Solberg: "Regen würde enorm helfen"
Petter Solberg macht sich auch als Straßenkehrer am zweiten Tag keine Sorgen - Keiner will taktiert haben - Sébastien Loeb hat das Thema Sieg abgehakt
(Motorsport-Total.com) - Petter Solberg muss am morgigen Samstag der Rallye Neuseeland zwar als Erster auf die Pisten und für die Konkurrenz die Straßen kehren. Doch der Citroën-Privatier ist entschlossen, seinen Zeitverlust morgen möglichst gering zu halten. Denn einerseits war er am heutigen Freitag auch als Zweiter auf der Strecke schnell unterwegs und andererseits sind die morgigen Strecken vom Charakter her nicht so schwierig für das Führungsfahrzeug.

© Tony Welam
Petter Solberg gibt sich auch als Erster auf der Piste angriffslustig
Solberg führt nach dem ersten Tag mit 1,4 Sekunden Vorsprung auf Ford-Pilot Jari-Matti Latvala, sein Vorsprung auf den Dritten Sébastien Ogier (Citroën-JT) beträgt 3,9 Sekunden, auf Dani Sordo (Citroën) 8,7 Sekunden. "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen", kündigt Solberg laut 'Autosport' an. "Mein Ziel ist, morgen maximal etwa 20 Sekunden zu verlieren."#w1#
Auch das Wetter könnte dem Norweger in die Karten spielen. Denn morgen könnte es regnen. "Regen würde mir enorm helfen", bestätigt Solberg. "Das würde den Untergrund fester machen und ich müsste weniger Schotter wegkehren. Aber mir ist es egal. Ich bin Erster, ich führe die Rallye an und ich mache mir wegen morgen überhaupt keine Sorgen."
Solberg strotzt auch deshalb vor Zuversicht, weil er sich in seinem Citroën C4 WRC immer wohler fühlt. "Das Auto wird auch immer besser - und ich verstehe das Auto auch immer besser. Es läuft definitiv besser als bei der letzten Rallye - aber da wird trotzdem noch einiges mehr kommen", kündigt er an.
Nach der achten Wertungsprüfung, die über die morgige Startreihenfolge entschieden hat, wurde wieder einmal über das Thema Taktik diskutiert. Die Rennleitung hat auch in Neuseeland angekündigt, absichtliches Abbremsen und ähnliche Spielchen zu bestrafen. Hatten sich Latvala und Ogier trotzdem bewusst hinter Solberg zurückfallen lassen? Beide betonen: Nein, ganz so war es nicht.
"Wir sind in den letzten beiden Prüfungen etwas langsamer gefahren, weil es keinen Sinn gemacht hätte, mit dem Auto zu sehr ans Limit zu gehen. Denn die Rallye geht erst morgen richtig los", erläutert Ogier. Er räumt zwar ein, dass seine Startposition nun besser ist als die von Solberg und Latvala, betont aber: "Sie ist nicht so gut wie die von jemandem wie Dani Sordo." Und Latvala begründet seinen Zeitverlust auf Solberg mit den Worten: "Ich konnte nicht mit ihm mithalten. Er ist sehr gut gefahren."
Solberg selbst glaubt ihnen übrigens: "Ich denke nicht, dass irgendeiner von ihnen langsamer gefahren ist. Sie konnten alle meine Splitzeiten sehen und wenn man sich ihre anschaut, sieht man, dass sie alle gepusht haben."
Keine Rolle an der Spitze spielte heute Citroën-Star Sébastien Loeb. Nach seinem Unfall in der vierten Wertungsürüfung ist er nur Siebter und hat 1:20 Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Solberg. "Es sieht nun so aus, als ob der Sieg nicht mehr in Frage kommt. Deshalb ist mein Ziel jetzt, so viele Punkte wie möglich zu holen", kündigt der Franzose an. "Wir sind nicht weit vom sechsten Platz weg, aber weiter nach vorn zu kommen, ist unter normalen Umständen schwierig."

