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SS11: Tag 2 endet problematisch für Leader Loeb
Sébastien Loeb liegt nach dem zweiten Tag auf Zypern weiter deutlich vorn, doch rund lief es nicht - Petter Solberg dreht am Nachmittag richtig auf
(Motorsport-Total.com) - Sébastien Loeb hat auch den zweiten Tag der Rallye Zypern als klarer Spitzenreiter beendet. Doch der Citroën-Pilot hatte am Nachmittag Probleme und sein Vorsprung, der zwischenzeitlich auf über eine Minute angewachsen ist, beträgt nun nur noch 49,8 Sekunden. Gesamtzweiter ist nach dem zweiten Tag Mikko Hirvonen. Der Ford-Pilot hatte am Vormittag mit einer Bestzeit den zweiten Platz von Daniel Sordo übernommen. Der spanische Citroën-Pilot ist Dritter. Er hatte zunächst noch versucht, Hirvonen wieder einzuholen, doch inzwischen beträgt sein Rückstand auf den Finnen 46,2 Sekunden.

© Citroen/Red Bull/McKlein
Statt sich nach vorn zu konzentrieren, muss Sordo seinen Podiumsplatz mit dem Messer zwischen den Zähnen verteidigen. Denn von hinten macht Petter Solberg im alten Citroën Xsara massiv Druck. Der Norweger scheint sich bei den Bedingungen richtig wohl zu fühlen: Am Morgen war es nach nächtlichem Regen noch nass, am Nachmittag wurden die Schotterpisten trocken und staubig. Und das nutzte Solberg, um zwei deutliche Bestzeiten hinzulegen. Damit verkürzte er seinen Rückstand auf die Top 3 von knapp eineinhalb Minuten auf 15,9 Sekunden.#w1#
Während Solberg am Nachmittag richtig aufdrehen konnte, bekam Spitzenreiter Loeb im tiefen trockenen Schotter und dem Staub Probleme. Der Franzose musste den Straßenkehrer spielen und sammelte dabei so viel Schotter auf seinen Bremsen an, dass diese teilweise kilometerlang ausfielen. Die Bremsen überhitzen, dazu würgte Loeb in der letzten Prüfung auch noch den Motor ab. "Es war ein schwieriger Nachmittag, zwei sehr schwierige Prüfungen", seufzte Loeb. "Wir haben Zeit verloren, aber wir führen immer noch und das ich das Wichtigste."
Hirvonen profitierte von Loebs Problemen und konnte seinem Rivalen in der letzten Prüfung des Samstags noch einmal 14,8 Sekunden abnehmen. "Ja, ich scheine gelernt zu haben, wie man fährt - endlich", sagte der Ford-Pilot. "Am Morgen konnte ich nicht gut fahren, weil es so nass war. Jetzt geht es viel besser. Morgen haben wir noch einen langen Tag vor uns, hoffentlich kann ich Druck auf Seb machen. Auch wenn sein Vorsprung immer noch groß ist."
Für seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala geht es morgen nur noch darum, für Ford einen Herstellerpunkt zu holen. Der junge Finne war mit einer Bestzeit in den Samstag gestartet, doch schon in der zweiten Prüfung erlebte er ein neues Drama. Er blieb im Schlamm stecken, weil er eine Kurvenkombination im Aufschrieb falsch notiert hatte und zu schnell gefahren war. Latvala verlor über 20 Minuten, weil er erst rund einen Kilometer weit laufen musste, um Zuschauer zu finden, die ihn wieder herausschieben. Am Nachmittag konnte er dann wieder mit guten Zeiten überzeugen: "Es war jetzt gut, die letzte WP war okay, auch wenn ich kurz den Motor abgewürgt habe. Aber der Fehler vom Morgen schmerzt natürlich."
Solberg strahlte über seine Leistung. "Oi oi oi, es lief echt super", sagte er nach seiner sensationellen Aufholjagd. "Es ist toll für mich, wenn es so trocken ist. Wir haben uns gesteigert, es ist noch nicht perfekt, aber es ist gut. Ich habe riesigen Spaß. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass ich in den vergangenen Jahren jemals so ein Spitzenfeeling hatte", erklärte der Norweger lachend. Und einen Podiumsplatz würde ihm wohl jeder gönnen - vor allem weil dieser die Suche nach dem noch fehlenden Sponsor erleichtern könnte.
Hinter Petter Solbergs viertem Platz tut sich eine große Lücke von fast dreieinhalb Minuten auf. Stobart-Youngster Matthew Wilson ist Fünfter vor dem Citroën-Junior-Trio Sébastien Ogier, Evgeny Novikov und Conrad Rautenbach. Munchi's-Pilot Federico Villagra ist Neunter.
Morgen stehen noch drei Wertungsprüfungen auf dem Programm der Rallye Zypern. Das sind zwar nicht viele, doch sie haben es in sich. Insgesamt geht der Sonntag über mehr als 80 Kilometer. Unter anderem wartet noch "Anadiou" auf die Piloten, mit über 40 Kilometern die längste Prüfung der Rallye. Da können sich noch Dramen ereignen.

