• 27.04.2008 09:29

  • von Britta Weddige

SS19: Turbulente Mega-Prüfung

Auf der über 40 Kilometer langen Prüfung am Jordan wurde das Feld durcheinander gewürfelt - Sordo hält Anschluss an Leader Hirvonen

(Motorsport-Total.com) - Alle Beteiligten hatten damit gerechnet, dass die 41,45 Kilometer lange Prüfung "Jordan River" für Dramatik sorgen könnte. Und tatsächlich wurde das Gesamtklassement im Jordan-Tal wieder durcheinander gewürfelt. Eine Prophezeiung hat sich jedoch nicht erfüllt: Daniel Sordo hat als Straßenkehrer auf dem vielen losen Schotter nicht so viel Zeit verloren wie erwartet und so hält er den Anschluss an den Spitzenreiter Mikko Hirvonen.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen liegt in Jordanien weiter in Führung, aber es ist knapp

Sordo selbst hatte damit gerechnet, dass er mit seiner Startposition in dieser Prüfung bis zu 30 Sekunden verlieren könnte. Doch der spanische Citroën-Pilot fuhr mit dem Messer zwischen den Zähnen und war nur 2,3 Sekunden langsamer als Hirvonen. Damit geht Sordo mit nur 7,7 Sekunden Rückstand auf den finnischen Spitzenreiter in die Mittagspause. Die beiden werden sich am Nachmittag also ein Sekundenduell um den Sieg liefern.#w1#

"Es war unheimlich viel Schotter auf der Strecke, es war wirklich schwer zu fahren", sagte Sordo. "Jetzt warten wir mal die zweite Schleife ab. Wir haben zwar viel Zeit verloren, werden aber weiter unser Bestes geben." Spitzenreiter Hirvonen gab zu Protokoll: "Ich hatte eine ziemliche Schrecksekunde. Es war sehr rutschig und ich konnte einfach nicht schneller fahren. Aber es ist okay, denn ich liege ja noch in Führung."

Latvala jetzt Achter

Der tragische Held des Morgens, Jari-Matti Latvala, hat sich tapfer durch die lange Prüfung gekämpft. Der Finne hatte in der ersten Prüfung des Morgens die Führung übernommen, in der zweiten Prüfung brach aber seine hintere rechte Aufhängung. Latvala humpelte mit einem quer stehenden Hinterrad auch durch diese Prüfung, verlor zehn Minuten, aber ist noch im Rennen. Jetzt versucht er, den Servicepark zu erreichen, um am Nachmittag noch einmal anzugreifen und Schadensbegrenzung zu betreiben. Latvala ist abgerutscht auf Rang acht.

Damit ist Chris Atkinson im Subaru neuer Dritter. Auf das Führungsduo fehlen ihm aber schon mehr als drei Minuten. Dass er schon wieder einen Podiumsplatz holen könnte, will der Australier aber nicht überbewerten: "Wir müssen uns weiter steigern und eine bessere Pace finden. Es reicht nicht, wenn man so auf das Podium kommt."

Wilson fällt hinter Solberg zurück

Stobart-Youngster Matthew Wilson, der bisher auf dem Platz hinter Aktinson gelegen war, gehörte zu den Opfern dieser Prüfung. Der Engländer zog sich einen Reifenschaden zu und fuhr nach einigen Kilometern an den Straßenrand zum Reifen wechseln. Das kostete ihn mehr als drei Minuten. So konnte Stobart-Teamkollege Henning Solberg an ihm vorbeiziehen. Solberg ist nun Vierter, Wilson weiter Fünfter.

Auf Rang sechs ist nun Munchi's-Pilot Federico Villagra vorgerutscht, neuer Siebter ist Khalid Al Qassimi im dritten Werks-Ford. Er ist auf dem Weg, Geschichte zu schreiben und als erster arabischer Pilot überhaupt WRC-Punkte zu holen. Al Qassimi hat mehr als zwei Minuten Vorsprung auf den achtplatzierten Pechvogel Latvala. Latvala muss um den einen Fahrerpunkt kämpfen, denn ihm hängt der Gesamtneunte Gigi Galli im Nacken - der Stobart-Pilot hat nur 1,5 Sekunden Rückstand.

Bestzeit für Loeb

Die Bestzeit in dieser Prüfung holte sich Re-Starter Sébastien Loeb im Citroën. Seinen Spaß hatte der Franzose in dieser Prüfung aber nicht: "Es war nicht so schön, es lag auch bei mir noch viel Schotter herum. Ich hatte keinen Grip und bin nur irgendwie durchgefahren." Lob gab es aber für seinen Teamkollegen: "Dani iist wirklich klasse gefahren", so Loeb.

Ausgeschieden ist Per-Gunnar Andersson: Der schwedische Suzuki-Pilot, der nach seinem Missgeschick in der ersten Prüfung gestern unter SupeRally-Bedingungen an den Start gegangen ist, kam nicht bis ins Ziel der langen Jordan-Prüfung.