• 23.03.2007 14:22

  • von Britta Weddige

Wilson: "Müssen uns jetzt ein Polster schaffen"

Ford-Teamchef Malcolm Wilson will die Stärke von Citroën nicht unterschätzen und hat seine eigene Strategie im Kampf um die Weltmeisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Ford-Teamchef Malcolm Wilson hat allen Grund, mit dem bisherigen Verlauf der Rallye-Weltmeisterschaft zufrieden zu sein. Zwar dominierten beim Auftakt in Monte Carlo noch die Citroën-Werkspiloten Sébastien Loeb und Daniel Sordo mit dem neuen C4 WRC, doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Ford war in Schweden und Norwegen siegreich, fuhr sonst immer aufs Podium und führt damit in der Herstellerwertung und mit Marcus Grönholm in der Fahrerwertung. Zudem ist das Ford-B-Team Stobart nach wie vor Ditter bei den Herstellern.

Titel-Bild zur News: Malcolm Wilson

Malcolm Wilson will bei den nächsten Läufen den Vorsprung ausbauen

Doch es stehen noch zwölf Läufe an in dieser Saison und da kann viel passieren, das weiß auch Wilson. "Wir müssen versuchen, die erste Hälfte der Saison zu nutzen, denn Loeb hat ein neues Auto und wir müssen in den ersten Läufen so schnell und zuverlässig wie möglich sein", sagte der Brite im Interview mit 'Crash.net Radio'.#w1#

Man dürfe auch nicht vergessen, dass später in der Saison noch mehrere Läufe auf Asphalt anstehen: "Und wir haben gesehen, wie stark Sébastien und Daniel auf Asphalt waren. Wir müssen jetzt also versuchen bei den Läufen, die unserem Auto und unseren Fahrern besser liegen, so viele Punkte wie möglich anzusammeln."

"Der Fight gegen Sébastien wird nicht leicht." Malcolm Wilson

Ford müsse es nach dem Eichhörnchenprinzip angehen, erklärte Wilson seine Strategie: "Wir müssen Läufe gewinnen und versuchen, immer mit beiden Autos in den Punkten zu sein. Aber wir machen uns da nichts vor. Der Fight gegen Sébastien wird nicht leicht. Trotzdem: Wir haben sehr gute Fahrer und wir haben ein tolles Auto und wir hoffen einfach, dass wir auf das bisher Erreichte aufbauen können."

Citroën werde den C4 WRC weiter verbessern, deshalb müsse auch Ford seinen Focus RS WRC 06 ständig weiterentwickeln: "Aber Sébastien und der C4 - diese Kombination wird schwer zu schlagen sein."

Die Arbeit am neuen Auto, dem 2007er-Focus, ruhe derzeit, berichtete Wilson. Ford plane aber, im August eine neue Ausbaustufe des 2006-er Autos herauszubringen. "Derzeit arbeiten wir aber unter Hochdruck am aktuellen Auto und entwickeln in Bereichen, die nicht von der FIA homologiert werden müssen", so der Teamchef.

Einfach sei das nicht, schließlich habe er mit M-Sport zum Beispiel in Mexiko gleich neun WRC-Autos betreut, die zwei des Werksteams, drei von Stobart, zwei von Munchi's und zwei von Gareth und Austin MacHale. "Das ist eine ganz schöne Aufgabe. Jede kleine Verzögerung zieht eine Kettenreaktion nach sich. Wenn die Autos nur einen Tag später zurückkommen, wird es stressig, denn sie müssen ja trotzdem pünktlich zum nächsten Lauf geschickt werden und wir müssen in der Zwischenzeit alle Autos wieder herrichten."