Rallye Polen
WRC-Ticker: Reifenpoker und Tänak-Show in Polen
Die Rallye Polen im Live-Ticker +++ Gewinner und Verlierer im Reifenpoker +++ Überraschungsmann Ott Tänak muss Führung an Sebastien Ogier abgeben +++
Regrouping in Goldap
Nun geht es zurück in die 14.000 Einwohnerstadt Goldap, wo es eine kurze Mittagspause gibt. Neben dem Regrouping ist eine Reifenzone aufgebaut, wo sich die Fahrer neue Pnus für den Nachmittag abholen können. Ein klassisches Mittagsservice gibt es nicht. Das betrifft vor allem Ott Tänak, der mit Bremsproblemen an seinem Ford zu kämpfen hat.
WRC2: Lappi und Skoda-Show
In der WRC2-Klasse dominiert nach den frühen Problemen von Stephane Lefebvre (Citroen) das Skoda-Werksteam. Mit Bestzeiten in WP2, WP4 und WP5 baut sich Europameister Esapekka Lappi eine komfortable Führung von einer halben Minute auf. Sein Teamkollege Pontus Tidemand hält Rang zwei. Die Podestplätze sind momentan in der Hand des neuen Fabia R5, denn der Deutsche Armin Kremer ist Dritter. Er fährt einen neuen Skoda, der vom Team des österreichischen Staatsmeisters Raimund Baumschlager eingesetzt wird.
Hyundai nicht auf Tempo
Auch bei Hyundai geht nicht viel. Thierry Neuville ist als Sechster der beste i20. Auf Tänak fehlen dem Belgier schon 37,1 Sekunden. "Wir haben uns manchmal im Aufschrieb verirrt. Er war korrekt, aber für die Co-Piloten ist es hier nicht einfach", sagt Neuville nach WP5. Hayden Paddon ist direkt dahinter Siebter. Routinier Dani Sordo fand am Vormittag keinen Rhythmus. "Mein Aufschrieb war etwas zu langsam."
© Hyundai
Citroen-Werksfahrer Östberg ratlos
Es ist überraschend, dass kein einziger Fahrer von Citroen und Hyundai mit Topzeiten glänzen kann. Den Citroen-Fahrern Kris Meeke und Mads Östberg fehlt das Selbstvertrauen. "Mein Speed ist nicht gut", seufzt Östberg. "Und ich habe nicht das Gefühl, dass ich viel mehr machen kann." Er hat schon eine Minute verloren und ist nur Elfter. Meeke arbeitet an seinem Aufschrieb. Am Nachmittag sollte es für ihn etwas besser laufen.
© Citroen
WP5: Tänak sowie Volkswagen vorne
Die Gesamtwertung nach der Vormittagsschleife: Andreas Mikkelsen und Sebastien Ogier können den Anschluss halten, während Jari-Matti Latvala schon deutlich an Boden verloren hat. Ab Platz fünf sind die weiteren Fahrer deutlich langsamer als die Spitze.
WP5: Dritte Bestzeit für Tänak
Nach den WPs 3 und 4 ist der Este auch in der langen Prüfung der Schnellste. Er nimmt Mikkelsen 4,4 Sekunden ab und vergrößert seine Gesamtführung damit auf 9,3 Sekunden. Die Vorderreifen am Ford sind komplett verschlissen. "Das ist wegen des Bremsproblems der Fall", klärt Tänak auf. "Manchmal funktionieren nur die Vorderbremsen."
© M-Sport/McKlein
WP5: Mikkelsen rechnet mit Tänak & Ogier
Mikkelsen ist zwar um 1,8 Sekunden schneller als Ogier, doch er hat den Weltmeister und Ött Tänak auf der Rechnung: "Tänak macht einen sehr guten Job. Wir werden sehen, ob er auch am Nachmittag schnell ist. Und man darf nie sagen, dass Ogier keine Gefahr ist. Er wird in der zweiten Schleife sehr schnell sein", schätzt Mikkelsen.
© Volkswagen
WP5: Ogier hat es als Erster geschafft
Der Weltmeister ist problemlos im Ziel, sein Polo R WRC sieht makellos aus. "Die Vormittagsschleife war gut. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten mit den Reifen. Sie müssen wie neu aussehen." Nach WP5 dürfen die Fahrer für die Nachmittagsschleife neue Reifen mitnehmen.
