• 02.10.2007 14:46

Spanien: Den Reifen geht es an den Kragen

Die Laufflächen der Pneus werden bei der Rallye Spanien nicht so beansprucht, aber Karkassen und Flanken steht wegen des "Cuttens" eine harte Zeit bevor

(Motorsport-Total.com) - Mit seiner runden Form würde der Asphaltpneu von BFGoodrich sicherlich auch dem katalanischen Architekten Gaudí gefallen, die Teams aber setzen eher wegen ihrer herausragenden Fähigkeiten auf die schwarzen Rundlinge aus Clermont-Ferrand: Der BFGoodrich g-Force Profiler bietet eine herausragende Lenkpräzision, die vor allem in den schnellen Kurvenpassagen voll zum Tragen kommt. Der Asphaltreifen reduziert die Zeit zwischen dem Lenkimpuls des Fahrers und dem tatsächlichen Einlenken des Autos auf ein Minimum.

Titel-Bild zur News: Marcus Grönholm

Das in Spanien typische Cutten ist recht strapazierend für die Reifen

"Reifenabrieb ist bei der Rallye Spanien kein richtiges Thema, weil der Asphalt vor Ort nicht so verschleißintensiv ist und die Temperaturen im Oktober wahrscheinlich nicht sehr hoch steigen", erklärt Patrick Letort, Cheftechniker bei BFGoodrich. "Doch während die Lauffläche weniger stark beansprucht wird, steht der Karkasse und der Flanke des Pneus durch das ständige 'Cutten' eine harte Zeit bevor. Das pannenresistente 'Mousse'-System dient den Rallyefahrern dabei als große Hilfe. Das gilt besonders für die zweite oder dritte Durchfahrt einer Prüfung, wenn die Strecken von Steinen und Schotter übersät sind."#w1#

Zur Auswahl stehen den Piloten vier Varianten des BFGoodrich-Asphaltreifens. Das Angebot beginnt beim g-Force Profiler "0+" mit einer weichen Laufflächenmischung für kühle Temperaturen und/oder feuchte Bedingungen. Für Temperaturen von zehn bis 15 Grad Celsius eignet sich der g-Force "2-". Die Version "2" mit einer mittleren Mischung funktioniert im Temperaturfenster von 15 bis 25 Grad Celsius optimal. Bei wärmeren äußeren Bedingungen steht den Piloten alternativ der mittelharte g-Force Profiler "2+" zur Verfügung.

Hinzu kommt mit dem g-Force Profiler "H0" ein weicher Regenspezialist, der in zwei Varianten entweder zwischen acht und zwölf Grad Celsius oder zwischen 15 und 25 Grad Celsius optimal funktioniert. Durch Nachschneiden verwandeln die Techniker den Intermediate bei Bedarf in einen vollwertigen Regenreifen. Bei starkem Niederschlag erweitern sie die bestehenden Rillen oder fräsen zusätzliche hinzu. Alle Reifen verfügen über das bewährte "Mousse"-System, das einen Verlust des Reifendrucks selbst bei starker Beschädigung verhindert und so die Weiterfahrt im Wettbewerbstempo ermöglicht.

Eine weitere Schwierigkeit besteht für die Fahrer im instabilen Wetter. Die südlich von Barcelona gelegene Costa Daurada ist zwar für ihren Sonnenschein bekannt, doch im Herbst öffnen sich häufig Regenwolken über den küstennahen Bergen. Die Reifenwahl avanciert zur großen Herausforderung, denn die Fahrer müssen die Pneus manchmal Stunden vor der Prüfung im Servicepark von Port Aventura auswählen.

Außerdem können sie nur auf ein begrenztes Kontingent zurückgreifen. Die Anzahl der Reifen ist auf 70 Stück pro Fahrzeug begrenzt, von denen die Piloten für Shakedown und Rallye maximal 47 verwenden dürfen. Das Kontingent mussten sie bis zum 1. Oktober bei der Sporthoheit FIA anmelden.