WP12-13: Latvala souverän vorne, Trubel bei den Verfolgern

Jari-Matti Latvala vergrößert seinen Vorsprung bei der Rallye Schweden - Doppelausfall bei Hyundai besiegelt - Robert Kubica behindert Konkurrenten

(Motorsport-Total.com) - Das Volkswagen-Duell zwischen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen hielt auch in den Wertungsprüfungen zwölf und 13 an. Latvala, der die Rallye Schweden schon zweimal gewonnen hat, baute sich einen Vorsprung von 7,5 Sekunden auf den jungen Norweger auf und verteidigte die Führung der Rallye Schweden. Die Bestzeiten gingen an Sebastien Ogier (Volkswagen), der sich auf Rang zehn und damit in die Punkteränge verbessern konnte. Beim Dreikampf um den letzten Podestplatz stiftete Robert Kubica (Ford) Konfusion, denn Mads Östberg (Citroen) und Mikko Hirvonen (Ford) fühlten sich vom Polen behindert, als er nach einem Abflug auf die Straße zurückkehrte.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hielt Verfolger Andreas Mikkelsen auf Distanz Zoom

Dennoch behauptete Östberg Rang drei vor Hirvonen und Ott Tänak (Ford). Einen schwarzen Tag erlebte das Hyundai-Werksteam. Nachdem Thierry Neuville nach der achten Prüfung aufgeben musste, erwischte es nun seinen Teamkollegen Juho Hänninen. Der Finne beschädigte sich das rechte Vorderrad an seinem i20 und musste auf den Abschleppwagen warten. Abgesehen von den Zwischenfällen spielten die Reifen auf den weichen Schotterstraßen eine große Rolle.

Der Regen weichte die Straßen zusätzlich auf und verwandelten sie in matschige Pisten. Teilweise waren sie wie Schotter-Prüfungen zu fahren. Kris Meeke (Citroen) erinnerten die Verhältnisse an die Rallye Großbritannien. Die Nachmittagsschleife begann mit der zweiten Fahrt durch die 15 Kilometer lange "Lesjöfors"-Prüfung. So wie in der Früh, als Ogier im Schnee stecken geblieben war, setzten sich auch diesmal die Dramen fort. Kubica blieb am Seitenrand im Schnee hängen.

"Wir sind über eine Kuppe gesprungen, aber ich hatte die Lenkung eingeschlagen. Dann verschlang mich der Schnee. Ich möchte mich bei den Zuschauern bedanken." Mit zehn Minuten Zeitverlust kam Kubica schließlich ins Ziel, doch neue Freunde hatte er sich nicht gemacht. "Wegen Kubica musste ich stark abbremsen und verlor viel Zeit", ärgert sich Hirvonen, der den Verlust mit sieben bis neun Sekunden beziffert. "Später musste ich Hänninen ausweichen."


Kubica fliegt ab

Auch Östberg war wütend auf den Polen: "Kubica ist direkt vor mir auf die Strecke gefahren und war langsam. Das war dumm. Er ist drei Sekunden vor mir losgefahren, er hätte auch warten können." Östberg schätzte seinen Zeitverlust auf fünf bis sieben Sekunden. Die turbulenten Szenen setzten sich durch die Bank fort: Elfyn Evans (Ford) drehte sich in WP12, Pontus Tidemand (Ford) kam mit einem Plattfuß vorne rechts ins Ziel. Hänninen beschädigte sich ein Vorderrad. Hyundai bestätigte wenig später den Ausfall des Finnen.

Die drei Volkswagen-Fahrer kamen gut durch und Ogier stellte die Bestzeit auf. Mikkelsen büßte im Duell mit Latvala fünf Sekunden ein. "Die Wassertemperatur ist hoch, ich weiß aber nicht warum", sagt Mikkelsen aufgebracht. Vorne rechts steckte viel Schnee im Kühler seines Polo. Dadurch vergrößerte Latvala seinen Vorsprung auf 6,6 Sekunden.