WP5: Der Zielbereich
Die ersten Autos sind bereits unterwegs. Demnächst sollte Sebastien Ogier im Ziel eintreffen.
WP5: Stanczyki 1
Nun wartet die längste WP des Tages. 39,12 Kilometer müssen in "Stanczyki" gemeistert werden. Die Straßen sind etwas anders als bisher am Vormittag, denn auf dem harten Schotter liegt in der Regel eine dünne Schicht lockerer, feiner Schotter. Nach fünf Kilometern folgt ein kurzes Asphaltstück, das wiederum zu breiten Schotter-Straßen führt.
WRC2: Kühlerschaden bei Lefebvre
Citroen-Nachwuchsmann Stephane Lefebvre kommt mit einer beschädigten Motorhaube ins Ziel. Der Kühler seines DS3 R5 ist beschädigt, Flüssigkeit rinnt auf die Straße. "Ich habe einen Fehler gemacht und eine Kurve voll genommen, statt zu bremsen", berichtet der Franzose. "Ich habe Glück, dass ich es ins Ziel geschafft habe."
Das spielt dem schnellen Skoda-Duo zusätzlich in die Karten. Esapekka Lappi führt die WRC2-Wertung vor Pontus Tidemand an.
Citroen chancenlos
Was ist nur bei Citroen los? Kris Meeke ist nur Sechster und Mads Östberg hat schon eine halbe Minute verloren. Damit ist der Norweger nur Elfter. Meeke hat Schwierigkeiten, sich an das hohe Tempo zu gewöhnen. Nach seinem gestrigen Überschlag im Shakedown ist das verständlich. Außerdem hat er die Anweisung, den DS3 unbedingt über die Distanz zu bringen.
Auch Östberg fehlt das Vertrauen: "Ich fühle mich immer komfortabler, aber mein Speed ist nicht brillant. Dazu kommen kleine Fehler. Schon beim kleinsten Fehler erhöht sich dein Pulsschlag. Wir müssen uns weiter verbessern." So ist Citroen natürlich chancenlos gegen das starke Volkswagen-Team.
© Citroen
WP4: Die Gesamtwertung
Und hier die Zahlen nach der vierten Prüfung. Jari-Matti Latvala ist als Vierter noch in Schlagdistanz. Dahinter verlieren die weiteren Fahrer langsam aber sicher den Anschluss an die Spitze.
WP4: Tänak festigt Führung
Der Este gibt mächtig Gas! Er nimmt Ogier 3,9 Sekunden und Mikkelsen 4,8 Sekunden ab. Damit führt Tänak nach "Babki 1" 4,9 Sekunden vor Mikkelsen. Ogier liegt als Dritter 10,6 Sekunden zurück. "Das war okay, oder?", lächelt Tänak im Ziel. "Ich bin Vollgas gefahren. Das Auto ist perfekt und ich genieße es."
"Die Instruktion des Teams lautet, den anderen hier zu zeigen, wo wir stehen. Wir werden sie in der zweiten Saisonhälfte jagen", ist Tänak vom Potenzial des Fiesta überzeugt. Natürlich spielt ihm auch seine Startposition in die Karten. Die Konkurrenz von Citroen und Hyundai ist bislang sehr unauffällig gefahren.
© M-Sport/McKlein
WP4: Staub wird zu einem Problem
Da ein Großteil der Strecke durch Wälder führt, bleibt der aufgewirbelte Staub in der Luft länger hängen. Das irritiert die weiteren Fahrer. Andreas Mikkelsen verliert deshalb etwas Boden. "Man kommt mit Vollgas um eine Kurve und dann sieh man nichts! Im Wald ist es sehr schlimm." Und auch Latvala berichtet das gleiche Problem: "Am Anfang konnte ich die Kurven gar nicht sehen!"
Das spielt Ogier in die Karten, der in der Gesamtwertung Latvala überholen kann.
© Volkswagen
WP4: Ogier: "Ich gebe mein Bestes"
Und der Weltmeister ist bereits im Ziel. Nun muss er warten, ob und wie viel Zeit er verlieren wird. "In der ersten Prüfung hätte ich etwas mehr Risiko nehmen können, aber die letzten beiden waren okay. Ich kann nicht mehr tun", sagt der Volkswagen-Werksfahrer. Aus dem Zielraum wird berichtet, dass seine Reifen wie neu aussehen. "zu wenig Grip, um sie zu verschleißen", lautet Ogiers Kommentar.
© Volkswagen
