WP2-3: Ogier führt, Überschlag von Sordo

Sebastien Ogier (Volkswagen) behauptet am Donnerstagvormittag die Führung bei der Rallye Argentinien - Dani Sordo (Citroen) verliert durch einen Überschlag viel Zeit

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Argentinien bot beim Auftakt der ersten Etappe gleich einige Dramen. An der Spitze ging es sehr eng zu. Sebastien Ogier (Volkswagen) und Mikko Hirvonen (Citroen) stellten je eine Prüfungsbestzeit auf. In der Gesamtwertung verteidigte Ogier seine Führung, doch Hirvonen ist dem Franzosen bis auf 3,6 Sekunden nahegekommen. Weltmeister Sebastien Loeb (Citroen) experimentierte mit der Abstimmung seines DS3 und mit seinem Fahrstil. Nach drei Prüfungen hält der Franzose mit einem Rückstand von sechs Sekunden Rang drei. Pech hatte Dani Sordo an seinem 30. Geburtstag. Der Spanier überschlug sich in WP3 und verlor über sieben Minuten.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier (Volkswagen) verteidigte eine knappe Führung in Argentinien Zoom

Die Ralle Argentinien startete am Donnerstagvormittag mit der 27,09 Kilometer langen "Sta. Catalina/La Pampa"-Prüfung. Die Fahrer hatten sich für die weichen Schotter-Reifen von Michelin entschieden. Die Bedingungen waren schwierig, denn Regen hatte die Straßen aufgeweicht. Zudem lag viel Feuchtigkeit in der Luft. Es war ein typischer Herbsttag in Argentinien. Das erste Duell Loeb gegen Ogier brachte einen eindeutigen Sieger hervor: Ogier stellte die Bestzeit auf und war um 8,5 Sekunden schneller als Loeb, der lediglich Vierter wurde.

"Ich sehe zu, dass ich tun kann, was geht. Es war nicht so schlecht", meint Loeb im Ziel. Glücklich war er mit der Abstimmung seines DS3 allerdings nicht: "Das Auto untersteuert für mich sehr stark und ich habe kein gutes Vertrauen gefunden." Dagegen lief es bei seinem französischen Landsmann Ogier optimal: "Es war ein guter Start und es gab keine Probleme. Das Auto ist perfekt, kein Problem." Ogier war um fünf Sekunden schneller als sein Volkswagen-Teamkollege Jari-Matti Latvala.


Fotos: WRC: Rallye Argentinien, Donnerstag


In der Gesamtwertung schob sich der Finne auf den zweiten Platz, womit es eine Doppelführung für Volkswagen gab. "Ich weiß nicht, wie ich gefahren bin, weil ich nur eine Zwischenzeit angezeigt bekommen habe. Die Prüfung war sehr schwierig", kommentiert Latvala. Hinten links traf er einen Stein, es gab aber keinen Reifenschaden. Sein Rückstand auf Ogier betrug nach WP2 8,8 Sekunden. Erster Volkswagen-Verfolger war Hirvonen, der Loeb überholte und 10,3 Sekunden hinter Ogier zurücklag.

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen markierte eine Bestzeit und setzte Ogier unter Druck Zoom

Hirvonen hatte aber auch Glück: "Es war recht okay. Vorne rechts habe ich nach sieben Kilometern einen Stein getroffen. Ich hatte Glück, dass ich mir keinen Reifenschaden zugezogen habe." Die Ford-Piloten spielten keine Rolle im Spitzenfeld. Östberg stellte die fünftbeste Zeit auf. Der Scheibenwischer an seinem Fiesta funktionierte nicht richtig, wodurch er den Rhythmus verlor.

Auf den weiteren Plätzen in der Gesamtwertung folgten nach WP2 Andreas Mikkelsen (Volkswagen), Sordo, der heute seinen 30. Geburtstag feiert, Jewgeni Nowikow (Ford), der die Straßen am Donnerstag eröffnet, Thierry Neuville (Ford) und Michal Kosciuszko (Mini). In der WRC2 hatte der Deutsche Armin Kremer (Subaru Impreza) Schwierigkeiten mit der Bremsanlage.

