Suzuki: Wohin geht der Weg ?

(Motorsport-Total.com) - Mit großen Ambitionen ist Suzuki im vergangenen Jahr erstmals mit dem neu entwickelten SX4 WRC in der WRC angetreten, 2008 bestreiten die Japaner ihre erste volle Saison in der Rallye-Weltmeisterschaft. Doch die Piloten Toni Gardemeister und Per-Gunnar Andersson müssen sich mit kleinen Erfolgserlebnissen begnügen. Andersson holte beim Saisonauftakt in Monte Carlo einen Fahrerpunkt, Gardemeister in Schweden zwei. Insgesamt kamen die Japaner auf bisher zehn Herstellerpunkte.

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Bei Suzuki läuft nicht alles so, wie man es sich vorgestellt hatte

Dem gegenüber steht eine wesentlich höhere Zahl von Rückschlägen. Immer wieder streikt die Technik, mal gibt es Unfälle - dass beide Piloten einen Lauf beenden können, ist selten. Besonders schlecht lief es zuletzt in der Türkei, wo die Rallye für beide Piloten schon am Samstagmittag mit technischen Problemen beendet war. Zudem fehlt von den Zeiten her nach wie vor der Anschluss an die Topteams. Und so wird es bei den Japanern auch als Erfolgserlebnis gewertet, wenn man in den Sonderprüfungen regelmäßige Top-10-Zeiten holen kann.#w1#

"Suzuki muss seine Erfolge, also die Top-10-Zeiten und so weiter, verkaufen und die müssen sie auch feiern, denn sie brauchen ja auch irgendeine Motivation", sagte Rallye-Experte Armin Schwarz gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Aber für den ganz großen Wurf fehlt wahrscheinlich Budget und was ich glaube: Es fehlt eine komplett eingespielte Mannschaft."

Dazu kommt, dass Suzuki bald schon wieder von der Entwicklung in der WRC überholt wird. Denn der SX4 WRC, an dessen Kinderkrankheiten immer noch laboriert wird, muss spätestens dann ausgemustert werden, wenn die WRC-Autos ab 2011 auf Super-2000-Fahrzeugen basieren. Schon ab kommender Saison dürfen die neuen Fahrzeuge eingesetzt werden, ab 2010 sind die punkteberechtigt.

Wo also führt der Suzuki-Weg hin? Lohnt es sich noch, alle Mühen in den SX4 WRC zu stecken, mit dem höchstens noch zwei Jahre gefahren werden kann? "Meines Dafürhaltens müssten die schauen, dass sie eine Mannschaft zusammenbekommen, das Auto einfach standhaft machen und gar nicht groß weiterentwickeln, sondern sich komplett auf ein neues Auto mit dem S2000 plus Turbo konzentrieren", rät Experte Schwarz.

Im Servicepark macht ohnehin schon das Gerücht die Runde, Suzuki könne 2009 schon ein Jahr Pause einlegen, um sich völlig der Entwicklung eines neuen Autos für 2010 zu widmen. "Ich weiß nicht, ob da was dran ist, aber zumindest sieht man Teamchef Monster Tajima bei keiner Rallye mehr. Das ist eigentlich schon bezeichnend", so Schwarz. "Ich glaube, er wird erst wieder erscheinen, wenn das Auto besser läuft. Ich denke, dass er sich das wesentlich leichter vorgestellt hat, als es letztlich ist und jetzt hat er die Problematik, dass er Rede und Antwort stehen muss."

Zudem müsse Tajima einen Spagat hinbekommen: "Das Auto, ist eigentlich, wenn es fertig ist, ein altes Auto, das man nicht mehr fahren kann und das neue ist noch gar nicht entwickelt, dieses Problem hat er am Bein hängen."