WRC3-Sieger Riedemann: "Hatten die richtige Strategie"

Der Deutsche Christian Riedemann gewinnt in einem dramatischen Finale die WRC3-Wertung der Rallye Sardinien - Die richtige Taktik war der Weg zum Erfolg

(Motorsport-Total.com) - Im Schatten der großen Stars zeigte Nachwuchstalent Christian Riedemann auf Sardinien eine starke Leistung. Der Deutsche startete mit einem Citroen DS3 R3T in der WRC3-Klasse und im neuen Citroen Top-Driver-Programm. Die Spannung war bis zur letzten Prüfung vorhanden. Stephane Consani hatte nach der vorletzten Prüfung 15 Sekunden Vorsprung auf Riedemann, doch im Ziel ging der Motor seines Citroen aus und er wollte nicht mehr anspringen. Der Franzose und sein Co-Pilot Maxime Vilmot suchten fieberhaft nach dem Fehler.

Titel-Bild zur News: Daniel Sordo

Christian Riedemann fuhr in Sardinien einen Citroen DS3, wie in diesem Foto Dani Sordo Zoom

Schließlich war ein gebrochenes Kabel die Ursache. Es wurde hektisch repariert, doch das Duo kam elf Minuten zu spät zur letzten Prüfung. Außerdem gingen in der letzten Prüfung noch weitere vier Minuten verloren. Riedemann wurde der erste WRC3-Sieg auf dem Silbertablett serviert. "Probleme können immer passieren, wenn man pusht. Es tut mir für ihn leid, denn wir hatten bis zur letzten Prüfung ein schönes Duell. Ich dachte, dass ich langsam fahre, aber die Zeit war okay", sagt Riedemann.

"Natürlich bin ich sehr glücklich, denn es war eine sehr lange und harte Rallye. Wenn man nur ein Auto mit Zweiradantrieb hat, ist es nie einfach. Man kann nie ohne Probleme das Ziel erreichen, denn es können bei so vielen Steinen auf der Straße rasch Reifenschäden auftreten. Wir haben an diesem Wochenende die richtige Strategie gewählt." Riedemann fuhr ein konstantes Tempo und konnte große Schwierigkeiten vermeiden.

"Vor zwei Jahren war ich zum ersten Mal hier und ich konnte mich erinnern, dass am ersten Tag acht oder neun Autos ausgeschieden sind. Deshalb lautete meine Taktik, dass ich von der ersten Prüfung an nicht Vollgas fahre, sondern nur mit 80 Prozent und dann schaue, wo ich im Klassement bin. Ich glaube, dass es eine gute Taktik war", meint der 25-Jährige. Am Freitag musste Riedemann aber langsamer als gewünscht fahren.


Fotos: WRC: Rallye Italien


"Am Abend war vor mir in der letzten Prüfung ein langsames Auto. Ich verlor mehr als eine Minute und war nicht sehr zufrieden. Der Samstag war auch ein sehr langer Tag und wir sind am Vormittag weiterhin nur mit 80 Prozent gefahren. Viele Fahrer hatten Probleme." Mit diesem Erfolg katapultierte sich Riedemann in der WRC3-Wertung auf Platz fünf. Auf Rang zwei fehlen nur vier Zähler. Sein Rückstand auf Sebastien Chardonnet, der die Wertung anführt, beträgt 28 Punkte.

Der Gesamtsieger des neuen Citroen-Programms erhält für die kommende Saison ein Auto finanziert. In der heutigen Zeit ist diese Unterstützung für Nachwuchsfahrer enorm wichtig. Riedemann rechnet sich gute Chancen aus: "Ich freue mich auf Deutschland und Frankreich, weil es Asphalt-Rallyes sind, aber mein Speed auf Schotter hat sich ebenfalls verbessert. Ich habe in den vergangenen Jahren in der WRC und in der Deutschen Meisterschaft viel gelernt."

Seine Co-Pilotin Lara Vanneste war schon Beifahrerin von Freddy Loix, Bryan Bouffier und Kevin Abbring. "Wir sind ein sehr gutes Team", lobt Riedemann die Belgierin. "Wir arbeiten sehr gut zusammen und ich bin sehr glücklich."