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  • 29.01.2008 11:18

  • von Dieter Rencken

Tajima: "Wir brauchen weitere Hersteller!"

Suzuki-Sportchef Nobuhiro Tajima sprach mit 'Motorsport-Total.com' über die Debütsaison seines Teams und seine Erwartungen für die nächsten Jahre

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Es ist Ihre erste volle Saison und die Rallye Monte Carlo ist der erste Event dieser ersten vollen Saison. Wie fühlen Sie sich?"
Nobuhiro Tajima: "Es ist aufregend und faszinierend. Denn unsere Fahrer und unser gesamtes Team arbeiten wirklich hart und haben ein wirklich tolles Ergebnis geholt. Deshalb bin ich sehr, sehr glücklich."

Titel-Bild zur News: Toni Gardemeister

Suzuki erlebte bei der Rallye Monte Carlo einen erfolgreichen Saisonauftakt

Frage: "Gab es irgendwelche unvorhersehbaren Probleme?"
Tajima: "Nein, es gab nur kleinere Probleme. Es ist ja unser Debüt, da ist es normal, dass man kleinere Probleme hat. Wir haben aber keine größeren Sorgen."#w1#

Frage: "Bei der Fahrerpaarung haben Sie sich für eine Mischung aus Erfahrung und Jugend entschieden. Klappt das gut?"
Tajima: "Ja, das ist eine ganz tolle Kombination. Denn Toni Gardemeister ist schon bei rund 100 WM-Läufen an den Start gegangen, er hilft sowohl mir als auch Per-Gunnar Andersson mit seiner Erfahrung weiter. Wir haben alle zusammen ein sehr gutes Verhältnis. Die Kombination mit P-G und Toni ist sehr gut."

Frage: "Was sind Ihre Ziele für diese Saison?"
Tajima: "Wir würden natürlich schon gern auch aufs Podest kommen und vielleicht auch so viele Punkte wie möglich holen. Aber das Wichtigste ist, dass wir noch mehr Erfahrung sammeln und dazulernen. Denn wir sind ja noch Newcomer. Wir haben viel Erfahrung in der Junioren-Weltmeisterschaft, aber die J-WRC und die WRC sind völlig unterschiedlich. Deshalb wollen wir mehr lernen und wir brauchen auch mehr Erfahrung. Deshalb wollen wir in diesem Jahr einfach viel fahren und erfahrener werden."

2010 soll der WM-Titel gelingen

Frage: "Suzuki hat sich selbst als Ziel gesetzt, zu siegen. Zunächst Rallyes und dann Meisterschaften. Welchen Zeitrahmen haben Sie sich dafür gesetzt?"
Tajima: "Oh, das ist nicht so einfach zu beantworten. Im Motorsport muss an mit dem Ziel antreten, Siege zu holen, das ist normal. Aber so einfach ist das nicht, weil das Niveau sehr, sehr hoch ist. Wir wollen gewinnen und ich hoffe, dass es vielleicht innerhalb von drei Jahren soweit ist."

Frage: "Beziehen sich diese drei Jahre darauf, den Titel zu holen oder Rallyes zu gewinnen?"
Tajima: "Sie beziehen sich darauf, den Titel zu holen. Denn wir sind auch im dritten Jahr Junioren-Weltmeister geworden. 2002 sind wir eingestiegen, 2004 waren wir Weltmeister. Deshalb hoffe ich, dass wir das auch in der WRC so hinbekommen."

"Wir sind auch im dritten Jahr Junioren-Weltmeister geworden." Nobuhiro Tajima

Frage: "Für den Start in der WRC wurde das Team umstrukturiert und neu organisiert. Was waren die wichtigsten Veränderungen?"
Tajima: "Letztes Jahr war ein Testjahr und auch die Rallyes, die wir gefahren sind, waren Tests. Wir hatten nur ein Auto am Start. In diesem Jahr sind wir offiziell eingestiegen. Deshalb ist dieses Jahr etwas völlig anderes als das Vorjahr. In diesem Jahr treten wir mit zwei Autos bei 15 Läufen an, deshalb musste das Team und alles geändert werden."

Frage: "Wie groß ist das Team?"
Tajima: "In Japan, wo wir an unserem gesamten Rallyeprogramm arbeiten, sind es fast 100 Mitarbeiter. In Europa, in Frankreich sind es rund 30 Technik-Mitarbeiter."

Frage: "In der Junioren-Weltmeisterschaft gab es einen Ableger in Ungarn, existiert der noch?"
Tajima: "Ja, sie kümmern sich auch um den Gruppe-N Suzuki Swift Cup. Sie sind auch sehr erfolgreich. Wir haben auch noch viele andere Ableger auf der ganzen Welt."

Frage: "Es wird einige Veränderungen in der WRC geben. Wie schätzen Sie die Entwicklung der WRC in den kommenden fünf Jahren ein?"
Tajima: "Wir investieren sehr viel. Wir möchten mit diesem Auto weitermachen, denn wir haben schon sehr viel Geld dafür ausgegeben. Aber wichtiger ist, dass wir weitere Hersteller gewinnen können. Wenn nur wenige Hersteller teilnehmen, ist es keine große Leistung von uns, den Titel zu holen. Wir brauchen mehr neue Hersteller, neue Gegner. Wenn es Newcomer gibt, bin ich zufrieden, wenn nicht, dann bin ich nicht zufrieden. Ich brauche neue Gegner und mehr Wettbewerb. Wenn ich im Titelkampf gegen ein sehr starkes Feld gewinnen kann, dann ist das eine sehr gute Leistung. Wir brauchen neue Hersteller, und zwar nicht nur einen, sondern zwei, drei, vier, fünf... (lacht; Anm. d. Red.)"