• 13.09.2009 18:53

  • von Stefan Ziegler

Geipel: "Eine tolle Erfahrung"

Nachwuchspilot Philip Geipel im Interview über die ersten Rennen im BMW 320si, das Niveau in der Tourenwagen-WM und seine Zukunftspläne

(Motorsport-Total.com) - Der erste Schritt ist gemacht: Philip Geipel ist in der Tourenwagen-WM angekommen und konnte bereits bei seinem ersten Renneinsatz für das Engstler-Team auf sich aufmerksam machen - in Brands Hatch legte sich der 22-Jährige gleich mit Routinier James Thompson an und verdiente sich seine ersten WTCC-Sporen. Auch in Oschersleben war Geipel noch einmal mit dabei. 'Motorsport-Total.com' traf den Nachwuchspiloten am Rande des deutschen WM-Gastspiels zum Gespräch.

Titel-Bild zur News: Philip Geipel

Unterwegs in der WTCC: Philip Geipels Traum ist ein Engagement auf WM-Niveau

Frage: "Philip, was sind deine ersten Eindrücke von der Tourenwagen-WM?"
Philip Geipel: "Ich bin 2006 schon einmal mit dem Corolla dabei gewesen. Das war in Brünn. In Brands Hatch habe ich mit dem BMW komplett neue Erfahrungen gemacht, weil es mein erstes Rennen in diesem Jahr war. Seit dem ETCC am Salzburgring bin ich nun nicht mehr im Rennauto gesessen."#w1#

"Obendrein musste ich mich noch auf einen Hecktriebler einstellen und bin noch relativ neu im Team. Da muss man sich natürlich erst einmal finden. Das hat alles sehr gut geklappt. Das Auto ist ganz geblieben und die Zeiten waren auch sehr gut. Ich war in Brands Hatch sehr zufrieden mit mir und auch mit dem Team."

"Das sind ja nun Rennfahrer wie alle anderen auch." Philip Geipel

Frage: "In Brands Hatch hast du dich gleich mal mit Tourenwagen-Größen wie James Thompson angelegt. Wie ist das für einen jungen Fahrer wie dich?"
Geipel: "Das sind ja nun Rennfahrer wie alle anderen auch. James hat natürlich einen riesigen Erfahrungsschatz und daher war es nicht wirklich einfach für mich, an ihm vorbeizukommen. Ich hatte allerdings das bessere Auto, das muss man dazu sagen."

"Zu einer solchen Situation wäre es nicht gekommen, wenn er oder ich ein anderes Fahrzeug gehabt hätten. Deswegen habe ich drei Runden gebraucht. Ich studierte seine Linie und konnte ihn anschließend überholen. Das war eine tolle Erfahrung. Das macht schon Spaß."

2010 als Stammfahrer in der WTCC?

Frage: "Du hast nun ein sehr hohes Niveau erreicht und trittst nun gegen Leute an wie Andy Priaulx oder Alessandro Zanardi..."
Geipel: "Das sind halt die besten Tourenwagen-Fahrer der Welt. Wenn du in der WTCC nur eine Sekunde langsamer bist als der Schnellste, dann stehst du schon auf Rang 20. Das ging mir so in Brands Hatch."

Yvan Muller, Philip Geipel

Kein Respekt vor großen Namen: Philip Geipel im Duell mit Champion Yvan Muller Zoom

"Ich war in einem Training knapp eine Sekunde langsamer als Jörg Müller und lag im Hinterfeld. Dabei ist eine Sekunde eigentlich gar nichts. Aber das ist schon in Ordnung, denn letztendlich machen genau solche Umstände den Reiz aus. In der Tourenwagen-WM fahren so viele Piloten auf einem Niveau. Das ist wirklich sehr cool."

Frage: "Was wäre für dich nun der nächste Schritt?"
Geipel: "Eine komplette Saison in der WTCC. Das ist das Ziel, auf das ich schon seit geraumer Zeit hinarbeite. Das ist mein großer Traum. Ich habe hier so viel Spaß und fühle mich sehr wohl. Ich würde mir wünschen, dass ich mit einem BMW dabei sein kann. Mit diesem Auto komme ich sehr gut zurecht. Ich hoffe natürlich, den Fuß in die Türe und 2010 eine Chance zu bekommen. Aber schon jetzt sauge ich jede Information auf wie ein Schwamm."

Die Kollegen bieten eine Hilfestellung

Frage: "Unterhältst du dich auch mit deinen Kollegen? Gibt dir zum Beispiel dein Landsmann Jörg Müller einige Tipps?"
Geipel: "Ja. Der Jörg ist in diesem Punkt sehr offen und unterstützt mich sehr. In Brands Hatch sind wir zum Beispiel am Donnerstag gemeinsam über die Strecke gegangen und er hat mir dabei erläutert, wo ich welchen Gang fahren soll, wo ich aufpassen muss und wie sich das Auto wo verhält. Das war richtig cool von ihm."

"Mit einem so warmen Empfang hätte ich nicht unbedingt gerechnet." Philip Geipel

"Es ist wirklich eine große Hilfe, dass ich von allen Seiten eine tolle Unterstützung erfahre. Es herrscht ein kollegiales Verhältnis und darüber freue ich mich auch sehr. Mit einem so warmen Empfang hätte ich nicht unbedingt gerechnet. Ich kann natürlich auch zu Franz oder Kristian hingehen und sie fragen, ist ja klar. Da unterstützt man sich schon gegenseitig."

Frage: "Wovon hängt ein mögliches Vollzeitengagement 2010 ab? Nur von der finanziellen Seite oder auch von den Möglichkeiten des Engstler-Teams?"
Geipel: "Von allen Seiten. Als Einzelperson kannst du im Prinzip unmöglich das gesamte Budget auftreiben. Die Wirtschaftssituation ist auch nicht gerade die beste, um Sponsoren zu finden. Daher bin ich sehr froh, dass das Engstler-Team und Liqui Moly mir in diesem Punkt entgegen gekommen sind."

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