WP3: Überschlag von Sordo

Anschließend stand der erste Härtetest dieser Rallye auf dem Programm. "Ascochinga/Agua de Oro" ging über 51,88 Kilometer, und diese Prüfung forderte sein erstes Opfer. Sordo überschlug sich aufgrund eines Fehlers im Aufschrieb. Der Spanier konnte aber ins Ziel fahren. Sein Zeitverlust betrug siebeneinhalb Minuten. Zudem verlor er nach dem Überschlag die Servolenkung. "Wir sind sehr enttäuscht", sagt Sordo geknickt.

Daniel Sordo

Der Spanier Dani Sordo überschlug sich an seinem 30. Geburtstag Zoom

Die Bestzeit stellte sein Citroen-Teamkollege Hirvonen auf, der sich in der Gesamtwertung dadurch auf den zweiten Platz verbesserte. Der Finne riskierte viel, denn seine Hinterreifen waren im Ziel komplett verschlissen. "Deswegen waren die letzten Kilometer sehr rutschig. Ansonsten war es sehr gut." Ogier büßte 6,7 Sekunden auf Hirvonen ein, weil er während der Prüfung den langsam fahrenden Sordo überholen musste. Zudem behinderte in dieser Prüfung Nebel etwas die Sicht.

"Wir hatten eine gute Strategie mit den Reifen, aber Dani war vor uns. Deshalb habe ich etwas Zeit verloren", ärgert sich der Franzose im Ziel. Dennoch behielt er die Gesamtführung, 3,6 Sekunden vor Hirvonen. Loeb stellte hinter Hirvonen die zweitbeste Zeit auf und verbesserte sich auf Rang drei. "Ich versuchte die Dämpferabstimmung für diese Prüfung etwas zu verändern. Ich habe auch versucht meinen Fahrstil anzupassen, denn mit diesem Setup bin ich noch nie zuvor gefahren", berichtet der Weltmeister.

Die Top 3 sind nach WP3 lediglich durch sechs Sekunden voneinander getrennt. Nicht glücklich war Latvala, denn er verlor viel Zeit und zwei Positionen in der Gesamtwertung. "Meine Startposition hilft natürlich. Diese Prüfung war sehr schwierig, weil ich sie schon lange nicht gefahren bin. Die Reifen waren komplett am Ende. In den Kurven fühlte sich das Auto sehr schwer an. Es war kein gutes Gefühl in dieser Prüfung", meint er. Latvalas Rückstand wuchs bereits auf 23,5 Sekunden an.

Sebastien Loeb

Sebastien Loeb experimentierte mit der Abstimmung und seinem Fahrstil Zoom

Auf Platz fünf folgt M-Sport-Speerspitze Östberg, der allerdings schon 33,2 Sekunden auf Ogier verloren hat. "Es war sehr schwierig. Das Auto ist schwierig zu fahren. Das Handling ist sehr gut, aber nach einem Bremsvorgang hat der Motor keine Power." Dieses Problem ist in Argentinien allerdings normal, denn die Luft ist auf über 2.000 Metern über Normalnull dünner, wodurch die Triebwerke etwas Leistung verlieren.

Volkswagen-Junior Mikkelsen verteidigte in WP3 Rang sechs. Dahinter gewannen die Fahrer durch Sordos Überschlag Positionen. Nowikow ist Siebter, gefolgt von Neuville, Gabriel Pozzo (Ford) und Martin Prokop (Ford). Prokop ist in Argentinien nicht mit DMACK-Reifen, sondern mit Michelin unterwegs. "Die Reifen sind okay, aber die Abstimmung ist mit diesen Reifen ganz anders", hat der Tscheche festgestellt. Die Fahrer bogen nach WP3 zum Mittagsservice ab. Am Nachmittag werden diese beiden Prüfungen erneut absolviert.

Gesamtwertung nach 3 von 14 Prüfungen (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 1:01:04,0 Stunden
02. Mikko Hirvonen (Citroen) +3,6 Sekunden
03. Sebastien Loeb (Citroen) +6,0
04. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +23,5
05. Mads Östberg (Ford) +33,2
06. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +55,9
07. Jewgeni Nowikow (Ford) +1:05,5 Minuten
08. Thierry Neuville (Ford) +1:25,9
09. Gabriel Pozzo (Ford) +3:08,1
10. Martin Prokop (Ford) +3:19,4