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  • 22.01.2018 14:15

  • von Dieter Rencken & André Wiegold

Sebastien Ogier: Testverbot wie in der Formel 1 vorstellbar?

Sebastien Ogier spricht sich gegen ein Testverbot nach dem Vorbild der Formel 1 in der WRC aus - In Rallye wäre ein Verbot "knifflig"

(Motorsport-Total.com) - M-Sport-Pilot Sebastien Ogier ist gegen ein Testverbot in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Die WRC dürfe sich die Formel 1 nicht zum Vorbild nehmen, da sich die beiden Disziplinen elementar unterscheiden würden. Ein Verbot würde die Piloten und Teams vor große Hürden stellen.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier spricht sich gegen ein Testverbot in der WRC aus Zoom

"In keiner Rennserie würden die Fahrer es gut heißen, gar nicht testen zu können", so der Franzose. "In Rallye ist das womöglich sogar noch kniffliger. Die einzelnen Rallyes unterscheiden sich extrem voneinander." Außerdem würden sich die Bedingungen an den verschiedenen Orten von Tag zu Tag ändern. "Es wäre sehr schwierig, sich für das richtige Set-up zu entscheiden, ohne vorher zu testen."

Deshalb hofft Ogier, dass in der WRC niemals ein Testverbot eingeführt werden wird. Er stellt aber klar: "Natürlich ist es wichtig, eine Regel zu finden, die die Kosten begrenzt. Aber gar keine Tests in der WRC - da möchte ich nicht dabei sein."

In der Vergangenheit gab es in der WRC keine regulären Tests. Daher meint Ogier, dass ein Verbot nicht unmöglich sei. "Sollte es soweit kommen, würden wir uns anpassen müssen, so wie wir es immer tun", erklärt der Champion. "Aber so, wie wir heute fahren, immer am Limit bei jeder Prüfung, ist es einfach wichtig, die Möglichkeit zu haben, vorher zu testen."

Könnte durch solch ein Verbot die WRC-Weltmeisterschaft spannender werden? Ogier sagt: "Ja, vielleicht. Aber es würde den älteren, erfahrenen Piloten einen Vorteil geben. Für die Jüngeren würde es schwieriger werden." Jedoch sei auch die Sicherheit ein Schlüsselfaktor, der bedacht werden müsse, so der Franzose. Ob ein Testverbot das Risiko für den Fahrer erhöhen würde, könne er jedoch nicht sagen.

Die WRC dürfe sich nicht die Formel 1 zum Vorbild nehmen, meint Ogier. Er erklärt: "Sie haben im Rahmen eines jedes Grands Prix mehrere Trainings. Das kann man auch als eine Art Test ansehen. Die Shakedowns sind damit nicht vergleichbar." Selbst die WRC-Tests seien nicht immer aussagekräftig, weil die Bedingungen auf einer Strecke inkonstant seien.

"Es ist nie zu 100 Prozent klar, ob man das Auto in die richtige Richtung entwickelt", so Ogier. "Man muss viel auf sein Gefühl hören." Für die Piloten und Teams sei es aber sehr wichtig, etwas ausprobiere zu können. So würden sich die Rennställe besser auf die Rallyes vorbereiten können.

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