• 21.09.2008 12:49

  • von Stefan Ziegler

SEAT mit Doppelsieg in Imola - Thompson glänzt mit P3

WM-Leader Yvan Muller hat das erste Sprintrennen in Imola für sich entschieden - James Thompson im Honda die große Sensation

(Motorsport-Total.com) - Während Alain Menu vorzeitig aussteigen musste, wollte Honda-Pilot James Thompson am liebsten ewig weiterfahren: Endlich fügten sich für N.Technology die Puzzleteile zu einem stimmigen Gesamtbild, das Thompson im Rennen dank einer starken Leistung mit Rang drei krönte. Gegen das SEAT-Duo um Yvan Muller und Rickard Rydell kam der Brite abschließend nicht mehr an, konnte aber eine ganze Reihe an Gegnern auf der Strecke niederringen.

Titel-Bild zur News: Rickard Rydell

SEAT war im ersten Lauf in Imola eine Klasse für sich und holte einen Doppelsieg

Beim Start flog das Feld im Formationsflug auf die lange Startgerade zu, breit aufgefächert ging's in Richtung 'Tamburello'-Schikane. Honda-Pilot James Thompson musste sogleich Federn lassen und fiel einige Positionen zurück - der Brite war auf den ersten Metern mehr im Kies als auf der Rennstrecke. An der Spitze hatte indes Muller seinen Teamkollegen Rydell geschnappt, womit der WM-Leader auch die Führung im Rennen inne hatte.#w1#

Thompson beginnt Aufholjagd

In Runde zwei sah man die für die WTCC typische Perlenkette, aus der sich immer wieder einige Fahrer leicht entfernten und am Rand der Rennstrecke Staub aufwirbelten - die Brechstange blieb vorerst außen vor. Dann schlug die Stunde von Thompson, der sich in Rivazza Chevrolet-Pilot Nicola Larini zurrecht legte und fachgerecht vorbeiging. Damit lag der Honda-Solist schon wieder auf dem sechsten Rang.

Im Mittelfeld ging es wie gewohnt hart zur Sache. Andy Priaulx (BMW) war bis auf den 15. Rang zurückgefallen und hatte es plötzlich mit einigen ungewohnten Gegnern zu tun. Ein ungewohntes Bild bot sich auch in Runde vier - wieder einmal Dank James Thompson. Dieses Mal sollte Gabriele Tarquini das Opfer sein: Am Ende der Zielgeraden ging Thompson scheinbar mühelos am Lokalmatador vorbei.

Vor den Augen der zahlreichen Zuschauer im 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' lagen zur Rennhälfte zwei Duos an der Spitze. Muller führte vor Rydell, Rob Huff vor Menu. Und dahinter machte schon Thompson mächtig Druck auf den Art Car des Schweizers, der sich eingangs Tamburello nur mit Mühe verteidigen konnte. Keine Frage: Thompson war der schnellste Mann des Rennens und hätte durchaus ein höheres Tempo gehen können.

N.Technology im Aufwind

Im siebten Umlauf war es schließlich um Menu geschehen - endgültig, denn Thompson setzte sich erneut vor Tamburello neben den Chevrolet-Piloten. Dann passierte es: Die beiden Wagen kollidierten leicht, Menu kam quer und rutschte von der Strecke direkt ins tiefe Kiesbett - Endstation für Menu nach einer bis dato sehr starken Rennleistung. Die Widmung von Autodesigner Adi Sumic brachte dem Schweizer kein Glück...

So begann die Hatz an der Spitze von Neuem, denn Thompson hatte sich von dem Zwischenfall nicht beirren lassen und machte nun Jagd auf den schwergewichtigen Huff, der 70 Kilogramm Zusatzballast an Bord hatte. Nur eine Runde später tauchte Thompson großformatig im Rückspiegel seines Landsmannes auf, während von BMW nichts zu sehen war - erst auf Rang sieben tauchte Augusto Farfus auf, Jörg Müller im Schlepptau.

Zwei Runden vor dem Ende des 11-Runden-Rennens schien für Thompson das Podest zum Greifen nah, in der 'Villeneuve'-Schikane erfolgten die ersten Angriffe, die Huff aber noch erfolgreich abblocken konnte. Weniger Erfolg hatte SEAT-Pilot Tiago Monteiro gegen BMW Fahrer Alessandro Zanardi: In der 'Tosa' rumsten beide zusammen und verloren einiges an Zeit, Monteiro müsste sogar kurzzeitig die Strecke verlassen.

SEAT mit Doppelerfolg im 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari

Weiter vorne sorgte Thompson für klare Verhältnisse und ließ Huff im zweiten Linksknick der 'Rivazza' keine Chance - P3 für den Honda-Piloten, der doch am Start so schlecht weggekommen war. In der letzten Runde führte Muller nach wie vor Rydell um den Kurs, dahinter lag nun Thompson, gefolgt von Huff, Tarquini und Larini. P7 hielt Farfus, Teamkollege Müller sicherte sich die Pole-Position für Lauf zwei.

Dem Doppelerfolg von SEAT schlossen sich beim Jubeln auch die Jungs von N.Technology an, hatte die italienische Truppe doch in den vergangenen Monaten kaum Grund zur Freude. In Imola schien sich das Blatt erstmals zu wenden und die vielversprechenden Trainingsergebnisse konnte Thompson im Rennen beinahe optimal umsetzen. Einzig BMW dürfte etwas enttäuscht sein, steht aber immerhin in Lauf zwei in Reihe eins.

Bei den Privatiers konnte Sergio Hernández (BMW) einen deutlichen Punktsieg verbuchen und verpasste mit Gesamtrang neun nur sehr knapp die WM-Zähler. Platz zwei ging an den in Imola sehr stark fahrenden Pierre-Yves Corthals (SEAT) vor Routinier Franz Engstler im BMW 320si. Stefano D'Aste kam in der Independent's Trophy nicht über Rang vier hinaus und büßte in der Gesamtwertung kräftig an Boden auf seinen Proteam-Kameraden Hernández ein.

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