SS7/8 abgesagt, Loeb nach Tag eins in Irland spitze
Wegen Überflutungen mussten die beiden Abendprüfungen in Irland abgesagt werden: Nach dem ersten Tag führt Sébastien Loeb überlegen vor Daniel Sordo
(Motorsport-Total.com) - Der erste Tag der Rallye Irland ist schneller zu Ende gegangen als erwartet: Wegen Überflutungen mussten die beiden Abendprüfungen, SS7 und SS8, abgesagt werden. Den ganzen Tag über hatte es geregnet, am Vormittag sogar sintflutartig mit peitschendem Wind. Aquaplaning hatte einige Piloten vor Probleme gestellt. Auf den Straßen der Abendprüfungen stand das Wasser so tief, dass dort nicht gefahren werden kann.

© McKlein/Citroen
Es läuft gut: Sébastien Loeb liegt nach dem ersten Tag komfortabel vorn
Damit steht das Ergebnis des ersten Tages schon nach der sechsten Wertungsprüfung fest: In Führung liegt souverän Rekordweltmeister Sébastien Loeb. Der Irland-Favorit hatte sich am Morgen mit Slicks für die falschen Reifen entschieden und begann den Tag auf Rang sieben. Danach legte er fünf Bestzeiten in Folge hin. Am Nachmittag zog der Franzose Winterreifen auf und übernahm die Führung. Nun kontrolliert er das Geschehen von der Spitze aus mit einem komfortablen Vorsprung von 44,4 Sekunden auf seinen Teamkollegen Daniel Sordo.#w1#
Sordo fing ebenfalls verhalten an, setzte am Nachmittag aber auch auf Winterreifen und verbesserte sich in der fünften Prüfung auf den zweiten Gesamtrang. Er hat selbst einen komfortablen Vorsprung von 20,4 Sekunden auf Ford-Pilot Mikko Hirvonen. Der Finne fährt seine bekannte Taktik: Bei den tückischen Bedingungen will er nicht zu viel riskieren, Punkte zu sammeln, ist ihm wichtiger.

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Mikko Hirvonen denkt an die Punkte und riskiert nicht zu viel Zoom
Auf Gesamtrang vier liegt nach dem ersten Tag Stobart-Pilot Henning Solberg. Der Norweger scheint mit den Bedingungen bestens zurechtzukommen, erinnern sie ihn doch eher an eine Schotter- als an eine Asphaltrallye. Er profitierte jedoch auch von Ausfällen. Sein Rückstand auf die Top 3 beträgt mehr als zwei Minuten. 1:08 Minuten dahinter folgt Conrad Rautenbach, der sein Debüt im neuen Citroën-Junior-Team gibt, auf Rang fünf.
Sein Teamkollege, der Monte-Carlo-Überrasschungssieger Sébastien Ogier, konnte sich im Tagesverlauf ebenfalls nach vorn arbeiten und beendete den Freitag als Sechster, gefolgt von Chris Atkinson, der im Junior-Team von Citroën in Irland als Gaststarter fährt. Stobart-Youngster Matthew Wilson liegt als Achter auf dem letzten Punkterang. Komplettiert werden die Top 10 von den beiden Lokalhelden Gareth MacHale (Ford) und Eamonn Boland (Subaru Impreza).
Die Pechvögel des ersten Tages
Der erste Tag der Rallye Irland und damit der WRC-Saison 2009 hatte bereits einige Dramen im Angebot. Der Freitag begann mit einer sensationellen Bestzeit von Ford-Jungstar Jari-Matti Latvala. Doch bereits in der zweiten Prüfung verlor der Finne wegen zweier Reifenschäden zwei Minuten. In der dritten Prüfung musste er mit einer beschädigten Aufhängung und einer kaputten Antriebswelle ganz aufgeben.
Von Latvalas Pech profitierte zunächst Urmo Aava, der sein Debüt bei Stobart gibt. Der Este war in der ersten Prüfung Zweitschnellster und übernahm in der zweiten Prüfung sensationell die Führung. Die konnte er bis zur Mittagspause behalten, doch dann musste er sich dem Druck des überstarken Loeb beugen. Aava fiel zunächst zurück auf Rang zwei, dann auf Rang vier. In der sechsten und letzten Prüfung des Tages blieb er mit seinem Ford schließlich in einem Graben hängen und rutschte im Gesamtklassement ab auf Rang elf.

