Wales: Ogier feiert neunten Saisonsieg

Doppelsieg für Volkswagen beim Saisonfinale: Weltmeister Sebastien Ogier gewinnt in Wales vor Jari-Matti Latvala - Thierry Neuville mit Platz drei Vizeweltmeister

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Ogier hat seine Weltmeistersaison mit einem Sieg gekrönt: Der Volkswagen-Werksfahrer gewann die Rallye Großbritannien und feierte seinen neunten Saisonsieg. Für Volkswagen war es ein voller Erfolg, denn Jari-Matti Latvala sorgte als Zweiter für den zweiten Doppelsieg in diesem Jahr. Dennoch verpasste der Finne Platz zwei in der Weltmeisterschaft. Ford-Pilot Thierry Neuville holte sich die drei Bonuspunkte in der Power Stage und kletterte als Dritter auf das Podest. Damit ist der Belgier, der im kommenden Jahr für Hyundai fahren wird, in seiner zweiten vollen WRC-Saison Vizeweltmeister.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier hat seine WM-Saison mit einem neunten Sieg gekrönt Zoom

Platz vier ging an Mads Östberg (Ford), der ein versöhnliches Ende einer schwierigen Saison feierte. Volkswagen-Junior Andreas Mikkelsen zeigte im Laufe der Rallye sein Talent und wurde Fünfter. Die Positionen sechs und sieben gingen an Martin Prokop (Ford) und Dani Sordo. Nach den Unfällen von Mikko Hirvonen und Robert Kubica war Sordo der einzige Citroen-Pilot im Ziel. Die WRC2-Wertung gewann Elfyn Evans im neuen Ford Fiesta R5. In der Gesamtwertung belegte der Waliser vor heimischer Kulisse Rang acht.

Für Volkswagen und Ogier wurde das Finale in Wales zu einem Triumphzug. Für Ogier war es der 16. Sieg in seiner WRC-Karriere und der erste bei der berühmten Rallye-GB. 2013 war das Jahr des Franzosen. "Natürlich habe ich das nicht erwartet. Es ist unglaublich und ich bin sehr glücklich", sagt Ogier überwältigt im Ziel. "Der Dank geht an das Team, denn das Auto war an diesem Wochenende wieder perfekt."

"Diese Rallye war in der Vergangenheit nicht so gut für mich. Es war eine perfekte Saison." Ab Montag ist der Blick auf 2014 und die Mission Titelverteidigung gerichtet: "Natürlich wollen wir wieder um den Titel kämpfen, aber ob wir wieder so viele Siege schaffen, wird eine große Herausforderung werden." Neun Stück waren es an der Zahl. Dazu gewann Latvala in Griechenland. Volkswagen gewann in diesem Jahr zehn der insgesamt 13 Rallyes.

Latvala wollte in Wales seinen dritten Sieg in Folge feiern, doch Ogier war zu stark. Im Ziel hatte Latvala nach 22 Prüfungen 21,8 Sekunden Rückstand. "Natürlich bin ich enttäuscht, denn ich habe hier 2011 und 2012 gewonnen. Ich war hungrig auf den dritten Sieg. Mein Speed war gut, aber ich hatte kleine Fehler. Ich hatte an diesem Wochenende Probleme mit dem Rhythmus", analysiert Latvala. "Daran muss ich für das nächste Jahr arbeiten."


WRC: Rallye Großbritannien

Neuville ist Vizeweltmeister

Mit Platz drei machte Neuville endgültig die Vizeweltmeisterschaft klar. "Ich bin sehr glücklich", jubelt die Entdeckung des Jahres. "Zu Saisonbeginn konnten wir uns das nicht vorstellen. Nicolas (Gilsoul, Co-Pilot; Anm. d. Red.) und ich haben hart daran gearbeitet. Mit unseren Möglichkeiten haben wir das Beste gemacht. Ich bedanke mich bei allen Menschen, die uns geholfen haben."

Neuvilles Zukunft heißt Hyundai: Deshalb hieß es in Wales Abschied nehmen von M-Sport. "Natürlich bin ich etwas traurig, aber ich muss nach vorne schauen. Das nächste Jahr wird sicher schwierig, denn es gibt viel Arbeit in einem neuen Team. Mit unserer Erfahrung sollten wir es schaffen. Es startet ein neues Kapitel für die kommenden Jahre. Wir werden unser Bestes geben, damit wir in Zukunft auch ganz vorne sind."

