WP8-9: Loeb unangefochten an der Spitze

Während die Konkurrenz mit Problemen kämpft, setzt sich Sebastien Loeb von seinen Verfolgern ab - Sebastien Ogier nach Reifenschaden nun 40 Sekunden zurück

(Motorsport-Total.com) - Am Freitagnachmittag wurde das Geschehen bei der Rallye Argentinien zunehmend dramatisch. Zahlreiche Fahrer beklagten technische Probleme oder Defekte, wodurch sich die Reihenfolge immer wieder veränderte. Ein Fahrer erlebte jedoch einen problemlosen Nachmittag - und das war mit Sebastien Loeb (Citroen) der Spitzenreiter der Rallye, der dadurch seinen Vorsprung ausbauen konnte. Loeb profitierte jedoch nicht nur von den Problemen der Konkurrenz, sondern unterstrich mit zwei Bestzeiten seine Siegambitionen.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb liegt in Argentinien klar auf Siegkurs Zoom

"Auf dieser Prüfung war ich schon heute morgen sehr schnell, daher habe ich am Nachmittag angegriffen. Ich wollte mich hier absetzen und hatte keine Probleme", sagte Ogier nach Wertungsprüfung 9 'WRC live'. In der Gesamtwertung liegt Loeb nun 40,3 Sekunden vor seinem Landsmann und Namensvetter Sebastien Ogier. Der Volkswagen-Pilot verlor durch einen Reifenschaden auf WP8 einige Sekunden und ging im Anschluss kein großes Risiko mehr ein. "Ich habe Mikko auf der Prüfung stehen sehen. Ich hatte keinen Ersatzreifen mehr, daher bin ich im zweiten Teil sehr vorsichtig gefahren", sagt Ogier.

Großes Pech hatte Mikko Hirvonen (Citroen). Den vor Beginn des Nachmittags Zweitplatzierten ereilte zunächst auf WP8 ein Reifenschaden, bei dem sein Auto stark beschädigt wurde. Anschließend blieb er auf der neunten WP stehen, konnte seine Fahrt nach einiger Zeit aber wieder fortsetzten. Der Finne verlor jedoch fast sechs Minuten und fiel in der Gesamtwertung auf Position sechs zurück. "Wir hatten Elektronik-Probleme. Sobald es etwas holpriger wurde, hat der Motor sämtlichen Vortrieb verloren", klagt der verzweifelte Hirvonen.

Hirvonen fällt weit zurück

Vom Pech des Citroen-Piloten profitierte Jewgeni Nowikow (Ford), der sich mit soliden Zeiten und problemloser Fahrt auf Gesamtrang drei verbesserte. "Es ist alles gut. Das ist eine sehr gute Prüfung, sehr schnell und mit gutem Grip", zeigt sich der Russe zufrieden. Nicht ganz so zufrieden war Jari-Matti Latvala, der auf der neunten WP kurz stehen blieb. Der Finne hatte nach den Problemen seines Landsmanns Hirvonen Morgenluft gewittert, dann jedoch nach eigener Aussage etwas zu viel riskiert.


Fotos: WRC: Rallye Argentinien


"Nach Mikkos Reifenschaden habe ich viel Druck gemacht. Wir sind über eine Kuppe gesprungen und sind genau in einem Schlagloch gelandet. Dadurch haben wir einen Plattfuß erlitten. Wir haben den Reifen aber sehr schnell wechseln können, wenigstens das ist uns heute gut gelungen", versucht Latvala noch etwa Positives an dem problematischen Nachmittag zu finden. Mit fast drei Minuten Rückstand belegt er derzeit Gesamtrang fünf.

WP8: Die Reifen spielen Schicksal

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen musste den Traum vom Sieg auf WP9 begraben Zoom

Waren die beiden Wertungsprüfungen am Vormittag nach dem nächtlichen Regen noch sehr matschig, fanden die Fahrer am Nachmittag veränderte Bedingungen vor. Die Sonne schien auf die Straßen, die dadurch rasch abtrockneten. Loebs Bestzeit war eine halbe Minute schneller als die von Ogier am Vormittag. Das forderte die weichen Michelin-Reifen, auf denen fast alle Fahrer unterwegs waren. Bei einigen Piloten überforderte es sie sogar. So kam Hirvonen mit einem stark beschädigten Citroen ins Ziel der WP.

