• 01.10.2010 18:48

  • von Britta Weddige

SS5-8: Loeb nach erstem Elsass-Tag deutlich in Führung

Sébastien Loeb führt nach dem Freitag vor Daniel Sordo und Sébastien Ogier - Matschige achte Wertungsprüfung als besonders tückische Herausforderung

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Loeb wird den Erwartungen bisher gerecht: Der Citroën-Star liegt nach dem ersten Tag bei seiner Heimrallye im französischen Elsass deutlich in Führung. Loeb holte in fünf der heutigen acht Wertungsprüfungen die Bestzeit und geht nun mit einem Vorsprung von 22,7 Sekunden in den zweiten Tag. Während Loeb sich vom Start weg an der Spitze hielt, gab es hinter ihm muntere Positionswechsel. Nach acht Prüfungen ist sein Citroën-Werkskollege Dani Sordo Zweiter.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb geht wie erwartet als Führender in den zweiten Tag

Der Spanier, der heute ebenfalls eine Bestzeit holte, hat allerdings nur 2,9 Sekunden Vorsprung auf Citroën-Junior Sébastien Ogier, der ebenfalls lange auf dem zweiten Rang lag und nun als Dritter übernachtet. Citroën-Privatier Petter Solberg mischte ebenfalls den ganzen Tag über vorne mit, fiel aber in der letzten Prüfung mit Problemen in der Benzinzufuhr zurück auf den fünften Platz. Damit übernahm Ford-Pilot Jari-Matti Latvala den vierten Platz, mit knappen vier Sekunden Vorsprung auf Solberg.#w1#

Latvala hat insgesamt 41,8 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Loeb, konnte aber heute zwei Mal die Bestzeit einfahren. Unter anderem auf der tückischen achten Wertungsprüfung, bei der alle Piloten über den rutschigen Matsch auf der Straße klagten. Die 24 Kilometer hinauf ins Skigebiet am Grand Ballon wurden damit zu einem richtigen Abenteuer, selbst Loeb räumte Probleme ein.

"Ich bin wirklich froh, dass ich diese Prüfung beendet habe." Sébastien Loeb

Latvalas Ford-Teamkollege Mikko Hirvonen konnte den Anschluss an die vorderen Plätze heute nicht halten und beendete den Tag mit 1:50 Minuten Rückstand auf Loeb auf dem sechsten Platz. Kimi Räikkönen hat bereits dreieinhalb Minuten Rückstand und übernachtet auf Platz sieben. Die drei Ford-Piloten Federico Villagra (Munchi's), Matthew Wilson (Stobart) und Ken Block (Monster) komplettieren die Top 10.

"Es war ein guter Tag, abgesehen jetzt von der letzten Prüfung. Sie war ziemlich tückisch, wir haben hier am Ende im Vergleich zur ersten Durchfahrt am Vormittag 40 Sekunden verloren. Ich bin lieber vorsichtig gefahren, die Bedingungen waren wirklich schlecht. Aber ansonsten lief der Tag gut, ich bin angekommen - ich bin wirklich froh, dass ich diese Prüfung beendet habe", bekennt Loeb.

"Es war kein schlechter Tag, auch wenn Sébastien schneller war. Aber diese letzte Prüfung war absolut verrückt, ich glaube, das war die schlimmste Prüfung, die ich in meinem Leben je gefahren bin", bestätigt Ogier. Am Ende war überall nur Matsch, und ich bin wirklich übervorsichtig gefahren. Wir hatten keinerlei Grip. Morgen will ich weiter pushen und wenn es geht, weiter gegen Dani und Petter fighten."

Latvala mag die Bedingungen

Während die meisten über die Bedingungen in der achten Wertungsprüfung klagten, kam Ford-Pilot Latvala damit bestens zurecht. "Wenn es sehr eng und sehr, sehr rutschig ist, dann funktioniert unser Auto wirklich gut", berichtet der Finne, der sich die Bestzeit geholt hatte und nun auch wieder das Podium anpeilen kann. "Jetzt wird die Rallye wieder richtig interessant. Schauen wir mal, was morgen drin ist."

"Wenn es sehr eng und sehr, sehr rutschig ist, dann funktioniert unser Auto wirklich gut." Jari-Matti Latvala

Für Gaststarter Yvan Muller war der erste Tag seines WRC-Debüts vorzeitig beendet. Der Tourenwagen-Weltmeister von 2008 musste wegen eines technischen Defekts an seinem Citroën Xsara WRC bereits am frühen Nachmittag aufgeben. Zu diesem Zeitpunkt lag Muller, der für das Petter Solberg World Rally Team an den Start geht, auf dem zwölften Gesamtrang. Der Franzose kann aber morgen nach SupeRally-Reglement weiterfahren.

In der J-WRC geht es Spitzenreiter Aaron Burkart vor allem darum, anzukommen und Punkte zu sammeln. Der deutsche Suzuki-Pilot möchte sich damit in eine gute Ausgangslage bringen, um den Titel beim Finale in Spanien fix machen zu können. Nach einem schwierigen Freitag liegt er außerhalb der Top 3, das Wichtigste für ihn ist aber, noch im Rennen zu sein. "Heute Morgen hatte ich massive Probleme, mein Heck hat überhaupt nicht funktioniert", berichtet Burkart. "Wenigstens habe ich es ins Ziel geschafft, ich hatte in den Wäldern einige Schrecksekunden. Das hat höllisch viel Zeit gekostet. Nun schauen wir mal, wie es morgen läuft."