• 18.09.2011 11:15

  • von Stefan Ziegler

Reifenstreit in der WRC: Lösung in Sicht?

WRC-Managerin Michele Mouton fordert ein Einlenken in der Reifenfrage und mehr Optionen für die Piloten: "Langsam aber sicher wird es gefährlich"

(Motorsport-Total.com) - "Müssen wir erst darauf warten, dass etwas richtig Schlimmes passiert?", fragt Ford-Pilot Mikko Hirvonen nach der Rallye Australien. Der Ärger des finnischen Rennfahrers ist verständlich, denn aufgrund der Reifenregeln waren die Protagonisten in "Down Under" zum Teil bei sehr gefährlichen Bedingungen unterwegs. "Als es am Freitag regnete, war es, als fuhren wir auf Eis", meint Hirvonen.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen in Australien: Die Reifensituation sorgt für Zwist in der WRC

Keine Frage: Die Reifenregeln der Rallye-WM (WRC) ist den meisten Piloten ein Dorn im Auge, denn bei nur einem Pneusatz kann vieles schiefgehen, wie WRC-Managerin Michele Mouton bei 'Autosport' betont: "Wir sind am Griplimit unterwegs und das wird langsam aber sicher gefährlich. Wir müssen etwas verändern", meint die ehemalige Rallyepilotin. Mouton hat auch schon einen Ansatz parat.

"In meinen Augen ist die Lösung ganz einfach: Wir brauchen eine weitere Reifenmischung", sagt die Rallye-Funktionärin. "Es müssen deshalb nicht mehr Pneus zur Verfügung gestellt werden, sondern lediglich eine weitere Wahlmöglichkeit. Daran müssen wir arbeiten." Sie sei "fest entschlossen", was die Beantwortung der Reifenfrage angehe. Michelin-Reifenchef Jacques Morelli sieht dies anders.

"Ich würde nicht sagen, dass es gefährlich war. Es war rutschig - mehr als erwartet. Du musst halt mit dem auskommen, was dir zur Verfügung steht. Vielleicht bedeutet das, Tempo herauszunehmen", sagt Morelli - und zieht damit das Unverständnis Moutons auf sich: "Entschuldigung, aber das ist kein Spaß, sondern eine WM. Du kannst die Fahrer nicht bitten, wegen der Reifen langsam zu machen."


Fotos: WRC: Rallye Australien