• 24.04.2008 11:14

  • von Britta Weddige

Suzuki: Die Reise ins Ungewisse

Bei Suzuki weiß man noch nicht so recht, was einen in Jordanien erwartet - Das ist diesmal aber ein Vorteil, denn der Konkurrenz geht es auch nicht besser

(Motorsport-Total.com) - Suzuki geht mit einer Hoffnung in die Rallye Jordanien: Der Event ist für alle neu und damit hat die Konkurrenz erstmals in dieser Saison keinen Erfahrungsvorsprung. Diesen Umstand möchten die Japaner zu ihrem Vorteil nutzen. Dabei weiß das Team auch, welche neuen Herausforderungen in Jordanien auf die WRC zu kommen: Der Wüstensand kriecht in alle Ritzen und die Temperaturen werden enorm hoch sein.

Titel-Bild zur News: Per-Gunnar Andersson

Newcomer Suzuki hofft in Jordanien auf mehr Chancengleichheit

Das Ziel der Japaner ist klar: In Jordanien soll wieder gepunktet werden. Am SX4 WRC hat es einige Modifikationen gegeben, um den Boliden "wüstenfit" zu machen. Um die Zuverlässigkeit zu steigern, wurde das Motor-Kontroll-System überarbeitet. Unterboden und Ölwanne wurden verstärkt, damit der SX4 für die rauen Bedingungen in der Wüste gerüstet ist. Zudem wurde an der Kühlung gearbeitet und die Dämpfer wurden neu eingestellt, um dem Auto auf den Wüstenpisten die richtige Straßenlage zu geben.#w1#

Top 6 wären theoretisch drin

Die Suzuki-Piloten Toni Gardemeister und Per-Gunnar Andersson waren noch nie in ihrem Leben in Jordanien. "Es ist sehr schwer zu beurteilen, was uns erwarten wird", sagte Routinier Gardemeister, der schon mehr als 100 WM-Läufe auf dem Buckel hat. "Es ist irgendwie seltsam, so gar nicht zu wissen, was bei einem Lauf auf einen zukommt. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt in so einer Situation war! Ich denke allerdings, dass Jordanien ganz anders ist als die anderen Rallyes. Das kann für uns nur gut sein, denn damit herrscht mehr Chancengleichheit. Bisher hätten wir bei jeder Rallye das Potenzial gehabt, in die Top 6 zu fahren - wenn wir keine Probleme gehabt hätten. Wir müssen weiter hart arbeiten und darauf warten, dass alles zusammenpasst. Ich bin mir sicher, dass das bald der Fall sein wird."

"Derzeit müssen wir uns auf die Zuverlässigkeit konzentrieren, damit wir es ins Ziel schaffen." Per-Gunnar Andersson

"Es wird gewissermaßen eine Reise ins Ungewisse für uns, aber das gilt diesmal für alle", pflichtete Andersson bei. "Ich werde die Rallye aber angehen wie bisher alle in diese Saison: Ich werde Gas geben, aber nichts übertreiben und abwarten, wohin mich das führt. Unsere Pace war bisher sehr gut. Derzeit müssen wir uns auf die Zuverlässigkeit konzentrieren, damit wir es ins Ziel schaffen."

Tajima steckt realistische Ziele

Teamchef Nobuhiro "Monster" Tajima - selbst ein erfahrener Rallyepilot - weiß, dass man die Herausforderungen in der Wüste nicht unterschätzen darf. "Der Weg zum Erfolg ist selten eben", philosophierte der Japaner. "Die WRC ist für uns so reizvoll, weil sie so schwierig ist. Jedes Mal, wenn wir antreten, haben wir es mit neuen und noch größeren Herausforderungen zu tun. Die Rallye in Jordanien ist die neueste in einer langen Reihe."

Wegen der hohen Temperaturen und der unterschiedlichen Oberflächen sei die Jordanien-Rallye hart für Mann und Maschine. "Zudem haben wir auch keine Ahnung, was uns bei diesem neuen Event erwartet, aber wie die Piloten hoffe auch ich, dass das ein Vorteil für uns ist", fuhr Tajima fort. "Natürlich müssen wir noch einiges lernen. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, deshalb müssen wir uns realistische Ziele stecken. Ich hoffe aber, dass wir uns weiter steigern und mit beiden Autos in die Punkte fahren können. Wenn uns das bei dieser harten Rallye gelingen würde, wäre ich sehr zufrieden."