Schwarz: "Latvala kann hier gewinnen"

(Motorsport-Total.com) - Mit 23 Sekunden Vorsprung auf seinen Ford-Teamkollegen Mikko Hirvonen ist Jari-Matti Latvala in den Mittagsservice gekommen. Rallye-Experte Armin Schwarz ist keineswegs davon überrascht, dass der Youngster so aufdreht: "Das hat man schon gewusst, dass das so sein kann. Latvala ist ja kein unbeschriebenes Blatt, er ist sehr, sehr schnell, kennt sich hier gut aus und er ist auch in der Vergangenheit immer schon gut unterwegs gewesen", sagte Schwarz im Servicepark in Schweden gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

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Armin Schwarz wundert sich nicht über die Leistung von Jari-Matti Latvala

"Der macht hier das, was er kann. Was ihm hilft, ist, dass er eine hintere Startnummer hat. Damit profitiert er von einer sauberen Spur und mehr Schotter auf der Strecke", fuhr Schwarz fort. Und der Experte ist sicher, dass Latvala an diesem Wochenende seinen bisher größten Erfolg holen kann: "Latvala kann gewinnen, durchaus. Das wäre auch mein Geheimfavorit, falls er nicht irgendeinen Fehler macht. Latvala gegen Hirvonen - einer der beiden wird am Ende der Sieger sein."#w1#

Schwarz: "Loeb wird noch mehr Zeit verlieren"

Zumal sich einer der Rivalen schon aus dem Kampf um die Spitze verabschiedet hat: Sébastien Loeb. Ihm wurden, wie einigen anderen auch, die Verhältnisse zum Verhängnis. Auf der Strecke liegt fast kein Schnee, es gibt nur eine leichte Eisschicht, durch die der Schotter durchkommt. Schneewände, an denen die Piloten Halt finden, gibt es kaum. "Wenn du da einmal über die Kante vom Graben kommst, bist du sofort draußen, also bist im Graben oder im Wald und kannst dich nirgends anlehnen", schildert Schwarz.

Loeb kam noch zum Remote-Service nach Sunne, doch offenbar ist es nicht gelungen, seinen C4 komplett zu reparieren. Die Kupplung am Citroën funktioniert immer noch nicht. "Ich denke, dass sie schauen, dass sie das Auto einfach über den Tag bekommen, damit er weiterfahren kann", sagte Schwarz, der davon ausgeht, dass Loeb noch mehr Zeit verlieren wird. "Wobei sein Zeitverlust ohnehin schon so groß ist, dass es hier nicht mehr ums Gewinnen geht. Wenn überhaupt, fährt er noch um Punkte."

Am Nachmittag wird es einfacher

Loeb kann nur noch hoffen, dass es den Konkurrenten vor ihm genauso ergeht. Laut Schwarz besteht die Chance auf alle Fälle: "Es sind die anderen ja auch nicht gefeit davor. Es hat Chris Atkinson auch schon heute Morgen erwischt, der war 15 Minuten draußen. Zehn, 15 oder 20 Minuten zu verlieren, diese Möglichkeit ist in Schweden immer gegeben. Das ist schnell passiert, vor allem, wenn die Verhältnisse so unwägbar sind, wie sie jetzt sind ohne richtigen Schnee."

Schwarz rechnet jedoch damit, dass die zweite Durchfahrt am Nachmittag einfacher wird für die Piloten: "Weil der Schotter rauskommt. Das gibt mehr Grip, es gibt eine vorgegebene Linie. Das Problem ist, dass wahrscheinlich relativ viele ihre Spikes verlieren werden und dass dann der Grip abnimmt. Reifenschäden kann es auch geben, wobei diese Schneereifen relativ selten kaputt gehen. Die sind relativ robust."