• 05.12.2008 20:45

  • von Britta Weddige

SS7/8: Latvala gewinnt erste Wales-Etappe

Nach einem turbulenten ersten Tag der Rallye Wales führt Jari-Matti Latvala vor Weltmeister Sébastien Loeb, Suzuki übernachtet ebenfalls auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - In Wales ist ein langer und turbulenter Rallyetag zu Ende gegangen. Wegen der winterlichen Verhältnisse mussten zwei der insgesamt acht Wertungsprüfungen abgesagt werden, zudem kam es zu Verschiebungen im Zeitplan. Auch bei den beiden abschließenden Kurzprüfungen in der "Walters Arena" kam es zu Verzögerungen. Subaru-Pilot Chris Atkinson hatte einen schweren Unfall, die Prüfung musste unterbrochen werden.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala liegt nach der ersten Etappe in Wales in Führung

Der Tag hatte mit einem Paukenschlag begonnen: Junioren-Weltmeister Sébastien Ogier holte sich bei seinem WRC-Debüt gleich in der ersten Prüfung die Bestzeit und er führte die Rallye bis zum Nachmittag an. Dann aber warfen ihn technische Probleme in seinem C4 WRC zurück und an der Spitze der Ergebnisliste fanden sich wieder die bekannten Namen ein.#w1#

In Führung liegt nach dem ersten Tag Ford-Pilot Jari-Matti Latvala, der für viele als Favorit auf den Sieg gilt. Der junge Finne hatte bei eisigen Verhältnissen verhalten angefangen, sich dann aber nach vorn gearbeitet und am Nachmittag die Führung übernommen. "Der Tag war ganz okay", so Latvala, für den die Abendprüfungen einen besonderen Reiz hatten: "Es ist immer schwierig, mit dem Scheinwerferlicht die Eisplatten zu sehen."

"Ich bin sehr erleichtert, dass wir jetzt in den Servicepark zurückfahren können." Sébastien Loeb

Mit einem Rückstand von 12,9 Sekunden auf Latvala beendete Weltmeister Sébastien Loeb den ersten Tag in Wales. Der Citroën-Pilot arbeitete sich ebenfalls im Tagesverlauf nach oben. "Es es matschig, es ist rutschig. Ich bin sehr erleichtert, dass wir jetzt in den Servicepark zurückfahren können", fasste er den Tag zusammen, an dem die Bedingungen seiner Meinung nach öfter "am Limit" waren.

Richtig gut schlafen dürfte man bei Suzuki: Die Japaner übernachten ebenfalls auf einem Podiumsplatz. Per-Gunnar Andersson ist mit 9,6 Sekunden Rückstand Dritter. Der Schwede konnte noch in der letzten Prüfung an Subaru-Privatier Mads Östberg vorbeiziehen, der zwischenzeitlich auf einem sensationellen zweiten Platz hinter Ogier gelegen hatte.

Atkinson im Krankenhaus

Subaru-Pilot Petter Solberg beendete den Tag als Fünfter. Der Norweger hatte zwischenzeitlich mit völlig beschlagenen Scheiben zu kämpfen. Sein Teamkollege Atkinson war vor seinem Unfall auf Rang sechs gelegen. In der Kurzprüfung flog er jedoch ab, überschlug sich und beschädigte seinen Impreza schwer. Atkinson und sein Co-Pilot Stéphane Prévat sind nach Aussage des Teams unverletzt, weitere medizinische Untersuchungen sind jedoch zur Sicherheit notwendig. Atkinson wurde dazu ins Krankenhaus geflogen.

So liegt Loebs Citroën-Teamkollege Daniel Sordo nach dem ersten Tag auf Rang sechs. Stobart-Pilot Francois Duval ist Siebter, Debütant Ogier übernachtet auf Rang acht.

Überschlag von Hirvonen

Pech hatte Mikko Hirvonen im zweiten Werksford. Der Finne hatte den Tag auf Rang elf begonnen, überschlug sich dann aber am Nachmittag mit seinem Focus. Nun hat liegt er mit fünf Minuten Rückstand auf die Spitze außerhalb der Top 20. "Was für ein Tag. Ich bin immer noch enttäuscht wegen meines Überschlags. Es war nicht mein Fehler. Aber ich kämpfe weiter", sagte Hirvonen. Das muss er auch, denn sonst wird Ford kaum noch die Chance haben, in der Markenwertung den Rückstand von elf Punkten auf Citroën aufzuholen.

Turbulent geht es auch in der P-WRC zu, in der Andreas Aigner um den Weltmeistertitel kämpft. Er begann den Tag nach Plan und lag auf Rang drei, während sein Rivale Juho Hänninen Probleme hatte. Am Nachmittag konnte Hänninen jedoch die Führung übernehmen. Später wendete sich das Blatt wieder: Hänninen blieb in einem Wasserloch hängen und musste aufgeben. Während der Finne morgen unter SupeRally-Bedingungen wieder an den Start geht, liegt Aigner in der P-WRC auf einer Spitzenposition und ist damit auf Titelkurs.