Etwas Mitte der 40,69 Kilometer langen zweiten Durchfahrt "Santa Rosa - Villa del Dique" erlitt Hirvonen einen Reifenschaden hinten rechts, der schließlich kapitale Folgen hatte. "Ich bin schon einige Zeit lang auf dem platten Reifen gefahren. Sieben Kilometer vor dem Ende ist er dann regelrecht explodiert", berichtet Hirvonen. Der umherfliegende Gummi zerstörte einige Karosserieteile und auch den Heckflügel. Der Finne verlor 36 Sekunden auf die Spitze.

Ogier machten die Reifen ebenfalls einen Strich durch die Rechnung. Zunächst setzte er seine Ansage in die Tat um und griff Spitzenreiter Loeb an. Bis zur letzten Zwischenzeit lag Ogier vor den Zeiten von Loeb, im Ziel fehlten ihm jedoch 3,4 Sekunden. "Sechs oder sieben Kilometer vor dem Ende ging der Reifen platt, bis dahin lief es ganz gut", sagt der Volkswagen-Pilot.

WP9: Loeb setzt sich ab - Aus für Mikkelsen

Andreas Mikkelsen

Andreas Mikkelsen schied nach einem Aufhängungsschaden aus Zoom

Als letzte WP des Nachmittags wurde vor der abschließenden SuperSpecial zum zweiten Mal die 39,16 Kilometer lange WP "Amboy - Yacanto" durchfahren. Allerdings nicht von Mikkelsen, der seinen Polo R WRC mit einer beschädigten Radaufhängung abstellen musste. Damit war der zweite Tag der Rallye Argentinien für den Norweger gelaufen. "Andreas hat bei der vorherigen Prüfung etwas getroffen, sein Auto war beschädigt", berichtete Citroen-Pilot Neuville. Nach Aussagen von Volkswagen soll der Norweger morgen unter Rallye2-Regeln wieder ins Geschehen eingreifen.

Hinter Loeb, der seine zweite Bestzeit des Nachmittags fuhr, ließ Mads Östberg (Ford) auf Platz zwei wieder einmal seinen Speed aufblitzen. "Es trocknet sehr schnell ab und macht sehr viel Spaß", sagt der Norweger. Allerdings war die erste Startposition, die Östberg nach seinem Ausfall am Donnerstag einnehmen musste, kein Vorteil: "Die Spuren auf der Strecke machen es für mich aber sehr schwierig", berichtet er. In der Gesamtwertung liegt Östberg aktuell auf Position acht.

Drei Postionen vor ihm liegt sein Teamkollege Thierry Neuville (Ford), der als Fünfter auf Kurs zu guten WM-Punkten ist und von diesem auch nicht mehr abkommen will. "Ich muss jetzt ziemlich clever sein und die Rallye zu Ende fahren, dann kann ich sehr zufrieden sein", sagt der Belgier. Die Motorprobleme an Dani Sordo DS3 WRC konnten von Citroen in der Mittagspause behoben werden: "Das Auto ist jetzt in Ordnung. Ich fühle mich recht wohl", sagt der Spanier.

Gesamtstand nach WP9 (Top 10):

01. Sebastien Loeb (Citroen) - 3:27:25.0 Stunden
02. Sebastien Ogier (Volkswagen) - + 40,3 Sekunden
03. Jewgeni Nowikow (Ford) - + 2:39,5 Minuten
04. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) - + 2:53,0
05. Thierry Neuville (Ford) - + 3:31,1
06. Mikko Hirvonen (Citroen) - + 6:41,9
07. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) - 7:45,9
08. Mads Östberg (Ford) - + 10:40,1
09. Martin Prokop (Ford) - + 11:59,2
10. Dani Sordo (Citroen) - + 13:01,1

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