• 03.10.2009 17:57

  • von Britta Weddige

SS10-12: Loeb fährt dem Sieg entgegen

Nach dem zweiten Tag in Spanien führt Sébastien Loeb knapp vor Daniel Sordo, doch der wird ihn nicht attackieren - Mikko Hirvonen muss Platz drei sichern

(Motorsport-Total.com) - Der zweite Tag der Rallye Spanien stand ganz im Zeichen eines spannenden Sekundenduells zwischen den beiden Citroën-Piloten Sébastien Loeb und Daniel Sordo. Die beiden fuhren in einer eigenen Liga und machten sich die Führung gegenseitig streitig. Am Ende des Samstag führt Loeb nach zwölf gefahrenen Wertungsprüfungen mit 1,5 Sekunden Vorsprung auf Sordo.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb fährt in Spanien wieder einmal dem Sieg entgegen

Doch es ist ein Duell, bei dem der Ausgang bereits jetzt bekannt ist. Im Sinne der Fahrer-Weltmeisterschaft wird der Spanier Loeb nicht mehr attackieren und sich freiwillig mit Rang zwei begnügen. Sollte Citroën der Doppelsieg gelingen, hätten die Franzosen den Markentitel bereits vorzeitig in der Tasche. Und wenn das Ergebnis so bleibt, könnte Loeb in der Fahrer-WM seinen Rückstand auf Spitzenreiter Mikko Hirvonen auf einen Punkt verkürzen und ein heißes Finale in Wales wäre garantiert.#w1#

Denn Ford-Pilot Hirvonen findet in Spanien kein Mittel, um auf das Citroën-Duo vor sich Druck auszuüben. Der Finne liegt auch nach dem zweiten Tag auf Rang drei, sein Rückstand ist auf 47 Sekunden auf Sordo und 48,5 Sekunden auf Loeb angewachsen. Dafür kommt Petter Solberg bei seinem Debüt mit der 2008er-Version des Citroën C4 WRC immer besser in Fahrt und holte in der zwölften Wertungsprüfung sogar die Bestzeit. Er ist damit als Gesamtvierter bis auf 22,4 Sekunden an Hirvonen herangerückt.

Loeb hatte den Tag knapp hinter Sordo als Zweiter begonnen. In der ersten Prüfung am Morgen zog er gleich, in der nächsten Prüfung übernahm der Franzose mit 0,2 Sekunden Vorsprung die Führung, doch gleich danach konterte Sordo und setzte sich selbst wieder an die Spitze. Nach der Mittagspause baute Sordo seine Führung wieder auf 2,1 Sekunden aus, nur um in der nächsten Prüfung wieder eine Sekunde auf Loebg zu verlieren. In der letzten WP des Tages übernahm Loeb dann wieder knapp die Führung.

"Es war okay, aber ich habe am Ende etwas Zeit verloren, weil da sehr viel Schotter auf der Straße war - ich hatte sehr viel Untersteuern und es war sehr schwierig, zu fahren", sagte der Spanier mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Damit war klar: Er ist freiwillig vom Gas gegangen, um seinem Kollegen jetzt schon die Führung zu überlassen. Loeb muss zwar keine Gegenwehr befürchten, betonte aber dennoch, wie knapp sein Vorsprung nun ist. "Das Wichtigste ist, dass wir heil und ohne Reifenschäden durch den Tag gekommen sind. Ich freue mich sehr, dass ich jetzt führe, aber vor uns liegt noch ein langer Tag. Warten wir es ab", kommetierte Loeb.

"Das Wichtigste ist, dass wir heil und ohne Reifenschäden durch den Tag gekommen sind." Sébastien Loeb

Hirvonen war zumindest in der zehnten Wertungsprüfung, in der Citroën-Junior Sébastien Ogier die Bestzeit holte, schneller als Loeb und Sordo. Aber dem Finne ist klar, dass er sich aus eigener Kraft nicht mehr verbessern kann. "Die Jungs vor mir hatten wirklich einen heißen Fight, außer am Schluss. Hoffentlich kann ich morgen wieder einen guten Rhythmus finden und Petter Solberg hinter mir halten. Mehr kann ich nicht tun." Und Petter Solberg war mit seinem Tag mehr als zufrieden: "Es war wirklich sehr gut, ich bin viel schneller gefahren, als ich selbst erwartet hatte. Es ist ein schnelles Auto, aber man muss lernen, es perfekt zu fahren. Und ich bin auf dem Weg dahin!"

Hinter Solberg lauert jedoch schon der nächste Citroën-Pilot: Junior Sébastien Ogier ist mit 20 Sekunden Rückstand auf den Norweger Fünfter. Rund eine Minute dahinter belegt Jari-Matti Latvala im zweiten Werks-Ford einsam den sechsten Platz, 3:20.9 Minuten vor Stobart-Youngster Matthew Wilson. Munchi's-Pilot Federico Villagra liegt als Achter auf dem letzten Punkterang, dahinter folgen Henning Solberg (Stobart) und Privatier Dany Snobeck im Peugeot 307 WRC.