"Alles ist okay, aber es war nicht einfach", kommentiert der Finne. "Es ist schwierig, maximale Attacke zu fahren, denn wenn man von der Linie abkommt, bringt man das Auto kaum zurück." Der Kubica-Zwischenfall sorgte bei den Verfolgern für Verschiebungen. Östberg behielt den dritten Rang, doch Hirvonen wurde von Tänak überholt. Dieses Trio befand sich nach WP12 innerhalb von 14 Sekunden. Alle weiteren Fahrer lagen zu diesem Zeitpunkt schon über zwei Minuten zurück. Ogier hatte sich bereits auf Rang elf verbessert.

WP13: Ogier zurück in den WM-Punkten

Weiter ging es zum zweiten Mal durch die 18,75 Kilometer lange "Fredriksberg"-Prüfung. Der Untergrund bestand komplett aus feuchtem Schotter. Schnee war nur am Straßenrand zu sehen. Latvala vergrößerte seinen Vorsprung auf Mikkelsen um neun Zehntelsekunden. Die Volkswagen-Fahrer belegten auch in WP13 die ersten drei Plätze. Ogier war der Schnellste. Damit überholte er Craig Breen (Ford) und war als Zehnter wieder in den Punkterängen. "Ich habe nichts zu verlieren", so der Champion. "Meine Strategie lautet schnell zu sein, aber nicht zu aggressiv mit den Reifen umzugehen."

Sebastien Ogier

Sebastien Ogier markierte auch in WP12 und WP13 die Bestzeit Zoom

Die Reifen waren in dieser Prüfung das bestimmende Thema. Alle schonten die Spikereifen für die nachfolgende "Rämmen"-WP. Mikkelsen kam knapp nicht an Latvalas Zeit heran, ist aber weiterhin in Schlagdistanz. "Ich versuchte etwas Druck auszuüben, habe aber auf die Reifen Acht gegeben. Ich bin mit dieser Prüfung zufrieden, weil ich clever gefahren bin", nickt der Norweger zufrieden. Spannend ging es hinter dem Spitzenduo zu.

Östberg verteidigte Rang drei, während Hirvonen wieder Tänak für Platz vier überholte. "Die Straßen sind komplett zerstört. Manchmal sind die Spuren bis zu 20 Zentimeter tief", bemängelt Hirvonen. "Wir hatten Glück, dass wir keine Reifenschäden hatten." Auch Östberg kontrollierte das Geschehen, obwohl die Windschutzscheibe seine DS3 gebrochen war. "Die Reifen sollten okay sein. Ich habe die Zwischenzeiten mit Mikko kontrolliert und auf die Reifen aufgepasst." Sein Polster auf Hirvonen beträgt 12,3 Sekunden.


Fotos: WRC: Rallye Schweden, Freitag


Tänak hat nach WP13 3,1 Sekunden Rückstand auf den Finnen. "Ich mache mir im Moment keine Sorgen über Reifenschäden, aber ich passte gut auf die Reifen auf, denn es kommt noch eine sehr lange Prüfung", sagt der Este, der in diesem Jahr besonnener als in der Vergangenheit fährt. Hinter Tänak hält Meeke den sechsten Platz. Auf den weiteren Positionen folgen Tidemand, Henning Solberg (Ford), Evans und Ogier. Anschließend steht am Freitag noch die "Rämmen"-Prüfung auf dem Programm, gefolgt von zwei kurzen Superspecials.

Gesamtwertung nach 13 von 24 Prüfungen (Top 10):
01. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) - 1:33:11,3 Stunden
02. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +7,5 Sekunden
03. Mads Östberg (Citroen) +48,5
04. Mikko Hirvonen (Ford) +1:00,8 Minuten
05. Ott Tänak (Ford) +1:03,9
06. Kris Meeke (Citroen) +2:22,0
07. Pontus Tidemand (Ford) +2:34,7
08. Henning Solberg (Ford) +2:41,2
09. Elfyn Evans (Ford) +3:26,4
10. Sebastien Ogier (Volkswagen) +3:58,4

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