Thierry Neuville

Thierry Neuville holte in dieser Saison sieben Podestplätze Zoom

Spannend ging es bis zum Schluss im Duell zwischen Östberg und Mikkelsen um Rang vier zu: Schließlich setzte sich Östberg durch. Es war sein bestes Ergebnis seit dem dritten Platz in Finnland. "Es war ein gutes Duell. Schade, dass es nicht schon früher so gut gelaufen ist. Es ist schön, dass ich einen guten letzten Tag hatte", bewertet der Norweger seine Leistung positiv. "Es gab einige Erfolge beim Speed, bei Prüfungsbestzeiten, aber es gab auch schlechte Sachen."

Östberg entscheidet Duell gegen Mikkelsen

"Wir haben aber viel gelernt. Ich bin froh, dass die Saison zu Ende ist und ich ein neues Jahr starten kann." Östberg wird auch im kommenden Jahr in der WRC fahren. Welches Auto das sein wird, ist aber noch nicht entschieden. Fix ist, dass Mikkelsen auch 2014 im Polo R WRC sitzen wird. In Wales zeigte der Youngster einmal mehr sein Talent. "Es war ein gutes Wochenende, auch wenn es nicht so wie gewünscht geendet hat."

"Leider sind mir Fehler unterlaufen, die mir den vierten Platz gekostet haben. Abgesehen von diesen Fehlern habe ich an diesem Wochenende einen sehr guten Speed gezeigt. Es war ein unglaubliches Jahr", so Mikkelsen. Im Ziel fehlten ihm schließlich 15,2 Sekunden auf Östberg. Als Sechster kam der Tscheche Prokop ins Ziel. "Unsere Saison war perfekt, ich bin sehr glücklich."

Andreas Mikkelsen

Volkswagen-Junior Andreas Mikkelsen zeigte in Wales sein Talent auf Zoom

"Nach Spanien hatte ich ein gutes Gefühl, aber zu Beginn war es hier nicht so gut. Wir haben dann einige Sachen verändert. Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden", strahlt Prokop. "Hoffentlich sehen wir uns in Monte Carlo." Eine enttäuschende Rallye erlebte dagegen Citroen. Hirvonen schied am Freitag nach einem heftigen Überschlag aus. Kubica, der in Wales sein Debüt in einem WRC-Boliden gab, legte den DS3 gleich zweimal aufs Dach.

Sordo der einzig verbliebene Citroen

Sordo hatte schon vor dem Start der Rallye fünf Strafminuten aufgebrummt bekommen, da Citroen einen Fehler bei der Chassis-Zuordnung unterlaufen war. Im Ziel hatte der Deutschland-Sieger knapp achteinhalb Minuten Rückstand. "Es war schwierig, habe es aber mit dem Auto genossen. Aufgrund der Strafe war es von Beginn an schwierig", meint Sordo nach Platz sieben. Wie sieht seine Zukunft aus? "Ich weiß es noch nicht. Im Moment ist noch nichts klar. Ich führe Gespräche."

Platz acht der Gesamtwertung und der Sieg in der WRC2-Wertung ging an M-Sport-Nachwuchstalent Elfyn Evans, der einen neuen Ford Fiesta R5 steuerte. Jewgeni Nowikow (Ford) erreichte am Sonntag das Ziel in Llandudno, doch nach einem Crash am Vortag war er unter Rallye2-Regel unterwegs und spielte im Spitzenfeld keine Rolle. "Wir hatten bei dieser Rallye einige positive Momente. Ich holte zwei Punkte in der Power Stage und verbesserte mich auf WM-Rang sieben."

Daniel Sordo

Dani Sordo brachte den letzten Citroen ins Ziel nach Llandudno Zoom

"Wir haben bei dieser Rallye einen guten Speed gezeigt, aber leider ist uns gestern ein Fehler unterlaufen, der auf die Recce zurückzuführen ist." Und wie sehen Nowikows Pläne für das kommende Jahr aus? "Es ist noch nichts entscheiden." Die Saison 2013 ist somit vorbei. In der dritten Januar Woche fällt in Monte Carlo der Startschuss für 2014. Dann wird auch Hyundai mit dabei sein.