• 15.03.2009 15:20

  • von Britta Weddige

Stobart: Glück und Pech liegen nah beieinander

Matthew Wilson erbte auf Zypern in letzter Miunte noch Rang fünf und damit vier Punkte, Henning Solberg nach Kleinlasterunfall von Anfang an chancenlos

(Motorsport-Total.com) - Glück und Pech können oft nah beieinander liegen - davon kann das Stobart-Team nach der Rallye Zypern ein Lied singen. Der Glückspilz des Teams war Youngster Matthew Wilson. Er hatte sich die ganze Rallye über einen heißen Fight mit Citroën-Junior Sébastien Ogier im Platz fünf geliefert. Wilson hatte sich schon damit abgefunden, die Rallye als Sechster zu beenden. Doch ganze 200 Meter vor dem Ziel schied Ogier aus - Wilson erbte kampflos Platz fünf und damit vier Punkte. Das Sahnehäubchen war für den jungen Briten, dass er in der letzten Zypern-Prüfung seine erste WRC-Bestzeit holen konnte.

Titel-Bild zur News: Matthew Wilson, Rallye Zypern, Cyprus Rally

Matthew Wilson wird immer konstanter: Auf Zypern konnte er wieder gut punkten

Wie alle standen auch die Stobart-Piloten am Freitag vor der ungewöhnlichen Herausforderung, mit Schotterreifen auf Asphalt zu fahren. Das Team suchte fieberhaft nach der richtigen Abstimmung und installierte am ersten Tag ein Wasserkühlungssystem für die Bremsen. Für Samstag und Sonntag bekamen die beiden Fords dann wieder eine richtige Schotterabstimmung.#w1#

Wilson hatte am Freitag Probleme, auf Asphalt den richtigen Rhythmus zu finden. Er beendete den ersten Tag als Achter. Am Samstag machte er auf dem schlammigen Schotterpisten drei Plätze gut und ging als Fünfter in den Sonntag. Und der Abschlusstag entwickelte sich zum Krimi. In der 40 Kilometer langen vorletzten Prüfung würgte Wilson den Motor ab und er fiel hinter Juniorenweltmeister Ogier zurück auf Rang sechs. In der letzten Prüfung bekam er diesen fünften Platz durch Ogiers Last-Minute-Unfall wieder zurück.

"Für mich ist das ein großer Schritt nach vorn." Matthew Wilson

"Es war ein klasse Wochenende", bilanzierte Wilson. "Ich hatte am Freitag einen verhaltenen Start, aber den habe ich an den anderen beiden Tagen mehr als wettgemacht. Wir haben uns durch den Fehler in der langen Prüfung heute selbst unter Druck gesetzt und zehn Sekunden verloren. Aber damit lastete der Druck in der letzten Prüfung wieder auf Ogier. Den hat er wohl gespürt, als er kurz vor dem Ziel abgeflogen ist. Für mich ist das ein großer Schritt nach vorn. Wir haben das ganze Wochenende über gepusht, sind aber nie übers Limit gegangen. Das ist wirklich ermutigend."

Henning Solberg: Vor dem Start schon alles verloren

Henning Solberg war auf Zypern der Pechvogel im Team. Das Unglück ereilte ihn am Freitag, dem 13., morgens auf dem Weg zur ersten Prüfung. Der Norweger kollidierte mit einem Kleinlaster, der plötzlich abbog und ihm den Weg abschnitt. Solbergs Focus wurde so beschädigt, dass der Stobart-Pilot am Freitag gar nicht fahren konnte. Am Samstag konnte er mit 30 Strafminuten Rückstand endlich an den Start gehen. Solberg fuhr gute Zeiten und wurde am Ende 18., damit holte er zumindest einen Punkt für die Herstellerwertung.

"Es war ein sehr enttäuschender Start in die Rallye, da ich mich wirklich schon sehr darauf gefreut hatte", fasste Solberg sein Wochenende zusammen. "Danach lief es besser. Selbst bei tückischen Bedingungen hatte ich ein gutes Gefühl im Auto. Gestern konnte ich eine zweitschnellste Zeit fahren. Der Matsch auf den Pisten war ziemlich heftig und manchmal war es schwer, das Auto auf der Straße zu halten. Das Wichtigste ist, dass ich einen Punkt für das Team holen und meinen vierten Platz in der Fahrerwertung halten konnte."