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  • 19.09.2014 15:20

  • von David Evans (Haymarket)

Trotz FIA-Veto: WRC-Promoter hält an Plänen für 2015 fest

Trotz FIA-Ablehnung will der WRC-Promoter die angedachten Pläne für 2015 umsetzen - Jost Capito kann die Entscheidung des Weltrats nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye-Weltmeisterschaft schmiedet weiterhin Pläne für eine radikale Veränderung des Formats, obwohl der gegenwärtige Vorschlag vom Motorsport-Weltrat der FIA in der vergangenen Woche abgelehnt wurde. WRC-Promoter Oliver Ciesla und Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito, die beiden Hauptbefürworter der neuen Pläne, glauben, dass die Veränderungen der Power-Stage im kommenden Jahr umgesetzt werden.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Noch ist offen, wie das Finale eines WM-Laufes im kommenden Jahr aussehen wird Zoom

Die größte Veränderung betrifft einen Koeffizienten bei der Zeitnahme des normalen Rallye-Ablaufs. Jede Sekunde wird durch zehn dividiert und ist eine Zehntelsekunde für das finale "Shootout" wert. "Ich glaube, dass das der richtige Fortschritt für die WRC ist, um das Ziel, mehr Leute zu erreichen, zu erfüllen", glaubt Ciesla. "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass wir nicht optimistisch sein können."

Obwohl die Fahrer und Co-Piloten einstimmig gegen dieses Format gestimmt haben, ist Capito überzeugt, dass das der richtige Weg für die Zukunft ist. "Man sollte nicht auf die Wünsche der Fahrer hören", sagt Capito, denn "sie investieren nicht in diesen Sport. Sie verdienen mit diesem Sport Geld. Die sind für den Rallyesport wichtig, aber sie sollten nicht ins Reglement involviert sein."

"Sie sollten in Sicherheitsfragen eingebunden werden, zweifellos. Und sie sollten auch in die Organisation einer Rallye eingebunden werden, denn in diesem Bereich sind sie die Experten. Bei den anderen Angelegenheiten sollten die Leute, die Geld in diesen Sport investieren, das letzte Wort haben", sagt Capito seine Meinung klar. "Den Fahrern ist bewusst, dass etwas passieren muss, zumindest sind es sich unsere Fahrer. Sie wissen auch, dass niemand einen besseren Vorschlag gemacht hat."


Fotos: WRC: Rallye Australien


"Man darf nicht vergessen, dass Fahrer immer gegen Veränderungen sind. Sie sagten auch, dass die Power-Stage die WRC killen würde, aber das ist nicht geschehen. Die Fahrer wollen den puren Sport, aber sie sind etwas kurzsichtig. Wenn der Wert des Sports nicht vorhanden ist, dann kommen auch keine Hersteller und sie haben keinen Job", spricht Capito die Gesamtsituation an.

Capito von FIA-Entscheidung nicht überrascht

Er war auch nicht überrascht von der Entscheidung des Motorsport-Weltrates. "Ich hatte die Ahnung, dass es nicht akzeptiert werden würde, weil Jean Todt die Idee nicht gefällt", sagt Capito weiter. "Ich finde es aber erstaunlich, dass ein einstimmiger Beschluss der WRC-Kommission, also von Leuten, die im WRC-Business involviert sind, einstimmig von Leuten abgelehnt wird, die nicht involviert sind."

"Für mich ist es ein Schlag ins Gesicht der Kommission. Es ist eine Entscheidung gegen das Vertrauen in die WRC-Kommission und den Promoter - mehr noch gegen den Promoter. Jeder hat diesen Vorschlag voll und ganz unterstützt. Und dann wurde er abgelehnt. Ich weiß nicht, ob so etwas schon in der Vergangenheit passiert ist."