Wales: Latvala gewinnt, WM-Entscheidung vertagt

Jari-Matti Latvala wiederholt seinen Vorjahressieg in Wales und verpatzt Citroen damit die WM-Party - Sebastien Loeb gewinnt heißes Duell um Platz zwei

(Motorsport-Total.com) - Nach fünf Siegen en suite musste sich Rekord-Weltmeister Sebastien Loeb heute bei der Großbritannien-Rallye in Wales erstmals seit Argentinien geschlagen geben. Der Citroen-Pilot ging am Schlusstag zwar noch an Petter Solberg (Ford) vorbei, konnte aber dessen Teamkollegen Jari-Matti Latvala nicht mehr abfangen.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala sicherte sich in Wales zum zweiten Mal hintereinander den Sieg Zoom

"Es geht besser, weil wir das Setup geändert haben. Ich habe mehr Grip", stellte Loeb schon am Vormittag fest. Der Franzose gewann die ersten beiden Sonderprüfungen Port Talbot 1 und Rheola 1 und ging damit an Solberg vorbei. Von da an entwickelte sich zwischen den beiden ein beinhartes Duell, das Loeb letztendlich um 0,9 Sekunden für sich entscheiden konnte. Die abschließende Powerstage hatte er noch mit 0,1 Sekunden Rückstand in Angriff genommen.

"Ich hätte ihn gerne geschlagen, aber ich habe am Morgen zu viel Zeit verloren", bedauert Solberg, der sich vor dem Wochenende eigentlich vorgenommen hatte, die Rallye zu gewinnen. "Ich freue mich für Ford, aber statt Erster und Dritter hätten wir Erster und Zweiter werden sollen." Immerhin ist damit die Entscheidung in der Konstrukteurs-WM vertagt, für die Citroen in Wales um sechs Punkte mehr gebraucht hätte als Ford.

Loeb so gut wie Weltmeister

In der Fahrerwertung ist Loeb der Titel kaum noch zu nehmen. Der 38-Jährige führt nach zehn von 13 WM-Events mit 219 Punkten vor seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen (158). Letzterer hatte das ganze Wochenende zu kämpfen, sicherte aber Platz fünf mit dem Sieg in der Powerstage ab. "Ich hatte Schwierigkeiten, den Speed und das Vertrauen zu finden. Heute ging es zumindest ein bisschen besser", sagt der Finne. "Das ist nicht das Ergebnis, für das wir gekommen sind, aber es ist schön, die Rallye so zu beenden."

An der Spitze ließ sich Latvala von all dem nicht beeindrucken: Der Vorjahressieger gewann acht von 19 Sonderprüfungen und baute seinen Vorsprung auch am Schlusstag weiter aus - von 24,5 auf 27,8 Sekunden. Loeb gelang es zwar, mit drei gewonnenen Sonderprüfungen noch 3,1 Sekunden wegzuknabbern, doch für eine ernsthafte Attacke auf die Spitze war das zu wenig. Für Latvala war es der sechste Sieg in der Rallye-WM.

Sebastien Loeb

Sebastien Loeb ist der neunte WM-Titel hintereinander kaum noch zu nehmen Zoom

"Ein fantastisches Gefühl", jubelt er. "Wales ist eine meiner Lieblingsrallyes. Ich habe sie schon im Vorjahr gewonnen und es ist toll, nach so einem Kampf zu triumphieren. Ehrlich gesagt ist es ein Sieg für das Team. Sie haben so hart am Auto gearbeitet und es ist bei dieser Rallye wirklich großartig gelaufen. Ich war happy mit dem Setup und der Leistung. Nach der Rallye Finnland hatte ich einige Zweifel, aber es ist schön, hier so stark zurückzuschlagen."

Beinahe-Aufgabe von Östberg

Mads Östberg schrammte am Podium letztendlich doch relativ deutlich vorbei - auch wegen technischer Probleme bis zum Mittags-Servicepark: "Der Motor lief nicht so, wie er sollte", berichtete der Ford-Pilot bereits nach SP14. "Wir wollten schon aufgeben, weil ich es fast nicht zur ersten Prüfung geschafft hätte. Die Telefonverbindung war auch schlecht, sodass ich nicht verstehen konnte, ob wir weitermachen oder aufgeben sollen."

Jewgeni Nowikow (Ford) verlor bei einem Abflug rund eine halbe Minute und fuhr danach den sechsten Platz sicher ins Ziel, unmittelbar vor Thierry Neuville (Citroen) und Matthew Wilson (Ford), der mit Motor-Fehlzündungen zu kämpfen hatte. Für Ott Tänak (Ford) war die Rallye an sechster Stelle liegend auf SP17 (Port Talbot 2) zu Ende: Nowikows Teamkollege verlor das rechte Vorderrad und musste aufgeben.


Fotos: WRC: Rallye Großbritannien


Die Super-2000-Klasse wurde von Sebastien Ogier vom Start weg beherrscht: Der Franzose markierte in 16 der 19 Sonderprüfungen Bestzeit. Schon nach der ersten Etappe, die vom walisischen Küstenort Llandudno gen Süden führte, lag er mehr als eine Minute vor der Konkurrenz und baute seinen Vorsprung dank einer fehlerfreien Vorstellung immer weiter aus. Der SWRC-Sieg ging an Craig Breen (Ford) - drei Monate nach dem Tod seines früheren Beifahrers Gareth Roberts.

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