein Kontakt" laut Serienchef Bruno Michel

Bruno Michel, CEO der Formel 2 und Formel 3, hat bislang keinen Kontakt zu Andretti, wenngleich das Team öffentlich Interesse an einem Einstieg bekundet hat

(Motorsport-Total.com) - Auf Michael Andrettis Mission, seinen weltweit erfolgreichen Rennstall Andretti Global auch in die Formel 1 zu bringen, ist die neueste Episode, dass Mitglieder des US-Kongresses eine Erklärung von Liberty Media verlangen, warum dem Team ein Einstieg in den Grand-Prix-Sport bislang verweigert wurde.

Titel-Bild zur News: Logo: Andretti Global

Andretti Global will sich in Formel 1, Formel 2, Formel 3 aufstellen Zoom

Ebenso wichtig in diesem Zusammenhang ist für Andretti die Positionierung seines Teams in Nachwuchsklassen. Obwohl Andretti bereits öffentlich verkündet hat, dass man sich auch in der Formel 2 und der Formel 3 aufstellen möchte, hat sich laut Bruno Michel, Serienchef von sowohl Formel 2 als auch Formel 3, in dieser Hinsicht noch nichts getan.

"Ich habe ein paar Dinge über Andretti gelesen, die besagen, dass sie der Formel 2 und der Formel 3 beitreten wollen, aber wir stehen derzeit noch nicht in Kontakt", sagt Michel, gibt aber zu: "Wahrscheinlich wird es passieren."

Diesen Schritt koppelt der CEO der beiden höchsten Formel-1-Aufstiegsklassen allerdings an konkrete Forderungen: "Wenn Andretti in die Formel 2 und Formel 3 einsteigen will, dann müssen sie den gleichen Prozess durchlaufen wie jedes andere Team auch. So läuft das nun mal."

Michel erklärt, was er damit meint: "Wir haben in beiden Rennserien alle drei Jahre ein Auswahlverfahren. Das jüngste Auswahlverfahren für die Formel 2 fand Ende 2023 statt, das nächste wird also in drei Jahren sein. Für die Formel 3 wird das Auswahlverfahren in diesem Jahr stattfinden. Wenn sie also mitmachen wollen, müssen sie natürlich den Prozess durchlaufen."

Bruno Michel

Bruno Michel, Serienchef der Formel 2 und der Formel 3 Zoom

Auf Nachfrage für die englischsprachige Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, ob Andretti Global den Prozess aufgrund seiner Präsenz auf zahlreichen internationalen Motorsportplattform abkürzen könnte, erklärt Michel: "Ich finde, es ist eine Frage der Fairness den anderen Teams gegenüber. Die meisten Teams sind schon seit vielen, vielen Jahren in der Formel 2 dabei."

"In den vergangenen beiden Saisons", so der Serienchef von Formel 2 und Formel 3 weiter, "gab es bei einigen Teams einige Veränderungen in den Besitzverhältnissen, weil die Formeln 2 und 3 auch für die Teambesitzer ein sehr interessantes Geschäft geworden sind. Aber ich muss gegenüber den bestehenden Teams einfach fair sein".

"Natürlich ist Andretti ein großer Name, der interessant ist", räumt Michel ein. "Wir haben kein amerikanisches Team in der Formel 2, also gibt es eine Menge Möglichkeiten. Aber, sie werden den gleichen Prozess durchlaufen müssen wie alle anderen, weil es sonst den bestehenden Teams gegenüber völlig unfair wäre."

Das neue Andretti-Werk für die Formel 1 in Silverstone in England

Der Europa-Standort von Andretti Global wurde kürzlich in Silverstone eröffnet Zoom

Andretti Global hat vor kurzem seine Europa-Fabrik in Silverstone (Großbritannien) eröffnet und mit der Einstellung von Mitarbeitern begonnen, um sich auf den geplanten Formel-1-Einstieg vorzubereiten, obwohl dem Team mitgeteilt wurde, dass es 2026 nicht antreten darf.

Und auch in der Formel 2 oder der Formel 3 ist ein Platz für Andretti - trotz des klangvollen Namens und der großen Erfolge und in zahlreichen Rennserien weltweit - alles andere als garantiert. Laut Bruno Michel sei eine Vergrößerung des Starterfeldes in der Formel 3 auf mehr als 30 Autos "völlig ausgeschlossen".

Er räumt zwar ein, dass in der Formel 2 zusätzliche Autos durchaus möglich wären, fügt aber hinzu: "Im Moment bin ich nicht geneigt, die Anzahl der Teams zu erhöhen. Um auf Andretti zurückzukommen, heißt das: Sie können versuchen, einen Deal mit einem bestehenden Team zu machen, oder sie können sich bewerben.

"Wenn sie sich bewerben, besteht immer die Möglichkeit, dass ein Team nicht weitermacht oder ein Team keinen guten Job gemacht hat. In diesem Fall gibt es eine Chance, einzusteigen", so Michel.

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