Sebastien Loeb: Spannung vor Rallycross Start

Allrounder Sebastien Loeb ist gespannt auf sein neues Abenteuer - Rad-an-Rad-Kämpfe und Joker-Laps sind für ihn die neuen Aspekte in der Rallycross-WM

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende startet für Allrounder Sebastien Loeb ein neuer Abschnitt seiner erfolgreichen Karriere. In Montalegre (Portugal) fällt der Startschuss für die neue Saison der Rallycross-Weltmeisterschaft. Loeb fährt einen der beiden Peugeot 208 WRX des Teams Hansen. Im vergangenen Jahr holte der Rennstall die Teammeisterschaft. Elf Podestplätze inklusive fünf Siege untermauern das Potenzial des rund 540 PS starken Boliden. Über den Winter arbeiteten die Ingenieure hauptsächlich an der Optimierung des Motors.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb freut sich auf seine neuer Herausforderung Zoom

Vizeweltmeister Timmy Hansen und Rookie Loeb zählen zu den großen Herausforderern von Doppelchampion Petter Solberg. "Wir hoffen, dass wir unseren Teamtitel verteidigen und auch um die Fahrermeisterschaft kämpfen können", gibt Peugeot-Sport-Direktor Bruno Famin große Ziele aus. "Sebastien wird Zeit brauchen, um sich auf die Rallycross-WM einzustellen. Wir wissen, dass er ein schneller Lerner ist. Aber das Level wird mit jedem Jahr höher. Es ist eine Disziplin für Spezialisten."

Loeb testete den Boliden in der vergangenen Woche für drei Tage. Nun wird sein Debüt mit Spannung erwartet. "Das Auto ist eine Freude zu fahren. Es ist kraftvoll und hat ein sehr gutes Handling", lobt der Rekord Rallye-Weltmeister den 208 WRX. "Im Vergleich zu einem Rallye-Boliden hat das Auto mehr Kraft, aber es reagiert weniger progressiv." Dass sich Loeb rasch auf das Auto einstellen und schnell sein wird, steht außer Frage.

Viele neue Aspekte für Loeb

Trotzdem muss er die kurzen Sprintrennen mit direkten Gegnern erst kennenlernen: "Ich muss schnell lernen und auch ein Gefühl für Überholmanöver bekommen, denn man bekommt nicht viele Chancen. Ich hoffe, dass ich schnell genug bin. Momentan habe ich ein gutes Gefühl. Es gibt leider nicht viele Trainingsmöglichkeiten, um den Schwung zu finden", sagt Loeb, der auch das Reifenmanagement und die Renntaktik mit den Joker-Laps verstehen muss.

Dass Loeb in diesem Jahr überhaupt in der Rallycross-WM fahren wird, kam zunächst überraschend. Eigentlich hatte er mit einer weiteren Saison in der Tourenwagen-WM gerechnet, doch als Citroen das Engagement verkleinerte, war für Loeb kein Platz. Somit wechselte er zu Peugeot und schloss sich dem Dakar-Projekt an. Da während des Jahres genug Zeit bleibt, bot sich die Rallycross-WM als Betätigungsfeld an.

"Rallycross ist eine schöne Herausforderung für mich", lacht der 42-Jährige. "Ich hoffe, dass mir einige Fähigkeiten von der WTCC helfen, aber ich kann kein Ergebnis vorhersagen. Es ist noch zu früh um zu sagen, was ich im Rallycross erreichen kann. Ich freue mich auf die bevorstehende Saison. Es wird sicher viel Spaß machen, aber ich muss noch viel lernen. Ich weiß noch nicht viel über die Strategie, wann ich die Joker-Lap nehmen muss. Ich weiß auch noch nicht viel über das Set-up des Autos."

"Die größte Sache ist, dass ich nicht weiß, was mich im Verkehr erwarten wird", spricht Loeb wohl den markantesten Unterschied zur Rallye-WM an. "Ich habe drei Tage lang getestet, aber ich war alleine. Sicher kenne ich es von der WTCC, wenn ich Autos um mich herum habe, aber dort ist es nicht so intensiv wie im Rallycross. Jetzt muss ich aber nicht mehr lange warten, um es herauszufinden."