• 17.11.2013 18:28

Latvala: "Chance auf den Hattrick bestand"

Jari-Matti Latvala muss sich in Wales seinem Teamkollegen Sebastien Ogier beugen - Für die Zukunft hat sich der Finne einen Plan zurechtgelegt

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen beiden Jahren hieß der Sieger der Rallye Großbritannien Jari-Matti Latvala. Damals fuhr der Finne noch für Ford. In diesem Jahr war Latvala ebenfalls stark unterwegs, doch sein Volkswagen-Teamkollege Sebastien Ogier war über die komplette Distanz stärker. Latvala konnte nach einem schwierigen Beginn das Tempo des Weltmeisters halten, doch kleine Fehler sorgten dafür, dass der Abstand bei rund 20 Sekunden bestehen blieb. Der zweite Platz reichte Latvala nicht zum Vizeweltmeistertitel. Dennoch zeigte der 28-Jährige in der zweiten Saisonhälfte eine deutliche Steigerung.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala fehlten nach 22 Prüfungen 21,8 Sekunden auf Sebastien Ogier Zoom

Frage: "Jari-Matti, du wolltest an diesem Wochenende gewinnen, aber es hat nicht geklappt."
Jari-Matti Latvala: "Es bestand die Chance auf den Hattrick, aber es ist nicht passiert. Ich bin einige schlechte Prüfungen gefahren, weshalb es nicht geklappt hat. Ich hatte nicht die den besten Start in diese Rallye. Die Nachtprüfungen waren okay, aber in der ersten richtigen Prüfung, 'Hafren', habe ich zehn Sekunden auf Seb verloren. Das ist heutzutage zu viel, wenn man um Zehntelsekunden kämpft."

"Dann versuchte ich zurückzukommen, aber mir unterliefen einige Fehler. Ich holte auf, verlor wieder, holte auf und verlor wieder. Der Unterschied, den ich schon nach den ersten Prüfungen hatte, blieb mehr oder weniger gleich."

Frage: "Wie sehr hast du heute in der ersten Prüfung des Tages, in 'Dyfnant', angegriffen, um den Rückstand zu reduzieren?"
Latvala: "Ich pushte und bin gut gefahren, aber ich sah bei den Zwischenzeiten, dass ich etwas zurücklag. Dann lag ich wieder etwas vorne, aber wir reden nur von 0,3 Sekunden. Rein über das Fahren weiß man, dass man 20 Sekunden nicht aufholen kann. Meinen Speed konnte ich nicht weiter erhöhen. In 'Penllyn' habe ich trotzdem weiter angegriffen. In 'Clocaenog' wollte ich etwas mehr pushen, aber dann starb mir der Motor in einer Abzweigung ab. Ich bin den ganzen Tag nicht vom Gas gegangen, aber ich wusste, dass ich 20 Sekunden nicht aufholen kann."


Fotos: Jari-Matti Latvala, WRC: Rallye Großbritannien


Frage: "Was kannst du nun für das nächste Jahr machen, damit du Seb einholen und schlagen kannst?"
Latvala: "Zu Saisonbeginn hatte ich nicht den Speed, weil ich mich im Auto nicht wohlfühlte. Dann begannen im Frühling die Fortschritte, aber zu Saisonmitte war es sehr schlecht. In Finnland und Deutschland machte ich es komplett falsch. Seit damals habe ich den Speed auf Asphalt gefunden. Hier hatte ich den Speed auch auf Schotter. Jetzt muss ich noch die Feinabstimmung hinbekommen. Ich habe aber einige Ideen und weiß wo die Probleme liegen. Wenn ich meine Probleme lösen kann, dann wird 2014 ein interessantes Jahr."

Frage: "Du hattest trotzdem keine schlechte Saison. Du warst oft auf dem Podium und hast eine Rallye gewonnen."
Latvala: "Es war ein annehmbares Jahr. Es gab einige schlechte Momente, aber diese passierten genau bei Rallyes, bei denen ich normalerweise stark bin. Deshalb fühlt es sich enttäuschend an. Ich hatte keine guten Rallyes in Schweden und Finnland. Einige Rallyes, bei denen ich normalerweise gut bin, sind nicht so gut gelaufen. Australien war auch immer gut für mich, aber in diesem Jahr ist es auch dort nicht gelaufen. Deshalb fühlt es sich schwierig an."

"Das Team hat aber fantastische Arbeit geleistet. Die Autos sind konkurrenzfähig und stark. Für die kommende Saison ist alles vorhanden. Man muss aber den Kopf cool halten. Das ist das Fragezeichen. Das braucht man, wenn man um den WM-Titel kämpfen will."