• 11.09.2009 16:59

  • von Kay Siecken

Solberg: "Alle hielten mich für verrückt"

Petter Solberg spricht im Interview über den C4, das Verhältnis zu Ford und darüber, wie es bei ihm 2010 weitergehen wird

(Motorsport-Total.com) - Endlich wieder großes Kino für "Mr. Hollywood"? Nachdem Petter Solberg bisher acht Rallyes in einem 2005/06 Citroen Xsara absolvierte, setzt er sich nun ans Lenkrad eines C4. Auch Sebastien Loeb fährt bekanntlich diese Modell und so hofft der Weltmeister des Jahres 2003 im C4 nach einer längeren Durststrecke endlich wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können und seinem Nachfolger als Weltmeister in den verbleibenden Rennen der Rallye-WM wenigstens ein wenig ärgern zu können.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solberg hat gut lachen, denn er fährt bald ein siegfähiges Auto.

Frage:"Bis dato hast Du den C4 lediglich in der Schotter-Einstellung getestet. Welche Tests stehen vor den beiden Rallyes in Spanien und Wales noch auf dem Programm?"
Petter Solberg: "Wir testen vor jedem Rennen zwei Tage lang. Im Moment werden aber noch die Details geregelt, so dass ich noch nicht genau sagen kann, wo und wann die Tests stattfinden werden."#w1#

Frage:"Dennoch steht jetzt ein Asphalt-Rennen an. Auf diesem Belag bist Du mit dem C4 bisher nicht gefahren. Bereitet Dir das keine Kopfzerbrechen?"
Solberg: "Nein. Ich habe beschlossen, dass mir die Spanien-Rallye als Standortbestimmung dient. Das Rennen wird uns helfen, zu begutachten, was im nächsten Jahr möglich sein wird. Tatsache ist doch, dass der C4 bisher bewiesen hat, dass er auf Asphalt das schnellste Rallye-Auto ist."

Frage: "Oliver Quesnel, der Boss von Citroen-Racing, hofft, dass Du auch nach dieser Saison bei Citroen bleiben wirst. Wann triffst Du bezüglich 2010 eine Entscheidung?"
Solberg: "Alles, was nach diesem Jahr kommt, ist davon abhängig, ob es mir gelingt, genügend Sponsoren zu akquierieren. Im Moment hängt noch vieles in der Luft - nichts ist entschieden."

Frage: "Wie hat Malcom Wilson, der Chef des Ford-Teams, auf die Nachricht reaagiert, dass Du einen C4 anstelle eines Focus gewählt hast?"
Solberg: "Meine Beziehung zu Malcom bleibt weiterhin sehr gut. Wir hatten in Australien ein langes Gespräch. Er war mir gegenüber äußerst professionell und fair. Wir stehen immer noch im Kontakt. Es gibt kein Problem."

"Spanien wird ganz sicher eine Herausforderung, aber vielleicht kann ich überraschen." Petter Solberg

Frage: "Also was können wir von Dir in Spanien erwarten?"
Solberg: "Das ist schwierig zu beurteilen. Es wird eine Rallye werden, in der ich meinen Speed finden muss. Ich erwarte, dass ich mich während des Events zu steigern vermag. Es ist natürlich schierig, Sebastien auf Asphalt zu besiegen, aber mit diesem Auto habe ich zum ersten Mal seit 2004 die Möglichkeit, ein gutes Rennen abzuliefern."

Petter Solberg

Der Xsara wird abgewrackt, dafür bekommt Solberg einen nigelnagelneuen C4. Zoom

Frage: "Nach Spanien steht die Rallye in Großbritannien auf dem Programm, die Du bereits drei Mal gewinnen konntest. Gelingt Dir das erneut?"
Solberg: "Ich hoffe zumindest, dass ich an der Spitze mitfahren werde. Wie ich bereits gesagt habe, ist es für mich die beste Chance seit 2004. Wenn ich in einem Xsara in Finnland den meisten Fahrern die Rücklichter zeigen kann, was kann ich dann in diesem Auto erreichen, wenn alles in Ordnung ist?"