• 29.11.2016 20:10

  • von David Evans (Haymarket)

Weltrat in Wien: Was für die Rallye-WM zu erwarten ist

Der Motorsportweltrat wird in Wien Änderungen für die Rallye-WM 2017 absegnen: Die Startreihenfolge, der Kalender und die WRC-Trophy stehen auf der Agenda

(Motorsport-Total.com) - FIA-Rallye-Direktor Jarmo Mahonen gibt zu, dass die Startreihenfolge in der abgelaufenen Saison der Rallye-Weltmeisterschaft zu weit gegangen ist. Man geht davon aus, dass der FIA Motorsportweltrat beim Treffen in Wien einer Änderung zustimmen wird. Außerdem wird bei diesem Meeting der endgültige Kalender für die WRC-Saison 2017 abgesegnet. Klarheit wird auch bezüglich der neuen WRC-Trophy für Privatfahrer erwartet, die in Zukunft die World-Rally-Cars von 2016 einsetzen können.

Titel-Bild zur News: Citroen C3 2017

Neue Autos, neue Regeln, aber keine neuen Rallyes: Countdown für 2017 Zoom

Bezüglich der Startreihenfolge musste in diesem Jahr der WM-Führende bei jeder Rallye am Freitag und Samstag als Erster auf die Strecke. Diese Regel half auf der einen Seite dabei, die Serie abwechslungsreicher zu gestalten. Im Frühjahr gewannen sechs verschiedene Fahrer bei sechs aufeinanderfolgenden Rallyes. Auf der anderen Seite sorgte diese Regel auch für viele Diskussionen im Service-Park.

Weltmeister Sebastien Ogier stellte sich vehement gegen diese Regel und sprach sogar davon, den Sport zu verlassen, wenn sich nichts ändert. Mahonen gibt zu: "Ich war der Architekt hinter der Änderung für dieses Jahr, und sie ging zu weit. Ich sprach mit allen Fahrern und ich denke nicht, dass es eine schwierige Entscheidung war. Sie sind alle für eine Änderung im nächsten Jahr. Was wir in diesem Jahr hatten, ging zu weit." Im nächsten Jahr wird nur noch der erste Tag nach dem WM-Stand gestartet und anschließend nach dem Zwischenklassement der Rallye.

Keine Überraschungen beim Kalender

Abgesehen von dieser Änderung wird auch erwartet, dass der Motorsportweltrat den WRC-Kalender für 2017 absegnet. Er wird 13 Rallyes umfassen und praktisch identisch zu diesem Jahr sein. China und die Türkei werden nicht dabei sein. "Wir haben uns die Situation in der Türkei angesehen", spricht Mahonen die politischen Umbrüche am Bosporus an. "Wir wollen kein Risiko eingehen. Genauso ist es mit China. Wir wollen nicht auf etwas wetten, das etwas unsicher ist. Niemand weiß, wie die Situation in der Türkei in einem Jahr sein wird. Es ist besser, wenn wir warten."

Der letzte wichtige Punkt beim Treffen des Motorsportweltrats betrifft die WRC-Trophy. Laut diesem Reglement dürfen dann Privatiers mit World-Rally-Cars von 2016 oder älteren Modellen in dieser neuen Klasse antreten. Ein Fahrer wird für das Trophy-Klassement bei sieben Rallyes antreten müssen. Diese neue Klasse wird einen Aufschwung für die Privatiers bilden, denn es würde Autos von M-Sport, PH-Sport (Citroen), Volkswagen und eventuell Hyundai geben.